18-07-2025, 00:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-07-2025, 00:11 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
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(16-07-2025, 21:32)subdil schrieb: Das beste Argument gegen die materialistische Weltanschauung ist die Existenz der Ästhetik, der Harmonie und der Schönheit, oder genauer gesagt das menschliche Empfinden für Ästhetik, Harmonie und Schönheit.Die Frage ist, was "existiert" im Zusammenhang mit Urteilen bedeutet. "Empfindungen" sind biologische Programme in unserem Hirn. Sie sind teils angeboren, aber auch beeinflussbar, trainierbar. Und sie haben natürlich Einfluss auf den Fortpflanzungserfolg der Population Mensch, namentlich dann, wenn damit das Rudel enger kooperiert (zumindest in unserer wilden Vorzeit) - siehe Beiträge von @Ulan.
Alle diese Gefühle sind letztlich flexible Urteile.
Diese "existieren" ausschließlich in unserem "Gemeinschaftsorgan", unserem Bewusstsein. Und sie sind natürlich an materielle Gegebenheiten (Hormone, Gehirnstoffwechsel, Arbeitsweise von Neuronen, Synapsen usw.) gebunden.
Ich verstehe insbesondere nicht die Abwertung des Materiellen als "eingeschränkte Sicht auf die Welt" (Materialismus). Gemeint ist wohl eher die analytische Herangehensweise an die Welt. M. E. beruht diese Abwertung auf einem Kommunikationsproblem und einer gewissen Phantasielosigkeit gegenüber der Komplexität materieller Systeme. Stattdessen wird eine "Gefühlswelt" hochgelobt, obwohl sie nichts weiter ist als ein kleiner Ausschnitt aus unseren (durchaus materiellen) Wahrnehmungsfiltern.
Diese können bei Weitem mehr: Sie haben z. B. die fast göttliche Fähigkeit, uns vor plötzlichen Gefahren zu bewahren oder Ideen zur Problemlösung zu liefern.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard