Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens
(15-06-2024, 22:16)Ekkard schrieb: Vielleicht gehört es auch noch mal hierher, obwohl ich dazu bereits etwas geschrieben habe (hier):

Es ist die Formulierung von Glaubenssätzen, religiösen Anschauungen, Ansichten allgemein, die in objektivierender Weise vorgetragen werden. Wer dies so formuliert, wird (von den Erfahreneren hier) praktisch sofort mit empirischen Erfahrungen konfrontiert.

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich einer subjektiven Denkschule (Lehre, z. B. der Bergpredigt) anhänge und meine Meinung dazu im Stile von "Mich berühren die Aussagen Jesu ...", "Mir sagen die Gedanken von Rudof Steiner ..." oder "Es (objektiv) gibt 7 geistige Welten ...".

Die Erfahrenen unter uns haben in zahllosen Diskussionen gelernt, dass "Es gibt ..." an die Wirkung des Behaupteten gebunden ist. Umgekehrt erweisen sich bei näherem Hinsehen, dass geistige Konstrukte höchst willfährige Genossen der Macht und Manipulation sind und auf die Gefühlsebene abzielen. Deswegen folgt eigentlich immer auf objektivierende Aussagen die Frage "Wie kontrollierst du das? Ist das messbar oder anderweitig nachweisbar?" Das wird dann gerne als "destruktive Skepsis" empfunden.

Wir haben auch gelernt, dass aus Feststellungen zur Natur unserer Welt keine Soll-Vorstellungen herleitbar sind (hat ein englischer Philosoph festgestellt, vermutlich Samuel Bailey). Im Umkehrschluss sind alle Maximen, philosophische oder religiösen Lehren nichts, was von der Natur vorgegeben wäre, sondern sind Teil der sozialen Beziehungen. Das ist so allgemein, dass es schon weh tut, wenn hier neue Leute herein schneien, die diese Erkenntnisse nicht haben - und munter Geisteskonstrukte für real verkaufen.

Hinzu kommen Aussagen, die schlicht nicht widerlegt werden können, weil sie dagegen "immunisiert" worden sind. So sind Sätze wie "Gottes Wege sind nicht eure Wege" eine solche Immunisierung. Hiergegen ist Karl Popper ins Feld zu führen. Was immer man aus immunisierten Aussagen herleitet, ist zu verwerfen. Denn es gibt keine Tatsache, die eine immunisierte Aussage oder Grundannahme als falsch nachweist. Also gilt sie vollkommen allgemein auch dann wenn man ihr Gegenteil annimmt. M. a. W. solche Aussagen sind vollkommen wertlos.

@ Ekkard,

im Grunde endet doch jede Deutung der WELT bei der einfachen Tatsache, dass wir nicht wissen (können), was denn vor dem BIG BANG gewesen war - und auch die Messungen hören auf, je kleiner das zu untersuchende Objekt ist!

Geisteskonstrukte, welche hier "herein schneien", dienen lediglich dazu, die Sprachkritik zu befeuern und auszufeilen, somit das Bewusstsein der user für in der Welt kursierende Gedankenwege wach zu halten, denn was Menschen als "real" erkennen und empfinden können, ist noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss!

Solches wird auch hier im Forum deutlich. Niemand will hier dem anderen user etwas "verkaufen", sondern, es werden lediglich unterschiedliche Meinungen zu diesem oder jenem Thema vorgetragen.
Davon aber "lebt" ja auch im Grunde dieses Forum und somit ist Kritik dazu auch jederzeit erwünscht und erforderlich!

Um z.B. dein Wort "wertlos" einzuordnen, könnte man auch sagen, die korrekten Berechnungen der Naturwissenschaften haben nur bedingten Wert, nämlich nur dann, wenn sie den Menschen eine Hilfe sein können.

Die zweite Hälfte des Satzes von Jesaja " ... und meine Wege sind nicht eure Wege ..." sind aus meiner Sicht nicht mit einem immunisierenden Impfstoff zu vergleichen, denn sie deuteten/deuten mit ihrer speziellen Wortwahl schon damals an, dass wir vom Ur-Grund abgetrennt sind und über das Dasein im Sein an sich recht wenig sagen können, ungeachtet all der wissenschaftlich korrekten Messungen an Objekten.

Merke: Nicht jede Erkenntnis ist schon automatisch mit WAHRHEIT verbunden und auch Karl Popper war ein Mensch, dessen Erkenntnis-Raum "begrenzt" war. Der Philosoph K. Popper stellte aber auch Sätze in den Raum, in denen er z.B. betonte, dass die Annahme, dass die Welt gesetzeshaft strukturiert, dass es also Naturgesetze gibt, im Aufstellen wissenschaftlicher Theorien enthalten ist  -  natürlich wie diese Theorien selbst als Vermutung, da es ja nicht auszuschließen ist, dass alle Theorien scheitern.

Weiterhin meinte Popper, dass Erkenntnis eine Wahrheitssuche sei, wobei aber zu akzeptieren ist, dass menschliche Erkenntnis fehlbar und damit ungewiss ist.   Icon_rolleyes 

Nun darf jeder, auf welche Weise er auch immer "immunisiert" worden ist, in seinem Kämmerlein weitere Gedanken und Ideen entwickeln, welche techn. Geräte nun mal nicht ergreifen, geschweige denn messen können.

Nicht nur in diesem Forum geht es um Wahrheitsnähe, um Wahrscheinlichkeit. Mit diesem Maß kann man im kritischen Rationalismus vergleichen, welche von zwei falschen Theorien eine bessere Annäherung an die Wahrheit darstellt und welche von zwei wahrheitssuchenden Theorien präziser ist.

Einer meiner Gedanken dazu lautet nach wie vor:
Kein Gesetz ohne Gesetzgeber (wer oder was auch immer?) und kein Programm ohne Programmierer.

Spinoza drückte es mit seiner Definition von SUBSTANZ auf seine Weise aus. Diese hatte ich ja neulich hier reingestellt.

Manche haben nun mal diesen, andere wiederum jenen Standpunkt. Manche haben aber auch gar keinen, wie es z.B. John Lennon in seinem Song NOWHERE MAN formulierte: 

>> He's a real nowhere man
Sitting in his nowhere land
Making all his nowhere plans for nobody

Doesn't have a point of view
Knows not where he's going to ... <<


Gruß von Reklov


Nachrichten in diesem Thema
RE: Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens - von Reklov - 18-06-2024, 12:55

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: