(30-06-2025, 15:15)Farius schrieb: Die Fragestellung ist doch Folgende: wieso sollen die Päpste nach 1870 plötzlich unfehlbar sein, wenn es die früheren nicht auch waren? Und solange hier keine vernünftige Antwort vorliegt, muss die Unfehlbarkeit für alle je existierenden Päpste angenomen werden.
Du bist ja päpstlicher als der Papst !
Man denke an die Verkündung des Papstes des Jahres 1854 und deren Wiederholung
"Im Jahr 1854, also bereits vor der Konzilsdefinition, gab es bereits eine Verkündung, die dessen Bedingungen erfüllte, nämlich die von der „Unbefleckten Empfängnis Mariae“." Päpstliche Unfehlbarkeit - Wikipedia
Dennoch wurde diese Aussage des damaligen Papstes Pius IX. NICHT rückwirkend als unfehlbar angesehen und wohl aus diesem Grund war es dann im Jahre 1950 erforderlich, dass Papst Pius XII. die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel als unfehlbare Lehre verkündete
Zu Deiner pauschalisierenden Annahme: "Und solange hier keine vernünftige Antwort vorliegt, muss die Unfehlbarkeit für alle je existierenden Päpste angenomen werden."
Deine Annahme kann genausogut falsch sein. Dass nämlich die Päpste früher nicht "unfehlbar" waren und es auch nach 1870 nicht wären (was heutzutage wohl sehr viele Menschen glauben)
Der Papst ist Monarch des Vatikanstaates und oberster Richter. Heute sagt man nicht "unfehlbar" sondern "letztinstanzlich"
Das nimmt der Frage die unnötige Schärfe. Wenn heute beispielsweise der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein Urteil fällt, verwendet man nicht das Vokabel "unfehlbar", sondern "letztinstanzlich"

