05-08-2024, 17:57
(05-08-2024, 15:25)subdil schrieb: Es ist halt interessant, wie es für jedes Thema eine reduktionistische und eine metaphysische Erklärung gibt
nur daß die "metaphysische Erklärung" ja nichts erklärt, sondern nur behauptet "so ist es!" (glaub es, oder nicht)
Zitat:Vielleicht ist es müßig und sinnlos, sich mit der Frage nach der Entstehung des Bewusstseins zu befassen, aber bei der Frage nach Gott und insbesondere der "Verantwortung vor Gott" - da wird es dann meines Erachtens existentiell wichtig! Viele Leute scheinen das ja einfach als eine von vielen metaphysischen Fragen zu sehen, aber ich denke schon, dass hierin das zentralste aller Themen besteht und dass gerade hier die Wissenschaft an ihre Grenzen stößt
nein, tut sie nicht. die wissenschaft befaßt sich nicht mit göttern!
auch du perpetuierst bloß den kategorienfehler. scheint eine marotte zu sein, wie sie allen gläubischen zu eigen ist
Zitat:und einfach das Feld räumen muss, und sagen muss: "Hierzu können wir nichts sagen, weder im positiven, noch im negativen"
das sagt die wissenschaft schon immer, und muß dafür auch gar keine felder räumen. du bist wie der mensch, dessen klo verstopft ist, und der dann trotzig auftrumpft gegenüber dem radiomechaniker, welcher ihm sagt, daß das klo nicht seine baustelle ist: siehst du, jetzt mußt du das feld räumen!"
Zitat:Was den wenigsten Atheisten wirklich klar ist: Ohne eine uns wohlgesonnene ordnende Macht im Universum sind wir komplett aufgeschmissen
warum sollte das so sein? weil du dies geistige krücke namens "gott" brauchst, um halbwegs aufrecht stehen zu können? das mag so sein, betrifft aber atheisten und deren standfestigkeit in keiner weise
Zitat:und mit "wir" meine ich jetzt einfach alle empfindungsfähigen Lebewesen, die es jemals gab, gibt und geben wird. Da müssen wir noch gar nicht auf die Ebene der Seele gehen, es reicht vollkommen aus, sich auszumalen, was es bedeutet, in einem räumlich unendlichen oder zumindest beinahe unendlichen Universum zu existieren, welches eine unendliche oder zumindest nahezu unendliche Zeit lang bestehen wird. In einem solchen Universum wird alles, was möglich ist, auch geschehen, und zwar nicht nur ein mal, sondern (zumindest nahezu) unendlich oft
und was soll da "eine uns wohlgesonnene ordnende Macht im Universum" bedingen?
Zitat:Jetzt führe man sich vor Augen, welche Horrorszenarien es bereits in der kurzen menschlichen Geschichte gegeben hat, wie viel Leid, Ungerechtigkeit und Bösartigkeit, aber auch zusätzlich noch den gnadenlosen Überlebenskampf in der Natur
so ist es. keine "uns wohlgesonnene ordnende Macht im Universum", nirgends
Zitat:All dies in die räumliche und zeitliche Unendlichkeit projiziert, bedeutet so etwas wie eine "Hölle"
nenne es, wie du willst - rational denkenden nennen es "realität". die ja auch sehr vieles beinhaltet, das du vielleicht als "paradies" bezeichnen würdest
Zitat:es reicht einfach nur die Tatsache, dass Materie nur eine endliche Anzahl von Anordnungen annehmen kann und sich daher ab einem bestimmten Zeitpunkt die Szenarien nur noch wiederholen können
dies ist keine "Tatsache", sondern ein hanebüchenes non sequitur
Zitat:Nur ein allmächtiger, allwissender Gott, der uns empfindungsfähigen Lebewesen wohlgesonnen ist, hätte die Macht solche Szenarien zu verhindern
nun, ganz offensichtlich tut er es ja aber nicht. ein grund mehr, nicht von seiner existenz auszugehen
Zitat:Auch auf der Erde gibt es schon viel Leid, ja, aber hier ist es immerhin so, dass ein einzelnes Individuum eine relativ kurze Lebensspanne hat und somit das Ausmaß des möglichen Leidens verringert wird. Was wäre aber auf einem Planeten, auf dem die Lebewesen tausende Jahre alt werden und extrem widerstandsfähige Körper haben, bei gleichem oder gar stärkerem Schmerzempfinden. In der Unendlichkeit des Universums gibt es solcherlei garantiert - und zwar unendlich viele davon, es sei denn eben es gibt eine regulierende Macht, die hier eingreift und solches verhindert.
ja und?
selbst wenn es sie gäbe - was wäre da wo ein problem wofür?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

