30-06-2007, 22:25
@ Moski :
Du hast Recht damit , daß es an einem patriarchalen Gesellschaftssystem viel zu bemängeln gibt.
Dies gilt sowohl für islamische Länder , als auch z.B. für Deutschland noch in den 50ern.
Die Frage ist wohl eher nach der Vereinbarkeit von "modernen" Frauenrechten mit dem Islam.
In deinem Zitat von diesen muslimischen Frauen heisst es auch :
"Wir selbst sehen die Türkei als positives Beispiel dafür, dass Islam nicht notgedrungen Unterdrückung bedeuten muss."
Glaubst du denn , daß diese Frauen den Islam als Religion ablehnen ?
Ich habe dazu kürzlich einen Bericht im Radio gehört , der vom Leben iranischer Frauen handelte, welche alle in Deutschland gelebt haben .
Diese Frauen hatten gemeinsam , daß sie dann einen Iraner geheiratet hatten , und mit diesem in den Iran gezogen sind .
Ebenso gemeinsam war ihnen , daß sie sich vom Partner getrennt haben , und nun alleine oder eben mit Kindern leben .
Die Frauen könnten nun problemlos nach Deutschland zurück , aber sie bevorzugen das Leben im Iran aufgrund des "wärmeren" , menschlicheren und familiäreren Umgangs miteinander.
Natürlich haben sie sich auch über gewisse Mißstände beim Thema Frauenrecht beschwert , aber diese Mißstände empfanden sie nicht als so dominant , als daß sie jetzt deswegen nach Deutschland zurück gehen würden .
Insgesamt würde ich sagen : Es geht doch eher darum ,den Islam zu modernisieren ,als ihn zu verdammen .
Und ich halte die Modernisierung nicht nur für notwendig ,sondern auch als den einzigen Weg .
Und "möglich" ist sie sowieso , sofern man nicht eine fundamentalistische Denkweise an den Tag legt .
Man wird eine Verbesserung der Frauenrechte jedenfalls nur MIT den betroffenen Männern erreichen können.
Und die Vorstellung , daß islamische Männer ihre Frauen hassen und unterdrücken wollen ist einfach absurd . Auch muslimische Männer wollen ihre Frau für gewöhnlich glücklich machen .
Allerdings ist natürlich das patriarchale Denken stark verankert . Und zwar sowohl bei Männern als auch bei den Frauen !
Das Patriarchat kann man denke ich getrost als die geschichtlich dominierende Gesellschaftsform bezeichnen .
Als Beispiele für das Matriarchat fallen mir jetzt nur Pflanzergemeinschaften in der "Steinzeit" sowie manche Naturvölker ein.
Fakt ist , daß zu Zeiten Muhammeds die Situation noch weitaus schlechter für die Frauen war .
Die Regelungen im Koran waren also herausragend fortschrittlich .
Die Tendenz , also die Absicht Muhammeds war eindeutig eine Verbesserung der Frauenrechte .
Dieses Prinzip sollte sich die islamische Welt verinnerlichen .
Es wäre meiner Meinung nach zutiefst islamisch , den Frauen soweit wie möglich Rechte zu geben im Sinne einer Gleichberechtigung .
Jedoch ist eine "Gleichschaltung" aufgrund biologischer Tatsachen nun auch nicht sinnvoll.
Die Frage sollte diejenige sein , wie das Wohlbefinden von Frauen , Kindern und Männern in einer Gesellschaft möglichst effektiv gewährleistet werden kann .
Und da gibt es halt auch Meinungsverschiedenheiten .
Die Aussage : "Im Westen ist automatisch alles besser" kann man so nicht stehen lassen.
Als Beispiel dazu habe ich meine Schwester , die vollkommen "westlich" aufgewachsen ist , die sich aber dann für ein islamisches Leben entschieden hat , weil sie es einfach für wertvoller erachtet.
Ein weiteres Beispiel ist meine (katholische) Ehefrau , die eine weitaus konservativere Vorstellung von Familie als ich hat .
Was ich damit sagen will : Es ist auch ein großer Wunsch von Frauen , Kinder zu gebären , diese großzuziehen, und dem Mann die andere Arbeit zu überlassen. Man darf so ein Familienbild nicht automatisch als
Angriff auf Frauenrechte betrachten.
Natürlich sollte es aber selbstverständlich auch andersrum möglich sein ,was ich selbst ein paar Jahre so gehandhabt habe , und was selbst mein (islamisch - gläubiger) Vater seit 15 Jahren so handhabt.
Der Islam war jedenfalls ein großer Schritt zur Überwindung patriarchalen Denkens , und es wäre auch falsch ,ihm eine Entwicklungsunfähigkeit zu unterstellen .
Du hast Recht damit , daß es an einem patriarchalen Gesellschaftssystem viel zu bemängeln gibt.
Dies gilt sowohl für islamische Länder , als auch z.B. für Deutschland noch in den 50ern.
Die Frage ist wohl eher nach der Vereinbarkeit von "modernen" Frauenrechten mit dem Islam.
In deinem Zitat von diesen muslimischen Frauen heisst es auch :
"Wir selbst sehen die Türkei als positives Beispiel dafür, dass Islam nicht notgedrungen Unterdrückung bedeuten muss."
Glaubst du denn , daß diese Frauen den Islam als Religion ablehnen ?
Ich habe dazu kürzlich einen Bericht im Radio gehört , der vom Leben iranischer Frauen handelte, welche alle in Deutschland gelebt haben .
Diese Frauen hatten gemeinsam , daß sie dann einen Iraner geheiratet hatten , und mit diesem in den Iran gezogen sind .
Ebenso gemeinsam war ihnen , daß sie sich vom Partner getrennt haben , und nun alleine oder eben mit Kindern leben .
Die Frauen könnten nun problemlos nach Deutschland zurück , aber sie bevorzugen das Leben im Iran aufgrund des "wärmeren" , menschlicheren und familiäreren Umgangs miteinander.
Natürlich haben sie sich auch über gewisse Mißstände beim Thema Frauenrecht beschwert , aber diese Mißstände empfanden sie nicht als so dominant , als daß sie jetzt deswegen nach Deutschland zurück gehen würden .
Insgesamt würde ich sagen : Es geht doch eher darum ,den Islam zu modernisieren ,als ihn zu verdammen .
Und ich halte die Modernisierung nicht nur für notwendig ,sondern auch als den einzigen Weg .
Und "möglich" ist sie sowieso , sofern man nicht eine fundamentalistische Denkweise an den Tag legt .
Man wird eine Verbesserung der Frauenrechte jedenfalls nur MIT den betroffenen Männern erreichen können.
Und die Vorstellung , daß islamische Männer ihre Frauen hassen und unterdrücken wollen ist einfach absurd . Auch muslimische Männer wollen ihre Frau für gewöhnlich glücklich machen .
Allerdings ist natürlich das patriarchale Denken stark verankert . Und zwar sowohl bei Männern als auch bei den Frauen !
Das Patriarchat kann man denke ich getrost als die geschichtlich dominierende Gesellschaftsform bezeichnen .
Als Beispiele für das Matriarchat fallen mir jetzt nur Pflanzergemeinschaften in der "Steinzeit" sowie manche Naturvölker ein.
Fakt ist , daß zu Zeiten Muhammeds die Situation noch weitaus schlechter für die Frauen war .
Die Regelungen im Koran waren also herausragend fortschrittlich .
Die Tendenz , also die Absicht Muhammeds war eindeutig eine Verbesserung der Frauenrechte .
Dieses Prinzip sollte sich die islamische Welt verinnerlichen .
Es wäre meiner Meinung nach zutiefst islamisch , den Frauen soweit wie möglich Rechte zu geben im Sinne einer Gleichberechtigung .
Jedoch ist eine "Gleichschaltung" aufgrund biologischer Tatsachen nun auch nicht sinnvoll.
Die Frage sollte diejenige sein , wie das Wohlbefinden von Frauen , Kindern und Männern in einer Gesellschaft möglichst effektiv gewährleistet werden kann .
Und da gibt es halt auch Meinungsverschiedenheiten .
Die Aussage : "Im Westen ist automatisch alles besser" kann man so nicht stehen lassen.
Als Beispiel dazu habe ich meine Schwester , die vollkommen "westlich" aufgewachsen ist , die sich aber dann für ein islamisches Leben entschieden hat , weil sie es einfach für wertvoller erachtet.
Ein weiteres Beispiel ist meine (katholische) Ehefrau , die eine weitaus konservativere Vorstellung von Familie als ich hat .
Was ich damit sagen will : Es ist auch ein großer Wunsch von Frauen , Kinder zu gebären , diese großzuziehen, und dem Mann die andere Arbeit zu überlassen. Man darf so ein Familienbild nicht automatisch als
Angriff auf Frauenrechte betrachten.
Natürlich sollte es aber selbstverständlich auch andersrum möglich sein ,was ich selbst ein paar Jahre so gehandhabt habe , und was selbst mein (islamisch - gläubiger) Vater seit 15 Jahren so handhabt.
Der Islam war jedenfalls ein großer Schritt zur Überwindung patriarchalen Denkens , und es wäre auch falsch ,ihm eine Entwicklungsunfähigkeit zu unterstellen .

