02-10-2024, 16:05
(01-10-2024, 23:25)Geobacter schrieb:(01-10-2024, 22:09)subdil schrieb: Diese Position kann man ja haben - aber dann frage ich mich, warum ihr euch nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit als Materialisten und Szientisten bezeichnen wollt, mit der ich mich als Idealist bezeichne. Warum sträubt ihr euch immer so sehr gegen diese Definitionen, die wir uns ja nicht ausdenken, sondern die so im Lexikon und bei Wikipedia stehen?
Du nimmst dich da selber viel zu ernst und noch mal ein vielfaches davon zu wichtig. Das braucht natürlich immer Vergleiche. Strohmänner die man Abfackeln kann.
@ Geobacter,
"Strohmann Argumente" mögen auf ungenügenden oder falschen Informationen beruhen. Ungenügend, nicht umfassend, sind aber auch die "wissenschaftlichen" Erklärungen zu den Erscheinungen des Daseins, wie Kosmos und Mensch!
Es bleibt aber, wie es I.Kant schon seinerzeit erwähnte/erkannte:
>Wenn der Mensch redet, spricht er stets in Urteilen oder Vergleichen.<
subdil hat nun auf seine Weise Recht: Die Materialisten nehmen sich, samt ihrem Wissen über materielle Wechselwirkungen, auf ihre Weise auch "ernst" und pochen auf Messungen und Berechnungen, die sich als "richtig" erwiesen haben.
Doch was soll uns eine Zahl zeigen können, die lediglich das Verhältnis zu anderen Zahlen widerspiegelt? Auf diese Weise ist lediglich die eine beobachtbare Kraft zu der beobachtbaren Stärke der anderen Kräfte in Beziehung zu setzen. Jeder Wissenschaftler würde sich nichts lieber wünschen, als erklären zu können, warum diese Beziehungen/Werte genau diejenigen sind, die sich auf unser Universum anwenden lassen - oder zeigen zu können, warum diejenigen Werte und Beziehungen, welche beobachtbar sind, wahrscheinlicher sind als andere.
Absolute Werte, die absolute Position in Raum und Zeit - in der grundlegenden Bedeutung von "absolut", sind vom Menschen aufgegeben worden. Vielleicht gibt es für den so gedachten/geglaubten "Welten-Erschaffer" absolute Positionen und Werte? - Doch der Mensch kann nicht einmal genau angeben, was das heißen würde!
Wie weit kommt unsere Spezies also mit ihrem Verfahren, Beziehungen zu entdecken? Etwa bis zur letzten Wahrheit über Beziehungen im Universum? Oder vielleicht bis zum letzten objektiven Wissen über das Universum?
Ich meine, dass es davon abhängt, ob die Beziehungen die letzte Realität sind! So bleibt auch den Materialisten lediglich die Hoffnung, dass eine vollständige einheitliche Theorie alles zu einem "glücklichen" Ende führen wird - die grundlegenden Gesetze und Elementarteilchen, die Anfangsbedingungen und die Naturkonstanten.
Doch selbst dann würde eine vollständige Selbstkonsistenz, ein perfektes System von Beziehungen, noch nichts Absolutes repräsentieren - etwas, das über Selbst-Referenz hinausgeht.
Es gibt nun mal Fragen, welche die Experten mit der uns bekannten naturwissenschaftlichen Methode niemals beantworten könnten, ungeachtet, wie erfolgreich die Fachleute ihre Möglichkeiten ausschöpfen! Eine auch noch so vollständige und einheitliche Theorie wäre niemals eine Theorie von allem! Damit würde auch keine Person in die Lage versetzt, alles zu wissen, oder ganz genau vorherzusagen.
Es darf nun aber weiterhin "des Pudels Kern" sprachlich eifrig umkreist werden, was ja auch den Sinn dieses Forums ausmacht.
Uns bleibt lediglich die kritische Kommunikation, ohne dabei Andersdenkende abwerten zu wollen!
Gruß von Reklov

