05-12-2024, 10:36
(04-12-2024, 18:07)subdil schrieb: Dass spirituelle Thesen im allgemeinen nicht naturwissenschaftlich bewiesen können erkenne ich jederzeit an. Genau da ist ja der "Reibepunkt" in unseren Diskussionen hier. Ihr schließt daraus, dass spirituelle Lehren im wesentlichen heiße Luft und daher wertlos sind. ich schließe daraus, dass andere Werkzeuge wie etwa die Intuition nötig sind, um etwas aus spirituellen Lehren zu gewinnen - was aber nicht messbar oder belegbar wäre
ich denke, da hast du zumindest mich falsch verstanden (oder ich mich wieder mal mißverständlich ausgedrückt). für mich sind "spirituelle Thesen im wesentlichen heiße Luft und daher wertlos" - für den spirituell gläubigen sind sie das natürlich nicht. denn wie auch die anerkannten religionen bedienen sie ja ein bedürfnis ihrer anhänger: sinngebung. die jeweils gläubigen finden halt und stütze in ihren anscheuungen und glaubenssystemen - eben dieses berüchtigte "opium des volks"
das ist nun mal tatsache und anzuerkennen, auch wenn man den jeweiligen glaubenslehren nicht folgen und schon gar nicht als epistemisch sinnvoll ansieht (was letzteres ich für nachgewiesen halte). man sollte da schon darauf achten, eben keinen kategorienfehlr zu begehen - deshalb stößt deine ansicht, (natur)wissenschaft und a- bis irrationale gedankengebäude müßten zusammengeführt werden, um in ihrer synthese zu einem neuen, besseren weltverständnis zu führen
Zitat:mein Problem ist, dass ich da überhaupt gar keinen Zusammenhang sehe. Zwischen Narzissmus und Spiritualität einen Zusammenhang zu erzeugen ist für mich in etwa so sinnvoll wie einen Zusammenhang zwischen Bauchspeicheldrüsenkrebs und Spiritualität herzustellen - ich sehe keine sinnvolle Verbindung
nun, diese "Spiritualität" ist zumindest ja etwas völlig individuelles, kann nicht auf allgemein gültiges zurückgeführt werden. der "spirituelle" geist weht nun mal, wo er will - und klar meint jeder, seine persönliche lieblingswindrichtung sei die (allein) gültige und letztlich ja auch seligmachende
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

