15-07-2025, 15:27
(11-07-2025, 11:31)Ekkard schrieb: Also: man beweise Gott oder man gebe zu, dass dessen Wille oder seine Regeln ihren Ursprung im menschlichen Denken (in soziologischen Zusammenhängen) haben. Oder im eigenen Vorstellungsraum. Also ist Gott eine Fiktion. Und das bleibt so, bis jemand Gott beweist. Wie wir wissen, ist das noch nie gelungen!
@ Ekkard,
... Du forderst Beweise, wie sie dien Naturwissenschaften nur in "materiellen Bereichen" möglich waren/sind und auch so bleiben werden!?
Zumindest hierzu kann man sagen, dass es ja keinem, auch noch so technisch ausgereiften Gerät gelungen ist, z.B. Gedanken (geistiges Gut!) in reale Bilder umzusetzen. Lediglich Gehirnströme können in entsprechenden Bereichen dieses komplizierten Steuerorgans registriert werden!
Mit dem EEG ist also nur die elektrische Aktivität des Gehirns zu erfassen, keine Idee oder ein Bewusstsein von etwas!
Nun darf sich schon mal jeder fragen, warum das so ist, dass die Gedanken "frei" sind?
"Gott" (als Platzhalter-Wort für das Unbekannte) hat nun nichts mit menschlichem Denken oder soziologischen Zusammenhängen zu tun. Genauso wenig, wie ein Mensch etwas mit der arbeitsteiligen Lebensgemeinschaft in einem Ameisenstaat zu tun hat!
Die Naturwissenschaft PHYSIK ist zudem völlig ungeeignet, um sich diesem Thema sprachlich zuzuwenden oder sich darin zurechtzufinden! Physiker sind nicht einmal in der Lage, mit den modernsten und empfindlichsten Messinstrumenten die Stärke der unfassbar schwachen Gravitation genau nachzumessen. Andere physikalische Größen können Wissenschaftler im Labor tausendfach genauer bestimmen.
Wenn die Wissenschaftler ehrlich sind, können sie nicht einmal er-klären, worin die Gravitation ihre Ursachen hat, oder wie ihre Wirkung - die Anziehung zwischen den Körpern - übertragen wird. Und noch viel weniger kennen sie den Grund, warum die Gravitation im Vergleich zu allen anderen Kräften so verschwindend schwach ist. - Wären dafür Antworten (Beweise!) auf dem Tisch, dann wäre es evtl. möglich, die lang gesuchte "Weltformel" zu finden, die alle uns bekannten physikalischen Phänomene erklären und auf eine, ihnen alle gemeinsame Ursache zurückführen kann.
Bis dahin aber bleibt die Schwerkraft eines der größten, wenn nicht sogar das größte ungelöste Rätsel der Physik.
Und dabei sind wir immer nur noch im Bereich des Materiellen! - Was also wollte oder kann schon ein Mensch über den geistigen Hintergrund des Weltalls sagen , das auch nur im Ansatz richtig wäre? Und wie wollte er einen Beweis einbringen, wenn er selbst nur vergänglich und materiell ist, wenngleich auch mit Vernunft und Bewusstsein ausgestattet?
Die Naturwissenschaften geben je eine methodisch bestimmte Perspektive der Welt, geben nicht das SEIN der Welt.
Wer die Welt nur "naturwissenschaftlich" als ein bewusstloses und geistesfremdes Geschehen nach Gesetzen zu begreifen sucht, innerhalb der Grenzen ihres Sinnes zwingend und folgenreich zu erfassen sucht, übersieht darüber hinaus Unabsehbares, Unausdenkbares in sich. Der astronomische Kosmos ist mit dem chemisch-physikalisch Erkennbaren zweifellos nicht erschöpft! Er ist nicht nur ein Mechanismus, der im Grunde keinen anderen Aspekt gibt, als die "tanzenden" Quanten.
Dieses Weltsein ist auch das Sein des Anderen, wie es z.B. als Bewusstsein überhaupt ist, oder die Realität, wie sie als das allgemein gültig Erkennbare an die Menschen herantritt. Zur Zeit leben wir in einem Zeitalter, welches dem Erforschbaren und der allgemeinen Wissbarkeit den Vorrang gibt, und es uns als Maß aller Dinge präsentiert.
Ungeachtet der geforderten "Beweise" zeigen sich aber Bezüge der Dinge in der Welt. Von welcher Art und welchen Sinnes aber diese Bezüge sind, bleibt nach wie vor Aufgabe versch. Untersuchungen. Zur Frage der Einheit der Welt kann die Forschung mit ihren Mitteln jeweils Antworten und Ideen beitragen und kann aus dem, was ihr aus der Welt entgegenkommt, Objektives an systematischen Zusammenhängen des Erkannten "finden, entdecken, aufdecken".
Mehr ist dem Menschen nicht möglich, wenn es zum geforderten Beweis des Immateriellen kommt, denn nur in der Welt kommt alles Erforschbare vor, wenngleich darunter keine Teekanne zu finden sein wird, die B. Russel als eine Analogie aufstellte und zwar zu der menschlich verständlichen Frage: Gibt es Gott?
Dass auch er dabei die Beweislast einer Behauptung auf den legte, der sie aufstellt, zeigt für mich, in welche Situation der Mensch seit jeher steckt, wenn er Sätze bearbeiten will, die lediglich in der Welt des Endlichen aufgestellt werden können.
Das Unendliche (für mich eines der göttlichen Attribute) kann z.B. nur indirekt "ergriffen" werden, denn was unendlich ist, ist kein Gegenstand. Immerhin aber hat der Menschenverstand ein mathematisches Symbol für Unendlichkeit, die liegende Acht, obwohl er u.a. auch die Unendlichkeit nicht "beweisen" kann!
Gruß von Reklov

