02-06-2025, 07:47
(10-07-2024, 18:45)Morumotto schrieb: Wegen dem "Opferfest".
Ist das Zuckerfest gemeint?
Da habe ich schon eine Frage:
Warum feiern die Muslime das Ende des Ramadan?
Es macht fast den Eindruck, als hätte ihnen das Fasten
im Fastenmonat keinen Spaß gemacht.
Wenn die Muslime wirklich so fromm und gläubig wären,
müsste ihnen das tägliche Fasten doch eine Freude sein!
Ich sehe Ramadan als äußerst ungesunde Angelegenheit. Tagsüber nichts essen, nichts trinken (noch nicht einmal Wasser!) und sich dann nach Sonnenuntergang die Wampe vollschlagen. Dann etwa um 5 Uhr wieder aufstehen müssen, da die Arbeit ruft, und am Arbeitsplatz einen 8-Stunden-Tag mit voller Konzentration bewältigen müssen. Im Sommer, bei großer Hitze, ist das am allerschlimmsten! Und man denke dabei mal an den Maurerberuf! Ein gläubiger Moslem wäre dabei ein ziemliches Risiko!
Ich weiß, wovon ich spreche, denn in meinen letzten Berufsjahren hatte ich einen syrischen Kollegen. Wegen Mangels an Konzentration und Kopfschmerzen aufgrund Flüssigkeitsmangels machte er Fehler; ich musste ihn ausschimpfen und war wirklich sauer, sagte noch, wenn das so sei, dann müsse er für die Zeit des Ramadans Urlaub nehmen, denn sonst sei er hier ein Hindernis.
Und dann am Schluss das Zuckerfest, die Zuckerorgie, als ob die ungesunde Ramadan-Essgewohnheit nicht genug wäre! Ob es einen Zusammenhang hat, weiß ich nicht, aber mir ist aufgefallen, dass bei den muslimischen Familien bereits viele Kinder übergewichtig sind, anscheinend mehr als bei den deutschen Kindern, obwohl es auch hier schlimmer geworden ist.
Das aber nur nebenbei.
Trotzdem: warum soll das Fasten denn keinen Spaß machen? Es ist eine Zeit großer Geselligkeit. Die Familien kommen zusammen, wechseln sich Tag um Tag ab. Sie freuen sich, wenn sie zu dem Anlass sich abends treffen und nach Sonnenuntergang gemeinsam essen. In puncto Gastfreundschaft können wir uns da noch eine Scheibe von abschneiden.
Christen haben früher in der Adventszeit auch gefastet, mit anderen Inhalten allerdings und anders strukturiert. Und zwischen Aschermittwoch und Ostern.
Auch der Heiligabend war ein Fastenabend, und erst am 1. Weihnachtstag durfte man schlemmen. Also auch hier: zuerst fasten, dann feiern und schlemmen.
Fastenphasen und rituellen Umgang mit Nahrung gibt es ja in allen Religionen.
Leider ist es so, dass diese dem modernen Leben meist konträr sind und man da auch keine einleuchtenden und kompatiblen Kompromisse finden kann.
Aber es gibt auch positive Beispiele bei etwa "christlich gezähmten" gewissen indigenen Völkern, die früher Tiere gequält und geopfert haben für bestimmte Feste, und nun z. B. ein Tier aus Stroh für diese Rituale einsetzen. Die Rituale konnten dabei bleiben. Daran könnten sich die Moslems ein Beispiel nehmen, was das Opferfest betrifft.
Denn das Opferfest, in der traditionellen Form, ist aus der Zeit gefallen und nicht mehr kompatibel. Heute muss man sich Gedanken machen über den CO2-Fußabdruck, da wir zu viele Menschen sind auf der Welt, und sehen wir mal von der Ablehnung von Fleisch aus religiösen oder ideellen Gründen ab, so sollte man dringend hierüber nachdenken.
Aber auch ohne religiös zu sein, sollte doch der erste Gedanke sein, dass es nicht heilsam ist, Tiere zu töten, nur um ihr Fleisch zu essen. Auch das Verteilen von Fleisch an Arme, die sich das sonst nicht leisten können, ist aus der Zeit gefallen. Denn heutzutage, in unserer modernen Industriegesellschaft, essen gerade die Ärmeren, die statistisch gesehen weniger zur gebildeten Schicht gehören, Billigfleisch und Fastfood.
Das Opferfest mag in sogenannten rückständigen, ländlichen Gegenden, weitab vom Großstadttrubel, noch mäßig Sinn machen, aber im Großen und Ganzen ist es überholt.
Das Opferfest ist also, wie viele andere Rituale, ebenso aus der Zeit gefallen. In meinen Augen ist es absolut nicht mehr zeitgemäß.
Für mich ist das eine fremde Welt, aus religiösen Gefühlen ein Tier zu töten. Ich empfinde das als makaber und abstoßend.