15-10-2024, 11:11
(14-10-2024, 20:12)Reklov schrieb: ich verstehe Deine Kritikpunkte, aber verstehe bitte auch Du, dass ich bei einer "Traum-Beschreibung" (deren Szene ich noch nach Jahren im Kopf habe!) zu viel von meinem Privatleben preisgeben müsste, weil sich ja die erfahrenen Ankündigungen Monate später als "real" erwiesen haben.
Einige meiner engsten Bekannten wissen jedoch von meinen damaligen "präkognitiven" Träumen (es war mehrmals der gleiche!), kennen aber auch meine Lebensstrecke recht gut!
Auch hier gilt: Für den Unerfahrenen sind und bleiben solche Sachen nicht nachvollziehbar.
Ulan
Ich kann zwar verstehen, dass Du hier keinen privaten Striptease vollziehen willst, aber das aendert doch nichts daran, dass solche "praekognitiven" Traeume in der Breite psychologisch untersucht wurden. Im allgemeinen handelt es sich um Sachen, die eh absehbar waren. Und natuerlich bedeutet auch Zufall, dass so etwas manchmal zupass kommt. Zu guter Letzt muss man auch beruecksichtigen, dass sich Leute durch solche Traeume in ihrem Handeln leiten lassen, also schlicht selbst dafuer sorgen, dass die "Vorhersage" eintrifft, weil sie auf dieses Eintreffen hinarbeiten.
@ Ulan,
... nicht nur Psychologen stoßen hierbei an Grenzen, denn auch sie wissen nichts über das Bewusstsein, welches vom Gehirn unabhängig ist. In meinem Fall war nichts "eh absehbar" und würde jeden vor ein Rätsel stellen!
S. Freud, der sich ja u.a. mit der Traumforschung beschäftigte, meinte nicht ohne Grund, dass er bei jedem seiner Patienten von Null aus beginnen müsse, da ihm Erfahrungen mit anderen Personen nichts nützen.
(14-10-2024, 20:12)Reklov schrieb: Um aber das Traum-Thema unpersönlicher zu bearbeiten, frage ich zunächst nicht nur dich:
Wo ist denn der Lautsprecher für die Stimmen oder die Musik, welche ja wohl schon mancher träumend vernommen haben wird?
Wo ist der Bildschirm für Gestik und Mimik?
Wo ist der Umformer von Molekülstrukturen der Materie zu den Traumbildern, der Sprache od. der Musik?
Wer empfängt diese ganze Information?
Ulan
Was sollen denn solche Fragen jetzt noch? Ich habe jetzt mehrfach ausfuehrlich darueber gesprochen, dass es Dein Gehirn ist, das alle Deine Sinneseindruecke in das verwandelt, was Du als Bilder im Kopf hast. Dein Gehirn ist ein Apparat, um ein Modell der Welt zu erzeugen, das es Dir erlaubt, Dich in dieser zu orientieren. Im Traum werden halt lediglich statt dem Output Deiner Sinnesorgane aus dem Gedaechtnis genommene Versatzstuecke verarbeitet, um solche Modelle zu erzeugen.
... schon klar, dass Du hierzu nichts antworten kannst! (Wie denn auch?) ...
Deine erklärenden Bemühungen treffen nur teilweise zu, z.B. im Fall von sog. "Aufräumträumen", welche Tageseindrücke verarbeiten. Bei Träumen, welche jedoch unserer Zeit voraus eilen, versagt Dein begrenztes Wissen vollkommen. Abgesehen davon, fehlt dir hierzu aber auch jede persönliche Erfahrung, sonst würdest Du nochmal ganz anders schreiben!
(14-10-2024, 20:12)Reklov schrieb: Bewusstsein und Traum sind getrennte Kategorien die sich nicht gegenseitig ausschließen.
Es sind erst mal verschiedene Kategorien.
(14-10-2024, 20:12)Reklov schrieb: Es ist auch bekannt, dass räumlich getrennte Personen, die nichts voneinander wissen, den gleichen Traum haben können. Solches und vieles mehr ist aber in den Industriegesellschaften nicht von großem Interesse.
Ulan
Warum wohl? Als Anekdote ist so eine Aussage ein wertloser Datenpunkt.
... die "Anekdoten" der Naturwissenschaften liefern uns auch nur Daten ohne eigentlichen Wert. (Betonung liegt hier auf "eigentlich", denn sie lassen die Menschen "leer" zurück!).
(14-10-2024, 20:12)Reklov schrieb: Karl Popper meinte:
> Der sich seiner selbst bewusste Geist muss als etwas vom Gehirn Getrenntes aufgefasst werden. <
Ulan
Das mag er sagen, und falls er ueber Kategorien spricht, stimmt das auch. Das Gehirn ist ja nicht der Geist der selbst, sondern das Organ, das, neben zahlreichen anderen Aufgaben, den Geist als emergentes Phaenomen hervorbringt; verschiedene Kategorien also.
... wenn Du den Geist als emergentes (plötzlich aufbrechendes) Phänomen benennst, so gibst Du wenigstens zu, darüber nichts zu wissen und bist so aufrichtig, wie führende Gehirnforscher, die unumwunden zugeben, nichts Genaues über die Arbeitsweise unseres Gehirns zu wissen, obwohl ihnen die Areale unseres "Denkapparates" bekannt sind.
So sitzen wir nach wie vor alle da, mitsamt unseren so sorgfältig aufgestellten Kategorien von Bewusstsein, Geist und dem materiellen Gehirn.
Gruß von Reklov

