06-12-2024, 00:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-12-2024, 00:46 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie, Ergänzung
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(05-12-2024, 21:59)subdil schrieb: Für mich ist Spiritualität (...) die ernsthafte Frage danach, was die Beschaffenheit der Wirklichkeit und der wahre Wesenskern des Menschen ist. Diese Frage ist so tiefgehend und allumfassend, dass es darauf vermutlich gar keine definitive Antwort geben kann. Und schon hier merkt man: Mit der Ratio kommt man da nicht weit.Das glaube ich nicht: Dieser "Wesenskern des Menschen" ist eine Projektion aller möglichen Empfindungen an das Firmament von Vorstellungen. Das wiederum erzeugt den Eindruck tiefgehender und allumfassender Fragestellungen.
Doch hier sehe ich einen schlichten Verselbständigungsprozess, der praktisch durch nichts beschränkt oder geregelt wird. In der Wissenschaft gibt es für solche Situationen ein probates Mittel: Schneide alle Gedankengänge heraus, die wirkungslos und entbehrlich sind (Occam's razor). Warum also werden Fragen gestellt, die keine Antwortmengen enthalten? Weg damit!
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(05-12-2024, 21:59)subdil schrieb: Aber natürlich kann auch die rein wissenschaftliche Betrachtung der Welt zu einem Realitätstunnel werden. Nicht die Wissenschaft an sich, aber die Betrachtung ihrer Ergebnisse und alleinige Fixierung darauf erzeugt ebenfalls einen solchen "Ideenwirbel", der dann zu einem Realitätstunnel werden kann. Deshalb sollte man auch ich Bereich der Wissenschaft immer vorsichtig sein, dass man nicht eine zu eingeengte Sichtweise bekommt.Achtung Strohmann: Niemand behauptet, wissenschaftliche Ergebnisse als die Wahrheit. Es ist sogar direkt falsch, soziologisch definierte und zu definierende z. B. ethische Verhaltensweisen irgendwelchen messtechnisch ermittelten Erfahrungswerten zu unterwerfen. Darum ist es auch Unfug, Ansichten über die Bedeutung und die Gefühlslage einer (Teil-) Gesellschaft "wissenschaftlich belegen" (beweisen) zu wollen. Derartige Ansichten werden durch die Gesellschaft, in der wir leben, vorgegeben, manchmal aufgezwungen. Und dergleichen braucht man nicht zu beweisen, oder logisch herzuleiten. Es genügt nachzulesen, zuzuhören, Regeln zu studieren.
Und bei Ideologien geht es eigentlich immer um die Frage nach ihren Schranken (die halt ihrer Natur nach nicht vorhanden sind).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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