03-05-2007, 21:02
Hi Lea :)
Auch spielt nachher noch Sympathie zu jeweiligen Lehrer eine Rolle und das Verhaeltnis des Schuelers zur Schulsituation als solcher, und der beruehmte Oedipuskonflikt dessen Schauplatz dann die Schule ist, wenn zuhaus nur 1 restliches Elternteil da ist und "kumpelt", oder wenn i zu kleinen Familienresten der eie Vater oder die Mutter zeitweise zu "daemonischer Machtfuelle" geschrumpft erlebt werden kann, den andern Elternteil als Feind hinstelend - ohne so etwas ausgleichende Relativierer zu erleben, sondern nur eine Art Eiertanz des Elternteils mit dessen Bekanntenkreis, der mit dem Job lebt oder untergeht?
(heissen Verwandte auf Englisch wohl deshalb "relatives"?)
- und - wie geht es einem frommen Kind im Religionsunterricht, wenn das, was es llernen kann, ihm schoen, wichtig und heilig ist, aber z.B.der restlichen Klasse eben keins von alledem.
Bei uns war es noc ganz human, es gab zwas konfessionellen Schulunterricht, fuer welche auch spricht, dass man ein Minimum an objektiv-neutralem Wissen von seiner Religion haben sollte, ausser fromm zu sein - sonst kriegt man die 1-2-3-Fundamentalisten-Sorte in den Gemeinden zu stark vertreten
Ich weiss, was Fritz7 beanstandet hat, ist berechtigt, wo er sagte, wenn ich erst warte, ob 50% der Gemeinde den naechsten Schritt mitmacht, sei es eventuell schon "passiert", wenn eine ganze Gemeinschaft sich verfranselt oder verirrte.
Aber, Fritz, ich seh mich nicht hinten blindlings mitlaufen, sondern mehr da, wo es auch was zu wissen und auszuschauen gilt - wohl etwas dadurch mitbedingt, dass ich fast immer in Diaspora lebte und daher mein Gemeinschaftwissen fast gezwungenermassen selbst ansammeln musste, da man dauernd befragt wuerde und nicht imerzu wen fragen kann.
Daraus resultiert etwas, was ich witzigerweise neulich im Harry-Potter-Film nett formuliert hoerte "Ein Extrapreis fuer die besondere Tapferkeit, seinen Freunden zu widerstehen", bei mir so gemeint: ein Kind der Diaspora, wenn es sich in Sachen Religion schlau macht, bekommt so etwa ein relativ "reines" Herz hinsichtlich der Lehre, also andere nennen das "naiv", denn es hat nicht um sich eine gemuetliche Gemeinde, die gerne "5 grade sein laesst" und verliert nicht gleich die Mitte (eine alte Grossgemeinde vor Ort)
- die Aussenposten koennen das nicht abschaetzen, also haelt man sich an das Geschriebene und wird das auch "einklagen", wenn jemand aus der gluecklichen Mitte auf Lehr-Rundreisen ("Volksmission") entweder stark vom zentral verabschiedeten Geschriebenenn abweicht oder sich zu weit aus dem Fenster lehnt, um Anderglaeubigen sympathisch zu sein, nicht ahnend, welche Debatten hinterher dann dem Aussenposten "drohen". - Ich haette dann ziemlich oft diese aufgesucht mit meinem Erkaerungs-Bedarf, ob "wir" das nun etwa so lehren, oder den standhaft aufgefordert, mir meine Randerfahrungen zu glauben und mit der naechsten Gemeinde umsichtiger umzugehen, also meinem Glaubens-"Freund" widerstanden.
Missionaren geht es manchmal aehnlich, wenn sie nach 20 Jahren heimkommen und feststellen, dass die zuhause seine "Positionen" schon sorglos verlassen haben - aber die Diaspora-Aussenposten missionieren ja nichtmal, es geht um ihre geistliche eigne Weiter-Entwicklung, die ein religioeser Mensch braucht: wer gewachsen ist hat doch mehr Hunger, oder er leidet.
Mir scheint, in Europa sind bald fast alle Glaeubigen in Diaspora, umrundet von einem relativierenden Saekularismus.
Wenn sich in einem alten Siedlungsgebiet noch engagierte Kreise bilden koennen, ist es durch berufliche Fluktuation, Vertriebene, Wohnsituation etc mitunter schwer genug, die "10 Mann" fuer einen normalen praktizierenden Gebetsalltag zusammenzukriegen - die koennen weder fuer die Lehre an Wissenschaft repraesentativ sein noch in jeder Not einen aufbieten, der aus der Gemeinschaft her Helfer sein kann. Dann erlebt man Gemeinde nicht mehr grad als ein "Seht, wie sie einander lieben", was die engagierten Kreise noch hinkriegen, untereinander. Das Level pendelt sich auf ein "vorlaeufig muss uns der Ritus genuegen" ein. Und dies "vorlaeufig" kann eventuell das ganze restliche Leben lang dauern.
Es gibt daher nicht wenige "Nestwaerme"-Gemeinschaften, die sich schliesslich ueber den Hintergrund ihres Nestes gar nichts mehr wirklich fragen moegen, weil sie sonst menschlich zu allein bleiben wuerden.
Das ist ein Aspekt der von Euch erwaehnten "Event-Glaeubigen", und wenn's denn wenigstens intern einen Neu-Anfang eizelner junger Leute im alten eigenen Gebilde rettet, wuerde ich sagen, ist es noch legitim.
Deshalb wird auch oft die Religion heute gewechselt, um ein "Nest" mit Waerme zu haben. Ich verweigere auch schon laengst, mich "der Wahrheitsfrage" zu stellen, wozu ich ab uns zu aufgefoerdert wurde, denn Religion erschoepft sich fuer mich nicht im Beweisen der Logik.
Der Mitmensch zu bleiben hat auch wesentlich averbale Komponenten.
Dieser Unterricht "fuer das Herz" fand bei uns immer ausserhalb der Schule unter den freiwillig so Glaeubigen statt, bis wir etwa 10-12jaehrig waren, unbenotet, und im Schwerpunkt auf die realistische Aussicht gestellt, dass jeder von uns schon morgen weit und breit der Letzte davon werden koennte - man erfuhr, wo objektiv die zu finden sein werden, die in der Mitte der ganzen Konfession als kompetenteste dasein werden - das fand ich dann zusammengenommen optimal.
mfG WiT :)
Zitat:Ausserdem erachte ich eine Benotung im Fach Religion als ziemlich unsinnig.Das seh ich auch so, denn schulisch benoten kann man nur die fachliche Leistung und nicht die menschliche Froemmigkeit, Anstaendigkeit und was mit diesem Wissen dann jemand tut. Also koennte ein krass materialistischer Menschenfeind in Religion "Eins" gehabt haben, verwendete aber das, was er lernte, gegen es selbst.
Auch spielt nachher noch Sympathie zu jeweiligen Lehrer eine Rolle und das Verhaeltnis des Schuelers zur Schulsituation als solcher, und der beruehmte Oedipuskonflikt dessen Schauplatz dann die Schule ist, wenn zuhaus nur 1 restliches Elternteil da ist und "kumpelt", oder wenn i zu kleinen Familienresten der eie Vater oder die Mutter zeitweise zu "daemonischer Machtfuelle" geschrumpft erlebt werden kann, den andern Elternteil als Feind hinstelend - ohne so etwas ausgleichende Relativierer zu erleben, sondern nur eine Art Eiertanz des Elternteils mit dessen Bekanntenkreis, der mit dem Job lebt oder untergeht?
(heissen Verwandte auf Englisch wohl deshalb "relatives"?)
- und - wie geht es einem frommen Kind im Religionsunterricht, wenn das, was es llernen kann, ihm schoen, wichtig und heilig ist, aber z.B.der restlichen Klasse eben keins von alledem.
Bei uns war es noc ganz human, es gab zwas konfessionellen Schulunterricht, fuer welche auch spricht, dass man ein Minimum an objektiv-neutralem Wissen von seiner Religion haben sollte, ausser fromm zu sein - sonst kriegt man die 1-2-3-Fundamentalisten-Sorte in den Gemeinden zu stark vertreten
Ich weiss, was Fritz7 beanstandet hat, ist berechtigt, wo er sagte, wenn ich erst warte, ob 50% der Gemeinde den naechsten Schritt mitmacht, sei es eventuell schon "passiert", wenn eine ganze Gemeinschaft sich verfranselt oder verirrte.
Aber, Fritz, ich seh mich nicht hinten blindlings mitlaufen, sondern mehr da, wo es auch was zu wissen und auszuschauen gilt - wohl etwas dadurch mitbedingt, dass ich fast immer in Diaspora lebte und daher mein Gemeinschaftwissen fast gezwungenermassen selbst ansammeln musste, da man dauernd befragt wuerde und nicht imerzu wen fragen kann.
Daraus resultiert etwas, was ich witzigerweise neulich im Harry-Potter-Film nett formuliert hoerte "Ein Extrapreis fuer die besondere Tapferkeit, seinen Freunden zu widerstehen", bei mir so gemeint: ein Kind der Diaspora, wenn es sich in Sachen Religion schlau macht, bekommt so etwa ein relativ "reines" Herz hinsichtlich der Lehre, also andere nennen das "naiv", denn es hat nicht um sich eine gemuetliche Gemeinde, die gerne "5 grade sein laesst" und verliert nicht gleich die Mitte (eine alte Grossgemeinde vor Ort)
- die Aussenposten koennen das nicht abschaetzen, also haelt man sich an das Geschriebene und wird das auch "einklagen", wenn jemand aus der gluecklichen Mitte auf Lehr-Rundreisen ("Volksmission") entweder stark vom zentral verabschiedeten Geschriebenenn abweicht oder sich zu weit aus dem Fenster lehnt, um Anderglaeubigen sympathisch zu sein, nicht ahnend, welche Debatten hinterher dann dem Aussenposten "drohen". - Ich haette dann ziemlich oft diese aufgesucht mit meinem Erkaerungs-Bedarf, ob "wir" das nun etwa so lehren, oder den standhaft aufgefordert, mir meine Randerfahrungen zu glauben und mit der naechsten Gemeinde umsichtiger umzugehen, also meinem Glaubens-"Freund" widerstanden.
Missionaren geht es manchmal aehnlich, wenn sie nach 20 Jahren heimkommen und feststellen, dass die zuhause seine "Positionen" schon sorglos verlassen haben - aber die Diaspora-Aussenposten missionieren ja nichtmal, es geht um ihre geistliche eigne Weiter-Entwicklung, die ein religioeser Mensch braucht: wer gewachsen ist hat doch mehr Hunger, oder er leidet.
Mir scheint, in Europa sind bald fast alle Glaeubigen in Diaspora, umrundet von einem relativierenden Saekularismus.
Wenn sich in einem alten Siedlungsgebiet noch engagierte Kreise bilden koennen, ist es durch berufliche Fluktuation, Vertriebene, Wohnsituation etc mitunter schwer genug, die "10 Mann" fuer einen normalen praktizierenden Gebetsalltag zusammenzukriegen - die koennen weder fuer die Lehre an Wissenschaft repraesentativ sein noch in jeder Not einen aufbieten, der aus der Gemeinschaft her Helfer sein kann. Dann erlebt man Gemeinde nicht mehr grad als ein "Seht, wie sie einander lieben", was die engagierten Kreise noch hinkriegen, untereinander. Das Level pendelt sich auf ein "vorlaeufig muss uns der Ritus genuegen" ein. Und dies "vorlaeufig" kann eventuell das ganze restliche Leben lang dauern.
Es gibt daher nicht wenige "Nestwaerme"-Gemeinschaften, die sich schliesslich ueber den Hintergrund ihres Nestes gar nichts mehr wirklich fragen moegen, weil sie sonst menschlich zu allein bleiben wuerden.
Das ist ein Aspekt der von Euch erwaehnten "Event-Glaeubigen", und wenn's denn wenigstens intern einen Neu-Anfang eizelner junger Leute im alten eigenen Gebilde rettet, wuerde ich sagen, ist es noch legitim.
Deshalb wird auch oft die Religion heute gewechselt, um ein "Nest" mit Waerme zu haben. Ich verweigere auch schon laengst, mich "der Wahrheitsfrage" zu stellen, wozu ich ab uns zu aufgefoerdert wurde, denn Religion erschoepft sich fuer mich nicht im Beweisen der Logik.
Der Mitmensch zu bleiben hat auch wesentlich averbale Komponenten.
Dieser Unterricht "fuer das Herz" fand bei uns immer ausserhalb der Schule unter den freiwillig so Glaeubigen statt, bis wir etwa 10-12jaehrig waren, unbenotet, und im Schwerpunkt auf die realistische Aussicht gestellt, dass jeder von uns schon morgen weit und breit der Letzte davon werden koennte - man erfuhr, wo objektiv die zu finden sein werden, die in der Mitte der ganzen Konfession als kompetenteste dasein werden - das fand ich dann zusammengenommen optimal.
mfG WiT :)