(20-07-2025, 21:37)Noumenon schrieb: @Ulan
Die Kernbotschaft ist: Materie ist ein emergentes Phänomen.
Gerade weil wir heute ziemlich genau nachvollziehen können, wie Eigenschaften wie "Festigkeit" oder "Stofflichkeit" zustande kommen (u.a. durch das Zusammenwirken quantenphysikalischer Felder, Kräfte, Symmetrien und Wechselwirkungen), ist es nur konsequent zu sagen: "Materie" ist nicht fundamental, sondern emergent.
Der Punkt ist mir vollkommen klar, was hoffentlich auch aus meinem letzten Beitrag hervorgegangen ist.
(20-07-2025, 21:37)Noumenon schrieb: Festigkeit bspw. ist keine fundamentale Eigenschaft eines Objekts, sondern ergibt sich aus elektrodynamischen Abstoßungen zwischen Elektronenhüllen, vermittelt über Felder. Die darunterliegenden "Bausteine" selbst - wie Elektronen oder Quarks - sind wiederum ebenfalls keine festen Teilchen, sondern Anregungen oder Zustände von Feldern. Mit anderen Worten: Das, was wir im Alltag als "materiell" erleben, ist eine makroskopische Erscheinung, nicht das Fundament der Realität.
Auch das ist kein Problem.
(20-07-2025, 21:37)Noumenon schrieb: Genau deshalb ist es wichtig, zwischen phänomenaler Realität (wie wir die Welt erleben) und ontologischer Realität (wie sie in den Theorien beschrieben wird) zu unterscheiden. Und in letzterer ist "Materie" eben kein grundlegender Baustein mehr, sondern eine abgeleitete Kategorie, die sich aus tieferliegenden Strukturen ergibt. Das soll auch keine Abwertung des Materiellen sein, nur eine präzisere Einordnung.
Ja, dann wuerde ich so etwas aber anders sagen. Materie ist immer noch fest, auch wenn das nur eine emergente Eigenschaft ist. Es ist immer noch "etwas Festes". In der makroskopischen Welt bleibt es das auch, solange der Temperaturbereich stimmt.
Nur weil etwas emergent ist, ist es fuer mich nicht weniger real, auch als phaenomenale Realitaet. Auch wenn das jetzt wie eine Tautologie klingen mag.