16-05-2025, 14:19
(13-05-2025, 17:43)Thomas der Ungläubige schrieb: Aussage 1: Ich zweifle, dass es Gott gibt, also Zufall.
Aussage 2: Ich zweifle, dass es Zufall gibt, also Gott.
Wenn man jetzt mal konkrete Gottesbilder bestimmter Religionen außen vor lässt und das ganz abstrakt behandelt:
Sind das zwei gleichwertige Aussagen?
... gleichwertig wohl nicht (?), denn der Zufall bezieht sich in unserer Welt auf das rein Materielle. Wenn Du also z.B. mit dem Wagen über eine Brücke fährst und diese im gleichen Moment einstürzt, so sind materielle Ursachen dafür maßgebend, waren/sind sog. Bedingungen am Wirken, welche u.a. bis zum Bau der Brücke und dem dabei verwendeten Beton führen, welcher vielen wechselnden Jahreszeiten und anderen Belastungen ausgesetzt war. So kommt es u.a. darauf an, wie tief du dann mitsamt dem Wagen nach unten fällst und ob z.B. zufällig ein dort wachsender, sehr großer Busch unten deinen Sturz zumindest so abfedern kann, dass du dabei nicht das Leben verlierst.-
Das Wort "Gott" wird aber in einem völlig anderen Zusammenhang "gedacht". Gott wird nun mal als "unbedingt" gedacht. ER/ES hat keinen weiteren Grund hinter sich. ER/ES ist von Raum und Zeit völlig unabhängig, unterliegt auch keinem materiellen Wandel. Als reiner Geist wird Gott als die Ursache aller anderen Ursachen gedacht. - Wie sich nun aber materielle Gehirne von Menschen dazu einstellen können oder wollen, bleibt davon völlig unberührt.
Die einen suchen in relig. Schriften, andere suchen wiederum forschend in der Materie. Nicht selten werden auch beide Wege des Suchens im Denken zusammengeführt. (Auch nicht schlecht!)
Gruß von Reklov