(29-05-2025, 22:15)Ekkard schrieb: Weder das "Urknallgeschehen" noch irgendwelche "Schlupflöcher der Quantenmechanik" lassen Raum für Transzendenz, Gott oder mythologische Orte. Eine Logik, dass etwas existieren muss, weil es dafür wenigstens in einen Fall keine fremde Ursache gibt, ist ein philosophisches Armutszeugnis. Denn diese Logik besagt nur, dass mein Denken an dieser Stelle aussetzt.
Es bedarf also schon einer Menge geistiger Verrenkungen (übrigens willkürlich), wenn man annimmt, dass die geistige Welt zu uns Verbindung aufnähme, wenn wir uns ihr öffnen bzw. sich verschließt, wenn wir eine materialistische oder atheistische Einstellung oder beides aufweisen. Die "geistige Welt" ist immer eine mit willkürlich geprägter Sekundärinformation!
@ Ekkard,
das Denken des Menschen setzt in keinem Fall aus, wenn die "eine Ur-Sache", die keine weitere mehr hinter sich hat, auf verschiedenste Weise in Betracht gezogen wird! In solchem Fall ist man eben an dem Punkt angekommen, der im Volksmund gerne mit "Gott" belegt wird und als Wortformel ja auch nur eine sprachliche Variante darstellt.

Es ist also falsch, dass "an dieser Stelle" das Denken aussetzt, denn immerhin lässt sich diese Art des Denkens ja in vielen Schriften verfolgen, sowie psychologisch und historisch analysieren, kritisieren!
Der Mensch gibt ja auch nicht die "Naturwissenschaften" auf, obwohl er aus ihnen nur Informationen zu ziehen vermag, welche er in (s)eine mathematische Sprache übersetzen kann.
Gerade in den Naturwissenschaften ist es aber so, dass die "geistige Welt" sich dem mühenden Forscher zu "erkennen" gibt, denn nur hier ist das "kosmische Regelwerk" zu beobachten, zu testen, zu vermessen und, als eine Art Antwort, in die Sprache der Physik und Chemie zu "übersetzen".
Das kannst du nun gerne als "Sekundärinformation" bezeichnen. Als Information bleibt es aber immerhin eine Verbindung - und zwar zu einer Wirkkraft, die wohl kein Mensch als die seine bezeichnen kann!
Auch ist zu beachten, dass ja gerade die menschliche Unwissenheit erst den großen "Spielraum" für die Transzendenz schafft und zulässt!
I. Kant drückte es auf seine Weise aus: >> Ich musste also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen. <<
Dass du aber hier (d)einen "christlichen" Atheismus anführst, ist nun eine völlig verdrehte geistige Verrenkung, denn das Christentum ist ohne den Gottesgedanken überhaupt nicht "lebensfähig".
Besser wäre, du hättest dich als Agnostiker bezeichnet, denn dieser ist sich über die Existenz Gottes unschlüssig, lehnt es aber auch ab, diesen Gedankenansatz mit rationalen oder wissenschaftlichen Mitteln zu beweisen.
Gruß von Reklov