24-02-2025, 12:32
(24-02-2025, 11:56)Reklov schrieb: als das Geldverleihen begann, war es plötzlich möglich, ohne Arbeit, nur mit Zinseinnahmen, sein Vermögen zu mehren.Warum nicht? Der Pharao (biblisch) hatte doch auch Kornspeicher angelegt und konnte so in Notzeiten andere Güter erwerben.
Zu Zeiten des Tauschhandels gab es so etwas nicht!
Dass Vorleistungen zu honorieren waren, ist älter als die Geldwirtschaft. Ich gebe zu, das ist ohne Geld alles viel aufwändiger und vielleicht auf Könige und (Bezirks-)Fürsten beschränkt, weil der Rest keine großen Vorräte anlegen konnte.
(24-02-2025, 11:56)Reklov schrieb: Die Reichen hatten also mal wieder ihre unbestrittenen Vorteile, denn der Arme hatte ja kein übriges Geld, welches er gegen Zins verleihen konnte!Also mal abgesehen von Notlagen, die durch Zinsen auf dringend benötigtes Kapital verstärkt werden, sehe ich dieses Problem nicht. Kapital gegen Zins und Tilgung macht Verdienst vielfach erst möglich. Betrachte die "normale" Situation mal so: Der Kapitalgeber wird temporärer Mitverdiener an einem Geschäft.
Das ist bis heute das Problem!
In vielen Fällen wird der Kapitalgeber übrigens Teilhaber, steigt also in das Geschäft ein, das so erst zum Laufen gebracht werden kann.
Nur die bösen/nachteiligen Vorgänge/Abmachungen zu betrachten, halte ich "für zu kurz gesprungen". Soviel mir bekannt ist, werden Wiederaufbaudarlehen heutzutage auch zinslos oder zu stark reduzierten Zinsen vergeben. Also auch da sind Mechanismen am Werk, die Notlagen mildern.
Im Übrigen kann es nicht sein, dass z. B. eine Rentenanwartschaft (zur Altersvorsorge) durch schlechte Konditionen beim Geldverleih (Inflation!) im Laufe des Lebens entwertet wird. Hier wirkt Zins indirekt als Stabilisator, wenn die Renten- und Pensionskassen Geld "parken". Das ist ja nichts anderes als Geld zu verleihen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

