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Kommunikation
#3
Ich will mal die Kommunikation fortsetzen. Welche Grenze ist mir "nun mal" gesetzt? Ich sehe im Augenblick nur die Grenzen der gesellschaftlichen Normen u. a. in diesem Forum mit den Forumsregeln. Im Gegensatz dazu sehe ich keine Grenzen auch Nicht-Gegenständliches auszudrücken.

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann. Das ist aber dennoch der Antrieb, über die Mitteilbarkeit hinaus, zum Sein selber vorzudringen.
Nein, denn "Sein" ist eine unübersehbare Summe von Eindrücken, Erfahrungen und Tun. Da braucht man zu nichts vorzudringen. Das alles ist mitteilbar, vielleicht mühsam. 

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Kein Mensch will ja in die Dumpfheit des Aberglaubens zurück fallen, möchte vielmehr uneingeschränkt, dass sich etwas zeige, was ist, dass es in die Mitteilbarkeit trete und zwar nicht nur in die bloße Fasslichkeit eines rational Sagbaren, sondern in die Sprache überhaupt.
Also zunächst einmal: Nein. Menschen wollen bisweilen, dass ihr Glaube bestätigt wird, gleichgültig, wie wirr er ist. Die Mitteilung erstreckt sich dabei auf Werbe- oder Befehlsbotschaften bar jeder Ratio. Der Mitteilung dieser Art sind leider keine Grenzen gesetzt!
 
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Maßgebend voran steht also der Antrieb über die hellste Klarheit hinaus, denn jeder kann ja an den Beiträgen lesen, dass in und bei aller Klarheit doch ein Ungelöstes bleibt, was die Gegenwart nicht befriedigend anbieten, beantworten kann. So setzt jede Kommunikation die Spaltung in die Vielen voraus.
Du schreibst anscheinend auch "über die hellste Klarheit hinaus". Ungelöst bleiben Aussagen, die nicht allgemein verstanden werden. Von welcher Art "Spaltung" schreibst du hier? Unklar, was du meinst! 

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben, das der Kommunikation nicht bedarf, da es über alle Kommunikation hinaus ist und ob wir nicht bloß aus dem Keim leben, der sich in unserer Kommunikation lediglich erhellen lässt? Eine begründbare Antwort bleibt aus, da weder Zahlen- noch Wortsymbole eine "Gewissheit" anbieten können.
Wie kommst du auf die Idee, aus dem Sein selbst leben zu wollen? Wir können doch nichts anderes. Und der Mensch ist ein vergesellschaftetes Wesen, das nur lebt, wenn es kommuniziert. Unser ganzes Bewusstsein bildet sich nur in dem ständigen Austausch mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Das ist die "begründete Antwort"! Doch das vermittelt auch Gewissheit meines Selbst. Das ist natürlich zugleich mit Gefahren verbunden z. B. Irreleitung, ausufernde Herrschsucht.
 
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: So sieht man auch hier im Forum, dass die Mitteilbarkeit die Möglichkeit bietet, sich auf etwas zu berufen oder allseits Anerkanntes durch Bejahung zu rechtfertigen, zu stärken. Tiefgreifende schlüssige Antworten, die wir ja alle gerne hätten, können nur in metaphysischen Gleichnissen ausgesprochen werden. Es ist so, als hätten wir den Ursprung des EINEN verloren und müssten ihn nun in der sprachlichen Zerstreuung wiedergewinnen.
Was bitte stellst du dir unter Rechtfertigung durch Bejahung vor? Ich habe den Eindruck, dass du sehr davon abhängst, was Autoritäten sagen oder schreiben. Und das überträgst du auf deine Mitteilungen. Anschließend gibst du dich ärgerlich, wenn man dem widerspricht z. B. deinen  "mataphysischen Gleichnissen" oder die Stirn hat, sie nicht zu verstehen.
Was sind "tiefgreifende, schlüssigen Antworten"? Mein bisherige Erfahrung sagt mir, dass damit die Transzendenz (und ihre Mythen) gemeint sind. Da haben "wir" nicht den Ursprung des EINEN verloren, sondern dem widersprechen "wir", ganz banal.

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden.
Ah ja - natürlich. Übersetzt: Lasst mich mal endlich ausreden!

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: In der Zeit des Menschen scheint dies (die Beachtung des individuellen Bewusstseins) jedoch nicht erreichbar, bleibt unvollendet - und so muss sich jeder mit den Gestalten des Wahrseins begnügen, wie wir sie über die Sprache der Natur- und Geisteswissenschaften lernen/kennen/erfahren.
Gar nicht! Das ist deine fixe Idee, immerfort auf wissenschaftliche Tatsachen zu schielen, um deine Anschauungen zu untermauern. Das ist genau jene Art Kommunikation mit Werbebotschaften. Im Grunde geht es um Weltanschauung. Und die hat keinen Grund außer, dass du sie "klasse" findest.
Ich finde meine Weltanschauung natürlich auch "klasse", also sind wir in dieser Beziehung quitt. Mehr braucht's nicht.

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch. Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt, denn wir können auf die "Strecke des Menschen" zeitlich nicht allzu weit zurück blicken.
Hat je jemand Vernunft und Existenz als "identisch" behauptet? Was soll das?

Natürlich kann es eine Frage der Vernunft sein, eine Kommunikationsphase abzubrechen. Aber wie ich oben schon geschrieben habe: Der Mensch ist vergesellschaftet. Ohne Kommunikation lebt er nicht lange.

Was du mit "Existenz" meinst, die einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt, bleibt dein Geheimnis. Könntest du bitte deine Beiträge sorgfältiger redigieren???

(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: So gibt es eine negative Existenz, zu welcher hin kein Gedanke und kein Sein eigentlich zu folgen vermag. Ob eine volle Verwirklichung im Denken nur möglich wird, wenn am Ende das, was wir unter "Vernunft" verstehen, preisgegeben werden muss - bleibt als Frage offen?
Was ist eine "negative Existenz". Ich kann dem nicht folgen, weil es einen Begriff namens "negative Existenz" nicht gibt. Und die Vernunft preiszugeben? Ich bitte dich! Ich habe selten etwas Unvernünftigeres gelesen, egal, was I. Kant zum Glauben auch immer gemeint haben mag.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Kommunikation - von Reklov - 18-10-2024, 17:44
RE: Kommunikation - von petronius - 18-10-2024, 18:41
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