14-07-2024, 17:43
(14-07-2024, 16:23)subdil schrieb: Und dennoch muss es ja eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und alternativer Forschung geben.
Warum muss es das geben? Mit "alternativer Forschung" ist es wohl wie mit "alternativer Medizin". Letzteres ist keine Medizin, und ersteres keine Forschung.
(14-07-2024, 15:25)subdil schrieb: Brian Greene befindet sich meines Erachtens an dieser Grenze, allerdings steht er zu 80% auf der Seite der Wissenschaft und nur zu 20% auf der Seite der Philosophie und Spekulation.
Spekulation gehoert zur Forschung dazu. Leute wie Reklov moegen Wissenschaftlern zwar die Fantasie absprechen, aber ohne Spekulation gibt es keine Wissenschaft. Vor dem Experiment steht immer erst die Idee. Insofern sehe ich Greene hier fest auf dem Boden der Wissenschaft. Man muss ja erst mal Modelle entwickeln, bevor man daran gehen kann zu ueberlegen, wie man diese Modelle ueberpruefen kann.
(14-07-2024, 15:25)subdil schrieb: Sheldrake hat zum Beispiel festgestellt, dass bestimmte Kristallationsprozesse weltweit in Laboren einfacher und häufiger reproduzierbar sind, nachdem sie in einem beliebigen Labor erstmalig gelungen sind, so als ob die Natur ein "Gedächtnis" hätte, aus dem sie Informationen schöpft.
Ja, diese Gedaechtnis heisst "wissenschaftliche Journale", in denen die Kristallisationsexperimente veroeffentlicht werden und von denen aus verbessert werden kann. Auf dem Gebiet habe ich uebrigens, unter anderem, gearbeitet und mein Wissen auch auf Kongressen oder in Seminaren weitergegeben.
Und das ist das Problem mit Leuten wie Sheldrake: werden seine Thesen ueberprueft, dann bleibt nichts uebrig.
(14-07-2024, 15:25)subdil schrieb: Genau hier liegt meines Erachtens diese Grenze von Wissenschaft und Paranormalem und was ich nicht verstehe, ist, warum dieses Feld nicht viel mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Wohl weil immer, wenn's mal wissenschaftlich untersucht wird, es sich als heisse Luft herausstellt.
(14-07-2024, 15:25)subdil schrieb: Ich glaube hier liegt einfach ein blinder Fleck in der Wissenschaft.
Nein, da ist kein blinder Fleck. Solche Phaenomene waeren ja extrem bedeutsam auch in ihrer wirtschaftlichen und militaerischen Konsequenz, weshalb sich ja auch immer wieder jemand findet, der solche Publikationen wie die von Sheldrake ernst nimmt und das ueberprueft. Da findet sich nur nichts.
(14-07-2024, 15:25)subdil schrieb: Vielleicht täusche ich mich aber auch und diese Bereiche bleiben der eigentlichen Wissenschaft für immer verschlossen, weil es in ihrer Natur liegt, reduktionistisch zu sein.
Oder einfach, weil da jemand gut von seinen Buechern lebt und Wissenschaft dabei nur stoert.