07-07-2007, 08:11
Presbyter schrieb:dass Agnostizismus im offenen Widerspruch zu Religion selbst steht, nicht weil einzlne religöse Fromen abgelehnt werden, sondern weil es im Widerspruch zur notwendigen inneren Überzeugung dum depositum fidei steht. Sprich: Ein Agnostizist wird niemals "aus ganzem Herzen und ganzer Seele und mit all seinem Verstand" (Dtn 6, 5) Glauben können oder wollen.
Na, mal langsam ... und dafür genauer:
Wenn Agnostizismus die rationale Überzeugung ist, dass Gott für menschen nicht vollständig und unfassend WISSENSCHAFTLICH zu beweisen ist, bedeutet das für die GLAUBENSebene noch gar nichts: Es ist damit weder ein Zweifel an dem Glaubensfaktum "Gott" noch ein Nicht-Glauben-Können und ein Nicht-Glauben-WOLLEN schon gar nicht vorgegeben ...
Mal ganz abgesehen, von bisweiligem Verzweifeln an überkommener religiöser Sprachregelung: Was zum Kuckuck soll das "Herz" mit dem Glauben zu tun haben und wo wäre real "Seele" zu verorten? "Ganz" wäre wiel weniger verwirrend ... und treffender dazu.
Daraus resultiert aber ebenso, dass Agnostizismus KEINE Religion und auch keine Variante bestehender Religionen ist. Schlicht und ergreifend völlig unterschiedliche Erfahrungsebenen, die sich nirgends tangieren und deswegen auch nicht kollidieren.
... Es sei denn, man sucht nach "Kampfbegriffen", gegen die man Reigiösität profilieren möchte ... weils sonst in sich so schwer fällt und schon lange und bei großen Bevölkerungskreisen nicht mehr recht gelingt ... Agnostizismus scheint mir eher ein ungeeigneter Kampf- und Hauplatt-Begriff für religiöse Missions-Krieger.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!