18-01-2025, 14:33
(17-01-2025, 22:19)subdil schrieb:(17-01-2025, 00:40)Ulan schrieb: Ich sehe im Moment gar keine Notwendigkeit, irgendein "spirituelles Modell" heranziehen zu muessen. Was soll das denn erklaeren? Worauf beruht die Bevorzugung irgendeines spirituellen Erklaerungsversuchs gegenueber zigtausenden Alternativen?
Ich sehe die Notwendigkeit deshalb, weil ich mir sehr sicher bin, dass der Tod nicht das Ende unserer Existenz ist. Wer nur und ausschließlich materialistisch denkt, kann sich ja in keiner Weise auf die Möglichkeit einstellen und vorbereiten, dass es nach diesem Leben in irgendeiner Form weiter geht. Aber gerade das halte ich für sehr wichtig. Manche antworten darauf ja mit einem "darum kümmere ich mich dann, wenn es so weit ist...". Aber das ist meines Erachtens doch sehr naiv und kurzsichtig. Denn wenn man sich auf eine Wanderung in ein unbekanntes Gebiet begibt, ist Vorbereitung und die entsprechende Ausrüstung die halbe Miete. Natürlich handelt es sich in diesem Fall um geistige Vorbereitung, geistige Ausrüstung
du kannst dich nicht auf etwas vorbereiten, über das du rein gar nichts weißt. jegliches "spirituelle Modell" ist wertlos, weil dessen validität völlig offen und unüberprüfbar ist. du behauptest halt einfach ohne jegliche evidenz, "dir sehr sicher zu sein", daß es so oder so sei
jo mei...
dir leuchtet aber wohl selber ein, wie wenig überzeugend das für andere ist
Zitat:Ein reduktionistischer Denker gleicht in seinem Versuch, die Welt zu erklären einem Forscher, der die ganze Erde beschreiben will, dazu aber nur und ausschließlich einen Globus oder eine Landkarte benutzt. Die Landkarte kann sehr detailliert sein, von mir kann sie sich sogar zu einer sehr realistischen dreidimensionalen Simulation weiter entwickeln. Aber wirklich in der Landschaft unterwegs zu sein und die unterschiedlichen Beschaffenheiten von Wüsten, Meeren, Bergen, Städten etc. zu erleben, ist doch etwas ganz anderes und wirft ganz andere Probleme auf, führt aber auch zu ganz anderen Lösungen
jetzt tu doch nicht so, als würde das "reduktionistische Denken" der wissenschaft nicht die empirie mit einschließen - welche ja schließlich ohnehin gebraucht wird, um modelle zu verifizieren. wer sich hier rein in nichtempirische fantasie versteigt mit seinem "spirituellen Modell", das bist doch du
Zitat:(17-01-2025, 15:47)petronius schrieb: "Farbenblindheit und Gehbehinderungen" werden sehr wohl intersubjektiv festgestellt
Und so eben auch religiöser Glaube, spirituelle Erfahrungen, außerkörperliche Erfahrungen usw...
ja, daß solcher (aber)glaube vorhanden ist, läßt sich intersubjektiv feststellen - aber nicht, daß das geglaubte vom inhalt her irgendwie faktisch wäre
es ist fakt, daß menschen unter einfluß von halluzinogenen fliegen zu können glauben - aber es ist eben nicht fakt, daß sie tatsächlich fliegen können
Zitat:Auch diese werden wie Farbenblindheit und Gehbehinderungen nicht von allen, aber eben von einigen Menschen intersubjektiv festgestellt
"Farbenblindheit und Gehbehinderungen" werden aber von allen festgestellt, nicht nur von den betroffenen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)