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Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens
(11-06-2024, 22:27)Ekkard schrieb:
(10-06-2024, 12:08)Ekkard schrieb: ... weil sich Menschen im Grunde den Tod ganz falsch vorstellen. Das ist ein einziger weltanschaulicher Kuddel-Muddel aus Ich-Bewusstsein, Seele und Jenseitsvorstellung. Nichts von alledem existiert; es sei denn als Bewusstseinszustand der lebenden Person. Nach deren Ableben existiert davon natürlich auch nichts mehr.

(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Das stimmt nur dann, wenn man 100%ig materialistisch denkt, wenn man sich also zweifelsfrei sicher ist, dass Bewusstsein ein Epiphänomen der Materie, genauer des Gehirns ist. Nur, wirklich zu 100% wissen kann das niemand.
Es gehört zu den Untugenden der "höheren Bewusstseinsstufen" das Offensichtliche, die Erfahrung zu unterdrücken und durch weltanschauliche Spekulation zu ersetzen.

1. Es ist zweifelsfrei so, dass ein totes Gehirn zu keiner Informationsverarbeitung fähig ist.

2. Dass ein Mensch zu Lebzeiten Informationen herumstreut, stimmt zweifelsfrei auch. Anderenfalls wüssten wir nichts, was unsere Kultur ausmacht (von Caesar bis Steiner ...). Alles an dieser Kultur ist nach dem Ableben ihrer Protagonisten von Nachfolgern aufgegriffen und verändert worden. Rein gar nichts von diesen Veränderungen ist auf die "höhere Existenzstufe" der Verstorbenen selbst zurück zu führen.
Also sind die Ideen und Vorstellungen Steiners (oder Caesars) ausgedacht und bestenfalls aufgegriffen worden und sind weiterhin nichts als Vorstellungen also Epiphänomene unserer jetzt lebenden Gehirne. Dass vieles davon auf Papier gebannt wurde, ändert daran nichts.


(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Und deshalb ist auch diese Position letztlich eine Ideologie und eine ziemlich radikale noch dazu. Sie ist das andere Extrem zum entgegengesetzten Extremismus, nämlich der 100%igen angeblichen Sicherheit, dass das (kosmische) Bewusstsein die Quelle allen Seins ist und die Materie aus dem Geist entsteht.
Nein, eine Ideologie scheidet zwischen Meinungen. Meine Position ist aber keine Meinung, sondern beruht auf nachprüfbarer Erfahrung. 

Prüfe mal "höhere Einsichten" und lass es uns wissen! - Viel Spaß!

(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Obwohl ich jederzeit bereit bin, das spirituelle Weltbild im allgemeinen und die Anthroposophie im speziellen gegen solche Zeitgenossen zu verteidigen, wie sie hier im Forum nur darauf lauern, sich auf alles nicht-materialistische zu stürzen und es zu zerreißen, so bin ich andererseits durchaus dazu fähig, auch die spirituelle Weltanschauung zu hinterfragen. Aber eben aus einer Position der Mitte heraus, nicht aus der Position des anderen Extrems.
Was ist die Mitte zwischen realer Erfahrung und Vorstellungen ohne empirische Absicherung? Eine solche Position ist m. E. nicht vertretbar. Vertretbar ist nur die Aussage: "Steiners Vorstellungen stoßen bei mir auf Resonanz, ich empfinde ähnlich."

Und hüte dich davor zu glauben, hier lauere jemand darauf, alles nicht-Materielle zu zerreißen. Sorge erst einmal dafür, dass deine Behauptungen mehr sind als reine Vorstellungen (die man gewiss haben kann), die du ohne empirische Absicherung deinem Publikum zuträgst.
3. Hier lauert niemand. Wir setzen uns hier gemeinsam mit bestimmten Themen auseinander. Das ist kein "Zerreißen"! Man nennt das Skepsis.

(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Vielleicht ist das, was Rudolf Steiner erlebte, genau das, was C.G. Jung später als das kollektive Unterbewusstsein bezeichnet hat. Vielleicht stammen seine Erkenntnisse nicht wie von ihm interpretiert von einer meta-physischen, sondern einer sub-physischen Ebene, eben dem kollektiven Unterbewusstsein.
Na ja, das mag ja sein. Aber dann handelt es sich um Versatzstücke unserer Kultur aber um nichts weiter.

(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Letztlich laufen derlei Überlegungen immer wieder auf diese Fragestellungen hinaus: Wie bestimmt man überhaupt, was real ist und was nicht?
Tse, tse, immer die gleiche Leier! Würdest du nicht Denkebenen miteinander vermischen, dann wüsstest du, dass real ist, was sich empirisch prüfen lässt und nicht der Fantasie entspringt (und sei sie noch so kulturbedingt). Natürlich ist ein Meinungsbild (Umfrage) real aber nicht unbedingt deren Inhalte.

Und so ist es auch mit dem subjektiven Erleben. Das kann man feststellen aber seine Inhalte nicht empirisch (überall und von Jedermann) prüfen.

(10-06-2024, 23:25)subdil schrieb: Haben manche Individuen tiefere Einblicke in gewisse Sphären und wenn ja, wie könnte man das beweisen usw... Ich bin mir gar nicht sicher, ob sich solche Fragen überhaupt irgendwann einmal wirklich objektiv beantworten lassen werden, aber falls ja, vermute ich, dass das noch in ferner Zukunft liegt.
Falsch! Vorstellungen aller Art (höhere Sphären) sind abhängig von kulturellen Einflüssen und sehr volatil. Sie wirken, wenn überhaupt, ausschließlich durch Handlungsfolgen des sie tragenden Individuums. Sie sind einer objektiven Prüfung nicht zugänglich.

4. Wenn du Freude daran hast, bitte schön! Ich liebe Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten. Nur, ich behaupte nie, dass deren Helden irgendwie die nachprüfbare Realität beeinflussen, so weit fortgeschritten sie sich auch immer geben mögen.


zu Punkt 1: Dass ein totes Gehirn zu keiner Informationsverarbeitung mehr fähig ist, würde wohl niemand abstreiten. Es geht ja gerade darum, dass dann das Bewusstsein oder die Seele oder wie man das auch immer bezeichnen will, losgelöst vom Gehirn weiter besteht. 

zu Punkt 2: Hier gilt eben wieder: Nur wenn man materialistisch denkt! Mir ist schon klar, dass ein Fisch das Wasser, in dem er schwimmt, nicht mehr bewusst wahrnimmt. So nimmt auch der materialistisch denkende Mensch seinen Materialismus nicht mehr wahr, weil er darin schwimmt. Es wird aber niemand gezwungen, so zu denken. 

zu Punkt 3: Skeptiker bin ich ja auch. Aber eben innerhalb des idealistischen bzw. spirituellen Denkens. Das ist dann konstruktiver Skeptizismus, während aber die Skepsis, die von der naturwissenschaftlichen Seite an die Spiritualität herangetragen fast immer eine destruktive Skepsis ist. Im Übrigen hat sich meine Aussage aber auch nur an zwei ganz bestimmte Leute hier gerichtet, und ganz besonders einen davon, die/der sich schon angesprochen fühlen werden/wird. Die anderen halten schon eine gewisse Diskussionskultur aufrecht.

zu Punkt 4: Ich würde die Rolle der Kunst (im weitesten Sinne) nicht klein reden. Mein erstes spirituelles Erlebnis war der Film 2001: A Space Odyssey von Stanley Kubrick. Ich habe diesen Film im Alter von etwa 11 oder 12 Jahren rein zufällig zum ersten Mal gesehen, als er an einem Sonntag Nachmittag im Nachmittagsprogramm wiederholt wurde. Es ist erstaunlich, dass mich dieser Film in so jungen Jahren bereits begeistern konnte, wo doch selbst viele Erwachsene den Film als viel zu abstrakt, zu surreal bezeichnen und sagen, dass "in dem Film ja gar nichts passiert" und ähnliches. Ich habe den Film intuitiv sofort begriffen. Die langsame Erzählweise ist notwendig, damit das Ende des Films seine Wirkung entfalten kann, wo dann plötzlich viel zu viel auf einmal passiert. 

(Für Kenner des Films: Ich interpretiere die legendäre "Stargate"-Sequenz am Schluss des Films als den Tod des Protagonisten und dessen darauf folgenden Aufenthalt in der geistigen Welt. Seine darauf folgende Entscheidung für eine weitere Inkarnation wird in der letzten Szene symbolisch dargestellt durch das "Starchild", welches sich der Erde nähert). 

Und dies ist nur einer von vielen Filmen, die definitiv eine Meta-Ebene haben, die mehr ist als "nur ein Film". Generell gibt es im Kunst-Bereich vieles, was wesentlich "spiritueller" ist, als so manches "spirituelle" Buch.


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RE: Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens - von subdil - 14-06-2024, 16:26

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