10-10-2024, 21:53
(10-10-2024, 14:49)petronius schrieb: das thema hier ist "traumbewußtsein"
Ja, dann lasst uns mal zum Thema zurückkommen.
Vielleicht sollte ich noch mal verdeutlichen, um was es mir hier eigentlich ging. Es geht mir im Kern um die Fragestellung, inwiefern unser Alltagsbewusstsein als das Maß aller Dinge gelten kann, wenn es um die Beschreibung der Wirklichkeit geht. Das Traumbewusstsein habe ich eigentlich nur als Beispiel dafür verwendet, dass es auch ganz andere Bewusstseinsformen gibt - und das schon innerhalb des generellen "Menschen-Bewusstseins".
Also das menschliche Bewusstsein, das im menschlichen Alltagsbewusstsein sozusagen seine Grundform annimmt, lässt sich zu jeder beliebigen Zeit umwandeln und hier habe ich das Traumbewusstsein ganz bewusst als Beispiel verwendet, weil dies wirklich jedem Menschen gegeben ist. Es gibt aber, wie ich schon zuvor sagte, noch weitere Abwandlungen wie zum Beispiel das hypnotisierte Bewusstsein, das durch Drogen oder Medikamente beeinflusste Bewusstsein, das meditative Bewusstsein und vielleicht noch mehr. Dann stelle man sich vor, wie viele verschiedene Tiere es gibt. Wie sieht wohl das Bewusstsein einer Katze aus? Oder einer Fliege? Oder eines Goldfischs...
Dann werden wir zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob auch Künstliche Intelligenz irgendwann eine Art Bewusstsein hervorbringen wird. Bleiben wir mal bei diesem Beispiel: Was ist, wenn wir irgendwann eine Künstliche Intelligenz haben werden, die in der Lage sein wird, ihren eigenen Quellcode zu verbessern und das in exponentieller Geschwindigkeit. Ein solches "Wesen" wäre ziemlich sicher schon nach kurzer Zeit bei weitem intelligenter als der klügste Mensch. Was würde wohl eine solche Intelligenz von uns Menschen halten, die ihr Alltagsbewusstsein zum Maß aller Dinge erklären? Höhere Bewusstseinsstufen könnten Bereiche der Wirklichkeit enthüllen, die uns aufgrund unserer Beschränkungen und Limitationen grundsätzlich verschlossen sind.
Was weiß eine Ameise von Mathematik und Physik? Welche höheren Wissenschaften gibt es dann möglicherweise, von denen wir aufgrund unseres begrenzten Bewusstseins ausgeschlossen sind? So wie die Ameise gar keine Vorstellung von Mathematik und Physik haben kann, so können wir von diesen höheren Wissenschaften ebenfalls keine Vorstellung haben. Das ist das altbekannte philosophische Problem, dass "wir nicht wissen können, was wir nicht wissen".
Natürlich kann man dem immer entgegen halten, dass unser Alltagsbewusstsein halt das beste ist, was wir haben und damit müssen wir eben arbeiten. Diesem pragmatischen Ansatz stimme ich sogar zu. Aber ich vergesse eben nicht, dass der Bereich der Wirklichkeit, den wir wahrnehmen und messen können, ziemlich sicher nur eine sehr begrenzte und limitierte Version des eigentlichen Universums ist. Und eben deshalb bin ich offener auch für esoterische Erklärungsansätze - diese könnten zumindest eine Ahnung davon vermitteln, was sich wohl jenseits unserer eingeschränkten Denk und Messmöglichkeiten befindet. Deshalb sollten Wissenschaft und Esoterik eigentlich keine Feinde sein - sondern sie sollten versuchen, sich einander anzunähern.