29-07-2024, 21:51
(29-07-2024, 14:02)petronius schrieb:(29-07-2024, 12:08)subdil schrieb:(28-07-2024, 08:54)petronius schrieb:(27-07-2024, 15:56)subdil schrieb: ich suche nicht den "Urgrund", sondern lediglich eine befriedigende Erklärung dafür, wie Bewusstsein entstehen kann
und ich würde gerne wissen, was du unter "entstehen" konkret verstehen willst
Ich meine damit die Frage nach dem Ursprung von Bewusstsein überhaupt. Die Naturwissenschaft erklärt es so, dass dieses Bewusstsein ein Epiphänomen des Gehirns ist. Aber schon hier beginnt ein Problem. Das Gehirn oder vielmehr viele unterschiedliche Gehirne sind ja durch die Evolution entwickelt worden, aber an welchem Punkt ist dabei Bewusstsein entstanden? Schon in den ersten Prototyp-Gehirnen oder erst später? Oder schon viel früher?
was genau soll "die Naturwissenschaft" denn über eine "Entstehung des Bewusstseins aus der Materie heraus" postulieren? und warum soll das falsch sein?
mir ist keine diesbezügliche theorie oder auch nur hypothese dazu bekannt, und erst recht nicht kritik daran
mit "Entstehung des Bewusstseins" meinst du einen präzisen mechanismus, den nachzustellen uns die schaffung künstlichen bewußtseins ermöglichen würde? ich frage, weil mir noch immer nicht wirklich klar ist, worauf du hinaus willst, und was du eigentlich kritisierst
(29-07-2024, 14:33)Geobacter schrieb:(29-07-2024, 12:08)subdil schrieb: Ich meine damit die Frage nach dem Ursprung von Bewusstsein überhaupt. Die Naturwissenschaft erklärt es so, dass dieses Bewusstsein ein Epiphänomen des Gehirns ist. Aber schon hier beginnt ein Problem.
...würdest du denn eine naturwissenschaftliche Erklärung, welche bezüglich Entstehung des Bewusstseins ganz ohne kosmischen Quantengeist zurecht kommt...... überhaupt akzeptieren?
Zugegeben: Es würde mir sehr schwer fallen, eine rein materialistische Erklärung für das Phänomen Bewusstsein jemals vollumfänglich zu akzeptieren. Eben wegen dem, was David Chalmers das "hard problem of consciousness" nennt. Ihr seid doch sonst immer so gut informiert, habt ihr euch denn damit noch gar nicht befasst. Ist ja keine neue These, ich glaube er redet schon bald 10 Jahre darüber. Das Problem ist, dass die Existenz eines subjektiven Bewusstseins, eines "Innenlebens" an sich etwas so Außergewöhnliches ist, dass man immer noch darüber rätseln würde, was das denn nun eigentlich ist, selbst wenn sagen könnte: Neuron abc + Neuron xyz = Bewusstsein.
Aber ich muss noch etwas weiteres "zugeben": Petronius, du hattest mich gefragt, auf was genau ich eigentlich hinaus will und meine ehrliche Antwort darauf lautet: Ich weiß es selber nicht genau. Jedenfalls bei diesem Thema nicht. Im Grunde ist hier mein Antrieb, dass es mich enorm wundert, dass dieses Thema nicht viel mehr Menschen beschäftigt. Aber so ist es wohl mit dem jeweiligen subjektiven Lieblingsthema. Man wundert sich immer, warum nur vielleicht 1% der Menschen sich so sehr mit dieser Frage befasst. Aber was du geschildert hast, also dass man einen Mechanismus finden könnte, den man nachbauen und somit selber Bewusstsein erschaffen könnte, das wäre sicherlich ein gigantischer Schritt vorwärts.
Nur hier wieder das Problem: Die erzeugte "Innenwelt" wäre - so wie jede Innenwelt - nicht objektiv nachweisbar. Wir könnten es einem erschaffenen Bewusstsein nur "glauben" oder "nicht glauben", dass es wirklich eine Innenwelt ist. Da wir aber ja auch unsere Mitmenschen als "Innenwelten" betrachten und entsprechend mit ihnen interagieren, würden wir dies wahrscheinlich im Laufe der Zeit auch mit künstlichen erschaffenen Gehirnen oder KIs oder was auch immer genau so tun - die Gewohnheit würde uns irgendwann einfach annehmen lassen, dass sich dort eine Innenwelt befindet, so wie in jedem unserer Mitmenschen und den Tieren.