05-05-2007, 11:14
Hallo Lea :)
und zwar so lange, wie man selbst ab und zu da wieder hingehn wollen wuerde, um sich seiner selbst zu erinnern, der man damals war und noch immer auch (identisch zu sich) sein moechte. Das ist ein vermutlich biologisch bedingter Bedarf.
Es kann sogar einen Menschen regelrecht in seinem Lebensmut knicken, kehrt er wohin zurueck, wo mal Heimat fuer ihn zustandekam - und keine Spur davon laesst sich wiederfinden. Derjenige beginnt innerlich an seiner Erinnerung und Wirklichkeits-Erkenntnis-Faehigkeit zu zweifeln, auch wenn er saemtliche Gruende wissen wuerde - sein Organismus wuerde sich als dort-nie-derjenige-gewesen empfinden und wuerde trauern.
Mir fiel auf, wie viele Vertriebene nach vielen Jahrzehnten die alte Heimat einmal endlich besuchten - und gleich danach starben sie. Das war mehr als zufaellig oft. Aus Heimat verjagt worde zu sein, belaesst einem ja noch die Erinnerungen, und die Beschreibungen einer Heimat der Vertriebenen sind die liebevollsten, aufmerksamsten, und poetisch vollkommensten, die ich kenne.
Vielleicht, waehrend man mitten drin ist, erforscht und kennt man sie nicht wirklich mit Worten. Nachher erst muss es ins Wort, damit die Vorstellungen wieder wach werden.
mfG WiT :)
Zitat:Eine Diaspora fordert den Menschen mehr heraus, als in eine "Nestwaerme"-Gemeinschaft eingebunden zu sein.- ich bezog das mehr darauf, dass der Aussenposten in der Diaspora mehr noetig hat, traditioneller und vom Inhalt seines Glaubens informierter zu sein als der im "Nest", der schon unbesrgt dies und das Neues probieren kann und eventuell vom Sinn der Lehre damit nichtmal abweicht, soondern nur Eingestaubtes wieder mal auffrischt, ein sogar lebenswichtiger Dauervorgang.
Verstehe ich dich richtig?
Zitat:Warum Menschen ihre Religion wechseln hat mehrere Gruende, nicht nur die Suche nach Waerme, sondern nach Heimat.- ja, und Heimatgefuehl zu bekommen, benoetigt den Faktor Zeit, dass einiges wenigstens lange so bleibt, wie man es bis zur Routine darin erlernte, und es sodann genoss,
und zwar so lange, wie man selbst ab und zu da wieder hingehn wollen wuerde, um sich seiner selbst zu erinnern, der man damals war und noch immer auch (identisch zu sich) sein moechte. Das ist ein vermutlich biologisch bedingter Bedarf.
Es kann sogar einen Menschen regelrecht in seinem Lebensmut knicken, kehrt er wohin zurueck, wo mal Heimat fuer ihn zustandekam - und keine Spur davon laesst sich wiederfinden. Derjenige beginnt innerlich an seiner Erinnerung und Wirklichkeits-Erkenntnis-Faehigkeit zu zweifeln, auch wenn er saemtliche Gruende wissen wuerde - sein Organismus wuerde sich als dort-nie-derjenige-gewesen empfinden und wuerde trauern.
Mir fiel auf, wie viele Vertriebene nach vielen Jahrzehnten die alte Heimat einmal endlich besuchten - und gleich danach starben sie. Das war mehr als zufaellig oft. Aus Heimat verjagt worde zu sein, belaesst einem ja noch die Erinnerungen, und die Beschreibungen einer Heimat der Vertriebenen sind die liebevollsten, aufmerksamsten, und poetisch vollkommensten, die ich kenne.
Vielleicht, waehrend man mitten drin ist, erforscht und kennt man sie nicht wirklich mit Worten. Nachher erst muss es ins Wort, damit die Vorstellungen wieder wach werden.
mfG WiT :)

