(06-08-2024, 17:53)Geobacter schrieb:(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb:(05-08-2024, 17:51)subdil schrieb: Die Wissenschaft sollte sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, nämlich dass sie auf entscheidende Fragen wie zum Beispiel die nach der Entstehung des Bewusstseins keine eindeutigen Antworten zu bieten hat. Solange etwas so zentrales noch nicht geklärt ist, kann die Wissenschaft nichts außerhalb von ihr befindliches belehren, was sich auf ganz andere Art mit diesen Fragen befasst und so auf andere Antworten kommt.
Naja.. immerhin hast du ja schon zugegeben, dass du solche "eindeutigen Antworten der Wissenschaften" auch dann nicht akzeptieren willst, wenn sie dir noch so schlüssig und logisch-richtig vorgetragen werden.
Nein, es geht nicht darum, dass ich solche materialistischen Erklärungen für die Entstehung des Bewusstseins nicht glauben will, sondern dass ich sie nicht vollumfänglich glauben kann. Das ist ein enorm wichtiger Unterschied und es sollte für dich gar kein Problem sein, das nachzuvollziehen.
Für mich ist es selbstverständlich kein Problem was du kannst oder nicht kannst. Freilich kann ich auch nachvollziehen warum du nicht kannst. Und nein, ich bin kein kein kompromissloser Rationalist. Für mich ist Glaube einfach nur Glaube und kein Wissen. Gott ist für mich dein, mein, unser aller jeweils eigener innerer Schweinehund. Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.
Mir ist widerspruchsfrei bewusst wie Bewusstsein entsteht und unter welchen Bedingungen. Mit bis zu 99,999% Gewissheit ist mir klar, dass Quanten taub und blind sind und einfach immer nur geradeaus fliegen, wenn sie können. Natürlich weis ich auch, dass Quanten abgelenkt, absorbiert, reflektiert, gebremst, moduliert.... usw. usf. werden und somit auch mit unseren Sinnesrezeptoren "wechselwirken"..... bzw. in der Wechselwirkung mit diesen Sinnesrezeptoren Reize hervorrufen, aus denen unser Gehirne ein Abbild der sogenannten Wirklichkeit "generiert". In einer Auflösung die an das Überleben in "Mittelerde" bestens angepasst ist.
Evolution ist Zuchtwahl und bedeutet, dass die Welt in der wir leben, für das Leben an sich zwar ideale Voraussetzungen bietet, aber ansonsten ein ziemlich unsteter Ort ist, und schon allein nur die Schwerkraft ausreicht, dass man sich jederzeit und an jedem Ort den Hals zu brechen wenn man nicht aufpasst. Ein allmächtiger Gott hätte sich da was Gescheiteres ausdenken können.... Nur ist das ein anderes Thema. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass die Unstetigkeit der Welt die treibend Kraft hinter der biologischen Evolution ist und somit auch der Evolution des Bewusstseins. Je bewusster wir uns der Unstetigkeit unserer Welt sind, um so wahrscheinlicher leben wir etwas länger.
@ Geobacter,
mir ist auch mit bis zu 99,999% klar, dass manche Leute blind und taub sind. Warum aber immer "Mittelerde" herangezogen wird, ist mir nicht so recht klar, denn dieses Wort findet man im Tolkiens Roman DER HERR DER RINGE.
Und länger leben tun wir nicht nur wegen der von Dir erwähnten Unstetigkeit, sondern dies hängt noch von vielen anderen Faktoren ab.
Beispiel: Auf einer Feier kam ich neulich mit einem Motorradfahrer ins Gespräch. Dabei stellte es sich heraus, dass er schon 4x auf die Straße gestürzt war. 1x war es seine und 3x die Schuld der anderen Verkehrsteilnehmer. Er gestand mir aber, sich deswegen nicht von seiner BMW-Maschine trennen zu wollen - obwohl er nach einem seiner Stürze direkt und länger im Krankenhaus landete. -
Die von dir aufgeführte Evolution des Bewusstseins hat auch das "sog. Böse" als ständigen Beifahrer! - Und ob dieser dafür sorgen wird, dass wir länger leben, muss die Zukunft erst noch zeigen!-
Du meintest: >Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.<
Dazu merke ich an: Man kann nicht Atheist und zudem nicht ganz Gott-los sein, denn das wäre ja eine gespaltene Persönlichkeit.
Da lobe ich mir Ekkard und Ulan, denn in ihrem Gehirn herrscht eine klare atheistische Weltvorstellung, zu der sie sich auch klar bekennen.
Auch Deine Kritik an Gott, der sich etwas Gescheiteres hätte einfallen lassen können, ist mehr als schräg, denn Du verstehst nicht, dass ein unbegrenztes Wesen sich keinerlei Grenzen auferlegt - sondern eben ALLES in Szene setzt, ungeachtet, ob es einem "Erdenwurm" nun gefallen könnte - oder nicht!

Gruß von Reklov