04-11-2024, 08:48
(03-11-2024, 12:20)Geobacter schrieb: Ja! Nur hat das nichts mit dem Papst zu tun. Vielleicht ist Jesus noch nicht mal ein Nazarener gewesen, sondern ein durchgeknallter https://de.wikipedia.org/wiki/Nasir%C3%A4er ...
Man kann sich durchaus auch vorstellen, dass Jesus lediglich die bewegende Erzählung eines hauptberuflichen Geschichtenerzählers gewesen ist, um dann in der Fantasie und im magischen Denken der Zuhörer überhaupt erst zum Leben zu erwachen. Vergleichbar mit dem Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell ....
Und klar, jede bewegende Geschichte (Kopfkino) braucht auch eine Hintergrundkulisse. Um so realistischer sind dann auch die Szenen die sich beim Zuhören im Kopf abspielen.
Kulturhistorisch ist das völlig belanglos. Es geht um Glaube und nicht um Fakten.
Du hast nur indirekt den Papst gemeint, als Du erwähnt hast, dass auch Jesus nicht unfehlbar ist. Meine Meinung zur „Unfehlbarkeit“ Jesus habe ich eigentlich durch meine Formulierung: „gescheiterter Weltuntergangsprophet“ zum Ausdruck gebracht.
Wie Du zu Recht sagst, hängt das Programm im „Kopfkino“ davon ab, welches Hintergrundwissen im Kopf zur Wirkung kommt. Ich respektiere den Glauben jedes religiösen Menschen, der sich zumindest bemüht, andere so zu behandeln, wie Jesus das so gefordert haben soll:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.“ (Mt 7, 12 ähnlich in Luk 6, 31)
Diese Weisheit wurde schon lange vor Jesus von anderen sinngemäß formuliert, etwa von dem Rabbiner Hillel und noch länger davor von Konfuzius. Er steht auch im Buch Tobit. Vielleicht noch älter ist dieser Rat aus dem Zoroastrismus: „Man soll anderen das nicht anzutun, was einem selbst nicht wohltut“. In eigentlich allen Religionen wird Ähnliches gesagt.

