(27-05-2019, 11:37)Ulan schrieb: Diese Pflicht zum Gruss der Kaiserstatue wurde im allgemeinen recht lasch abgefragt; den oertlichen Behoerden ging es nur darum, irgendeine Form von Loyalitaetsnachweis zu bekommen. Normalerweise wurde akzeptiert, wenn irgendein Freund oder Sklave das Opfer durchfuehrte, was gerade bei Leuten, die nicht komplett arm waren, kein Problem darstellte. Das wurde erst spaeter schwieriger, als die Christen eine radikalere Haltung zu dieser Frage einnahmen und jeden, der sich dem Tod durch Martyrium durch solche Ersatzhandlungen zu entziehen versuchte, exkommunizierten.
Du meinst, manche Christen wurden radikal und wollten ihre Mitglieder in den Märtyrertod treiben ?
Egal was die Behörden als Nachweis der Staatstreue verlangt hätten ("Ersatzhandlungen"), es wäre sowieso verweigert worden ?
Aber war doch selbst Petrus feige und verleugnete Jesus, den er sogar persönlich kannte, drei Mal
Man denke an den Hauptmann Kornelius
"In Cäsarea lebte ein Mann namens Kornelius, Hauptmann in der sogenannten Italischen Kohorte; er lebte mit seinem ganzen Haus fromm und gottesfürchtig, gab dem Volk reichlich Almosen und betete beständig zu Gott."
Apostelgeschichte 12,1 f (Einheitsübersetzung)
Dieser Hauptmann "lebte mit seinem ganzen Haus fromm und gottesfürchtig" und es ist keine Rede davon, dass er deshalb bestraft wurde. Da er nicht provozierte (auf seine Rüstung urinierte) konnte er eben mit seinem ganzen Haus fromm und gottesfürchtig ungestört leben
Er stammte aus einer vornehmen römischen Familie, wie sein Name zeigt
Er betete beständig zu Gott und seine ganze Hausgemeinschaft war christlich
Sicher wurde das bemerkt, aber die Römer mussten in ihrem polytheistischen Weltreich tolerant sein
Keine Erwähnung in der Bibel, dass er und seine Familie Schwierigkeiten bekam

