26-04-2025, 18:13
(20-04-2025, 18:25)Ulan schrieb:(20-04-2025, 17:44)subdil schrieb: Es ist eben die Frage, was dieses Wissen wirklich wert ist, weil es immer nur ein Wissen auf Abruf ist. Zugespitzt gesagt bildet der aktuelle Stand der Wissenschaft immer nur den aktuellen Stand des Irrtums ab. Dazu mal ein aktuelles Beispiel:
[...] Wir wussten also bis vor ein paar Tagen, dass große Galaxien nicht so früh entstanden sein können, heute aber wissen wir, dass sie sehr wohl so früh entstanden sein können. In ein paar Jahren wissen wir vielleicht, dass dies sogar schon 500 Millionen Jahre nach dem Urknall möglich war oder aber wir wissen dann, dass es sich bei dem aktuellen Untersuchungsergebnis um einen seltenen Messfehler gehandelt hat und große Galaxien eben doch nicht so früh entstehen konnten.
[...] Deshalb sagte ich kürzlich schon einmal, dass die Wissenschaft in 500 Jahren nicht mehr wieder zu erkennen sein wird - geschweige denn in 1.000 oder 10.000 Jahren. Auf diesen Punkt ist damals niemand hier eingegangen, obwohl es sich dabei meines Erachtens um das allergrößte Problem mit der Wissenschaft handelt.
Das ist doch kein Problem, sondern das ist ihre grosse Staerke: Wissenschaft korrigiert sich immer selbst. Nenne mir eine andere Disziplin, die das kann! Hier werden doch immer noch Sachen wiedergekaeut, die Platon vor mehr als 2500 Jahren erdacht hatte, und mit Inbrunst verteidigt, obwohl hier eben niemand irgendetwas korrigieren kann zu Dingen, zu denen man schlicht nicht mal weiss, ob sie ueberhaupt existieren.
Sollte irgendjemand mal einen Geist finden, der nicht das beschreibt, was sich in unserem Hirn abspielt, und der sich nicht als Produkt von Sauerstoffmangel oder Scharlatanerie entlarvt, dann gib mir Bescheid.
Ulan,
... das Problem ist u.a., dass manche hier im Forum meinen, mit "wissenschaftlichen Methoden" etwas Grundlegendes aussagen zu können.

Die Antworten auf die sog. "letzten Fragen" kann die Naturwissenschaft nun leider nicht liefern. Sie stellt zwar fest, dass es Gesetze und Phänomene gibt. Sie kann diese Gesetze sogar in mathematische Formeln packen - aber woher die Gesetze kommen und wie das alles zusammenhängt, was der Ursprung und was der ontologische Hintergrund ist, das beantworten die Naturwissenschaften nicht, - und dies ist ja auch nicht ihre Aufgabe oder Zielsetzung.
Was aber könnte denn der "Schlüssel" sein? - Nun, nicht nur meiner Meinung nach ist es das Bewusstsein. (Leider hat Ekkard dieses Thema, wie so oft, viel zu voreilig geschlossen! Sollte ich jetzt vermuten, dass ihn dieses Thema unangenehm berührt, weil ja damit jede Person aufgefordert ist, mal das eigene Bewusstsein tiefer zu erkunden, gerade weil dabei die verschlungenen Wege bekanntermaßen recht steil und schwer begehbar sind?)
Also nicht der Verstand, welcher ja eigentlich immer nur Bewusstseinsinhalte strukturiert und in den Kontext zueinander bringt, sondern das Bewusstsein ist an vorderster Front und dieses gilt es zu schärfen, zu erweitern oder zu fokussieren! Nicht falsch verstehen, - den Verstand kann man keinesfalls außen vor lassen, aber das Bewusstsein ist immer vorne. Der Verstand denkt nach, er kommt also hinterher. Er sitzt sozusagen in der 2. Reihe. Ganz vorne ist das Bewusstsein. Dieses muss den Weg bahnen und der Verstand muss es nachher ordnen.
Leider versuchen aber manche Leute nur zu ordnen - und das ohne Bewusstsein.-
(Das Unterbewusstsein wäre auch mal ein interessanter neuer Themenblock, denn hier kommen nochmal ganz andere Dinge ins Spiel der Worte.)
Gruß von Reklov