(10-10-2024, 21:53)subdil schrieb: Vielleicht sollte ich noch mal verdeutlichen, um was es mir hier eigentlich ging. Es geht mir im Kern um die Fragestellung, inwiefern unser Alltagsbewusstsein als das Maß aller Dinge gelten kann, wenn es um die Beschreibung der Wirklichkeit geht
welcher dinge?
die dinge, die in die realität einzuordnen sind, sind natürlich mit unserem "Alltagsbewusstsein" zu beschreiben. ist realität doch das, was wir intersubjektiv feststellen, und dazu bedarf es dieses "Alltagsbewusstseins". das völlig subjektive "traumbewusstsein" wid zwar von der realität getriggert (träume verarbeiten in der realität erlebtes), produziert selbst aber irreales (im vorgenannten sinn von "realität")
daß du träumst, ist natürlich real. die inhalte deiner träume aber sind es nicht, sie sind intersubjektiv nicht zu verfizieren
Zitat:Das Traumbewusstsein habe ich eigentlich nur als Beispiel dafür verwendet, dass es auch ganz andere Bewusstseinsformen gibt - und das schon innerhalb des generellen "Menschen-Bewusstseins".
Also das menschliche Bewusstsein, das im menschlichen Alltagsbewusstsein sozusagen seine Grundform annimmt, lässt sich zu jeder beliebigen Zeit umwandeln und hier habe ich das Traumbewusstsein ganz bewusst als Beispiel verwendet, weil dies wirklich jedem Menschen gegeben ist. Es gibt aber, wie ich schon zuvor sagte, noch weitere Abwandlungen wie zum Beispiel das hypnotisierte Bewusstsein, das durch Drogen oder Medikamente beeinflusste Bewusstsein, das meditative Bewusstsein und vielleicht noch mehr. Dann stelle man sich vor, wie viele verschiedene Tiere es gibt. Wie sieht wohl das Bewusstsein einer Katze aus? Oder einer Fliege? Oder eines Goldfischs...
alles schön und gut - aber wie kommst du darauf, daß diese anderen bewußtseinsebenen "realer" wären?
in welchem sinn? entsprechend welchem verständnis von "realität"?
Zitat:Was weiß eine Ameise von Mathematik und Physik?
wen interessiert das? wofür ist es relevant? was hat es mit der realität zu tun?
Zitat:Welche höheren Wissenschaften gibt es dann möglicherweise, von denen wir aufgrund unseres begrenzten Bewusstseins ausgeschlossen sind?
mit deinem ewigen "möglicherweise" kann ich nichts anfangen. wozu sind solche komplett sinnbefreiten spekulationen gut? zumal sie ja auch konkret komplett inhaltsbefreit sind - was sollen das denn für "wissenschaften" sein, und warum "höher"? das sind doch alles nur worthülsen
Zitat:So wie die Ameise gar keine Vorstellung von Mathematik und Physik haben kann, so können wir von diesen höheren Wissenschaften ebenfalls keine Vorstellung haben. Das ist das altbekannte philosophische Problem, dass "wir nicht wissen können, was wir nicht wissen"
ist es denn ein problem? für mich nicht. ich weiß, nicht alles zu wissen - na und?
du weißt ja erst recht nichts, läßt nur deine fantasie ins kraut schießen...
Zitat:ich vergesse eben nicht, dass der Bereich der Wirklichkeit, den wir wahrnehmen und messen können, ziemlich sicher nur eine sehr begrenzte und limitierte Version des eigentlichen Universums ist
was bringt dich zu dieser annahme? "der Bereich der Wirklichkeit, den wir wahrnehmen und messen können", umfaßt natürlich nur einen (kleinen) teil des gesamten universums. mehr geht auch nicht, und zwar grundsätzlich (wenn dich interessiert warum, informiere dich über das stichwort "beobachtungshorizont"). aber welchen grund zur annahme siehst du, der uns nicht zugängliche teil des universums sei "eine andere version"?
Zitat:eben deshalb bin ich offener auch für esoterische Erklärungsansätze
diese erklären nur nichts. sie behaupten nur
Zitat:diese könnten zumindest eine Ahnung davon vermitteln, was sich wohl jenseits unserer eingeschränkten Denk und Messmöglichkeiten befindet
nein - wie sollten sie? sind sie doch nur produkte der in der tat sehr "eingeschränkten Denk und Messmöglichkeiten" der esoterik-gurus
Zitat:Deshalb sollten Wissenschaft und Esoterik eigentlich keine Feinde sein - sondern sie sollten versuchen, sich einander anzunähern.
kategorienfehler!!!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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