29-11-2024, 18:42
(28-11-2024, 21:59)Ulan schrieb: Schoener kannst Du uns gar nicht erklaeren, warum Intelligent Design keine Wissenschaft ist und warum das von Dir verlinkte Video sich nicht mit Wissenschaft befasst.
@ Ulan,
... >Intelligent Design< ist mit den Möglichkeiten der Naturwissenschaft nicht gänzlich zu ergründen, genauso wenig, wie z.B. die Fragen zum Bewusstsein! Hier endet der materielle Bereich, mit dem sich Spezialisten (jeweils auf ihre Weise!) in ihrem Forscher-Leben befassen!
Bewusstsein hat in unserer Sprache unterschiedliche Bedeutungen, welche sich auf die Deutungen von Psyche, Seele und Geist verteilen. Eine Idee von Dir braucht "natürlich" die Funktion von Synapsen, aber die Übertragungen von einer Nervenzelle auf die andere sind deswegen noch nicht mit Deiner Idee gleichzusetzen
(28-11-2024, 21:59)Ulan schrieb: Was soll dieses Strohmannargument jetzt wieder? Bewusstsein ist jedenfalls an ein materielles Substrat gebunden.
... warum bemühst Du und andere user ständig den sprachlichen Unsinn von einem "Strohmann"? Macht da etwa eine Person Geschäfte anstelle einer anderen, welche lieber im Hintergrund bleiben möchte?
Zudem ist bereits die Herkunft des von Dir erwähnten materiellen Substrates unbekannt!
(28-11-2024, 21:59)Ulan schrieb: Ich habe Dir das eigentlich schon x-mal erklaert, aber gerne noch einmal: dass kein Sauerstoff da war, war nicht "lebensfeindlich", sondern das exakte Gegenteil. Sauerstoff ist ein starkes Gift. Die Faehigkeit, Sauerstoff unschaedlich zu machen, ist im Laufe der Evolution nur wenige Male erfolgreich gemeistert worden, weshalb heute im Prinzip alle mehrzelligen Lebewesen (bis auf irgendeinen Endoparasiten) einen Endosymbionten desselben Bakteriums dafuer benutzen, das hier eine Loesung gefunden hatte. Was natuerlich auch bedeutet, dass so gut wie alles fruehe Leben ausgerottet wurde.
... also, dass Bakterien eine Lösung finden konnten, um Sauerstoff unschädlich zu machen, ist leider nur eine einseitige naturwissenschaftliche Betrachtung dieses Vorganges, weil dabei alles andere einfach "ausgeblendet" wird. Bitte fasse das nicht falsch, oder persönlich auf! - Die Evolution ist ein "Programm" und deswegen musste sie auch entsprechend programmiert werden, um dann "von alleine" ihren weiteren Weg zu gehen, - jedoch immer nach den Regeln der übergeordneten Naturgesetze.
Allein schon die einfache Frage, warum denn der größte Teil der Wassertiere nicht an Land gegangen war, ist nicht zu beantworten.
(28-11-2024, 21:59)Reklov schrieb: Andere Fragen: Wie erwarb die Materie die Fähigkeit zu kopieren und zu informieren? - Wie entstand der Schutz und die Verbreitung des Erbmaterials? - Wer kann erklären, wieso Pflanzen vielen anderen Lebensformen wichtige Nahrungsstoffe (z.B. Vitamine) für deren Überleben bereitstellen?
Wieso ist das "egoistische Gen" auch in anderen Lebewesen?
Ulan
Sind das ernsthafte Fragen? Die Antwort auf die letzte Frage ist der Kern der Evolutionstheorie. Zu Kopieren und Information kannst Du die entsprechende Fachliteratur lesen. Warum das mit den Vitaminen eine ausgesprochen dumme Frage ist, die sonnenklar beantwortet werden kann, habe ich Dir bereits mehrfach erklaert. Lies in alten Antworten an Dich nach. Du verwechselst wie ueblich Ursache und Wirkung.
... dass kopiert und informiert wird, ist nicht nur mir schon lange klar! Und der Hinweis auf die Vitamin-Lieferanten ist beileibe keine dumme Frage! Mir fehlt die Zeit, in alten Antworten nachzulesen. Sei doch so nett und gib dazu eine kurze Info ab. Danke!
(28-11-2024, 21:59)Reklov schrieb: Die Evolutionstheorie ist weitgehend anerkannt, aber es gibt dennoch Probleme. Irgendetwas passt nicht ganz. Schwierigkeiten im Verstehen ergeben sich durch: das Wahrscheinlichkeitsproblem, das Zeitproblem und das Sinnproblem.
Ulan
Kein einziges dieser Probleme existiert. Du liest zu viel ID-Propaganda, die solche Probleme erfindet.
... dass Dir zum Sinn des Daseins nichts einfällt, ist nicht allzu verwunderlich. Diesen wirst Du nämlich weder unter einem Mikroskop, noch in einem Reagenzglas oder in einer chem. Formel finden. Warum glaubst Du wohl, spielen auch die Geisteswissenschaften im Bewusstsein des Menschen eine tragende Rolle?
(28-11-2024, 21:59)Reklov schrieb: Wer oder was kann uns also korrekt etwas über das Aufwachen der Materie, über die Selbstreflexion oder das Bewusstsein sagen?
Ulan
Ueber Bewusstsein ist in der Tat noch nicht viel bekannt. Trotzdem lassen wir mal den Lueckengott dort, wo er hingehoert.
... eine andere Wendung: das unzureichende Lückenwissen des Menschen lassen wir mal dort, wo es hingehört ...
(28-11-2024, 21:59)Reklov schrieb: Oder, warum haben wir die Lust als Motivationsverstärkung unserer vitalen Interessen, und das Leid als Bremse für schädliche Situationen? Ist die nicht denkende Natur als Ur-Grund für unser Dasein denn überhaupt ein guter Ansatz?
Ulan
Was ich bei Dir vermisse, ist, dass Du nie auch nur versuchst, die Evolutionstheorie auf solche Fragen anzuwenden. Insofern halte ich Dich fuer einen unehrlichen Diskutanten: Du willst die Evolutionstheorie doch gar nicht verstehen. Die erklaert so etwas zwanglos.
... die Evolutionstheorie ist zunächst mal (wie der Name es ja bereits andeutet) lediglich eine Theorie. Sie ist gut erklärt und kann somit auch akzeptiert und verstanden werden! Das Problem dabei bleibt aber, dass sie zu den eigentlichen Fragen, welche sich vor unserem Bewusstsein aufbauen, stumm bleibt! Das WIE mag ja damit korrekt gedeutet werden, das WARUM und WOHER bleibt dabei unbeantwortet!
Dies meine nicht nur ich, sondern jeder ehrliche Diskutant.
(28-11-2024, 21:59)Reklov schrieb: Anmerkung:
Kann der Menschenverstand nicht über die Theodizee hinaus denken und lediglich anbieten, eine "Schöpferwesenheit" habe die beste aller möglichen Welten geschaffen? Oder ist unsere Erde (aus unserer Sicht) nicht perfekt, damit wir in ihr noch etwas arbeiten, bewirken können und uns nicht langweilen?
Ulan,
weil es Perfektion nicht gibt und nichts ewig ist. Alles ist laufend im Wandel. Die beste Loesung von heute ist morgen, wenn sich die Bedingungen geaendert haben, ein Klotz am Bein oder der Untergang. Da niemand die Zukunft weiss, ist die Evolution die folgerichtige Loesung fuer eine Welt im staendigen Wandel.
... nach Deiner Formulierung wäre dann aber zumindest der Wandel "ewig"? Dass sich die Welt im ständigen Wandel befindet, ist ja nun nicht neu und bereits schon in der Lehre von Heraklit verankert: "Panta rhei - alles fließt."
Uns ist, und das wird gerne schlicht übersehen, nicht nur die Zukunft unbekannt, sondern auch der größte Teil der Vergangenheit! Oder war jemand von den Forum-usern etwa beim oder vor dem Big Bang anwesend?
"Intelligent Design" zu verwerfen, halte ich für leichtfertig. Allein schon die DNA Doppelhelix-Struktur ist voller Informationen, die allein mit "natürlichen" Vorgängen nicht zu erklären sind. Sie enthält exakt aufeinander folgende chem. Verbindungen. Unsere geschriebene Sprache vermittelt uns Informationen durch die genaue Angabe von Buchstaben. Genauso werden die "Bauanweisungen" für die Zusammenstellung der Aminosäuren zu Proteinen durch die Sequenz der Basen-Paare entlang der DNA bestimmt. Dieser chem. Code wird auch als "Sprache des Lebens" bezeichnet. Laut den Experten stellt dieser Code das ausgefeilteste Speichermedium für Informationen dar, welches der Mensch kennt.
Woher kommen also diese "genetischen Baupläne"? Oder, wer kann sagen, wie in den Ur-Ozeanen Proteine direkt aus Aminosäuren ohne DNA entstanden sein könnten?
Auch der hier so oft angeführte "Zufall" ist wohl absoluter Unsinn, wollte man damit das zyklische System des Lebens erklären wollen. Wie also ist korrekt zu beantworten, dass sich aus unzähligen molekularen Bestandteilen im Ur-Ozean gerade diese molekularen Bestandteile ansammeln konnten, die zur Entstehung eines sich selbst vervielfältigenden Lebenssystems führten?
Können sich also Aminosäuren von allein zu sinnvollen biologischen Sequenzen "aneinanderreihen", ohne ein schon vorher existierendes genetisches Material? - Hat also die chem. Evolution ihre Schwachpunkte, wenn sie die Frage nach der genetischen Information vernachlässigt? - Was also ist die Quelle der biologischen Information in der DNA?
Wer hier und an anderen Fragen zur "Schöpfung" den so oft strapazierten "Zufall" bemüht, der irgendwann, bei genügend Gelegenheiten, seine Entwicklung startet, der kann sich ja mal vor Augen führen, ob denn auf einen Tisch geworfene Buchstaben eines Scrabble-Spiels je ein sinnvolles Gedicht aus wenigstens 4 Zeilen ergeben würden, selbst wenn dazu unzählige Versuche/Wiederholungen gestattet wären?
Um aber die genetischen Anweisungen darzustellen, die zur Herstellung der Proteine eines Einzellers nötig sind, müsste man hunderte Seiten bedrucken! Außerdem kann die "natürliche Selektion" nicht schon vor der ersten lebenden Zelle gewirkt haben, denn sie kann nur auf Organismen wirken, die sich selbst vervielfältigen können, - also auf Zellen, die mit Hilfe ihrer DNA ihre genetischen Veränderungen weitergeben...
Ohne DNA keine Selbstreplikation - aber ohne Selbstreplikation keine natürliche Selektion.
Angemerkt:
Zu der derzeitigen Entwicklung, dem Artensterben, der Umweltverschmutzung ... etc. will ich nur mal anmerken, dass in der selben Zeit, in der Brasilien 10 000 Quadratkilometer weniger Wald abgeschlagen hat, Indonesien genau diese Zahl mehr abgeholzt hat, um dafür Ölpalmen-Plantagen zu pflanzen, ... für die Bedürfnisse der Zivilisation.
Und dass die Kunststoff-Produzenten die vorgeschlagenen Einschränkungen strikt abgelehnt haben, wird wohl die weltweite Plastik-Flut in den Gewässern nicht mindern!
Gruß von Reklov

