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Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens
(23-06-2024, 00:12)Ekkard schrieb:
(22-06-2024, 17:33)Reklov schrieb: das Thema hier lautet: >Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens<
Gut, dass du es erwähnst!

(22-06-2024, 17:33)Reklov schrieb: Und wenn dem Menschen noch so viele neue Methoden der Beweisführung gelingen, er wird den eigentlichen Grund für das SEIN und DASEIN nicht enträtseln oder ergründen können.
Du kannst nichts enträtseln, weil der "eigentliche Grund für unser Dasein" dem anthropischen Prinzip entspricht. Der Versuch des Nachdenkens ist ohne Sinn; denn sollten wir beweisen, dass wir gar nicht existieren können, so bricht der Vorgang mangels Möglichkeit ab. Jeder Beweis unserer Nicht-Existenz ist also falsch. Da hast du deinen eigentlichen Grund.

Die mir unterstellte Ratlosigkeit stellt sich nur deshalb ein, weil plötzlich von völlig anderen Dinge wie "Bildsein", "Bildzerstörung" oder "sprechender Zerstörung" die Rede ist. Das alles sind Strohmännchen: Niemand hier bestreitet den Symbol- oder Bildcharakter von Sprachen oder ganzen Narratven.

Was hat das mit dem Thema zu tun?

@ Ekkard,

... was für eine Frage!?

Du wirst ja nicht bestreiten wollen, dass auch das Thema >Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens< auf Symbole und den Bildcharakter unserer Sprache angewiesen ist. Auch das hier so gerne als Abwehr benutzte Wort "Strohmann" hat diesen Bildcharakter.
Mir kommt dabei aber stets ein bestimmter Strohmann in den Sinn, den ich als Junge während einer Ferienzeit auf dem Lande auf einem Feld gesehen habe. Er war mit einer Jacke eingekleidet, trug einen alten Hut auf seinem Kopf und hatte zudem Augen und Mund.

Zum Thema:

die Reinkarnation ist mit der indischen Karma-Lehre verbunden. Diese behauptet eine metaphysische Kausalität, nach der jedes Leben die Summe seiner Schuld und seiner Verdienste in der endlosen Reihe seiner Wiedergeburten durch die Art und Weise des neuen Daseins  - ohne Erinnerung an das frühere - als Ausgleich oder als Lohn empfängt.
Der Spielraum der Metamorphosen in der Seelenwanderung umfasst alle individualisierten Daseinsformen.

Jedes Dasein kann in seinem Schicksal, zwar ohne Erkenntnis im Einzelnen, wissen, dass es selbst verursacht hat, was es ist, was es leidet und genießt.

(Ungeachtet jeder berechtigten Kritik ist es immerhin eine von vielen Möglichkeiten der Welt-Deutung!)

Der gnostische Dualismus deutet z.B. unser Dasein wiederum völlig anders:

Er scheidet den fernen, jenseitigen "Gott" von dem bösen Weltschöpfer und dessen Welt. Der Mensch trägt in sich einen Lichtfunken von seinem Ursprung im guten Gotte her. Hier aber ist er im Gefängnis der Welt des bösen Gottes, gebunden an seine Seelenartung und seine Weise des Lebens, in der Zwangsherrschaft des bösen Schöpfers - samt dessen Dämonen. 

Der von Geobacter so gerne erwähnte "innere Schweinehund" bekommt hier immerhin eine neue Deutung ...

Mythische Erzählungen haben ihre bekannten Schwachstellen, aber immerhin eröffnet die Karma-Lehre die Chance einer besseren Wiedergeburt als Folge eines guten Lebenswandels. 
Die andere Alternative wäre: jedes Individuum lebt nur einmal und endet entweder als Wurmfraß oder löst sich in seine Atome auf.
Der "Sinn des Lebens" wäre hier allerdings nur kurzzeitig - im Vergleich zur Ewigkeit weniger als ein Zucken der Wimper.

Dazu sage ich: Jeder darf sich sein "Bild der Welt" selber malen. 

Gruß von Reklov


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RE: Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens - von Reklov - 23-06-2024, 12:07

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