18-03-2003, 22:53
'Der zeitliche Abstand der neutestamentlichen Autoren zu Jesus umfaßt 20 bis 90 Jahre. Auf Grund sorgfältiger Textanalysen stehen viele Theologen heute vor einem doppelten Dilemma:
Zum einen sind die Deutungen der biblischen Autoren mit den heute in den Evangelien nach Ansicht vieler Forscher schemenhaft erkennbaren historischen Taten und Worten Jesu nur schwer unter einen Hut zu bringen...
Zum Zweiten ergibt sich das Dilemma, dass sich die Autoren auch noch untereinander kräftig widersprechen. Zum Beispiel über die Bedeutung des Christus, über die Erlösung, das Abendmahl, die Kirche, oder das göttliche Gericht. Für neutestamentliche Fachleute liegen diese Widersprüche offen zutage, aber sie werden theologisch oft harmonisiert.
Noch drastischer liegen die Dinge im Alten Testament. Dort beträgt der Abstand zwischen Ereignis und 'Bericht' oft viele Jahrhunderte, und inhaltliche Widersprüche sind mit Händen zu greifen...
Und so bleibt alles beim Alten: Was in Wahrheit Mythos, Sage, Legende oder eine andere literarische Erzählform ist, wird historisiert, dogmatisiert und auch noch kirchenhistorisch festgezurrt. "Das nötigt Theologen zu permanenter Unaufrichtigkeit, treibt die Gläubigen in den Aberglauben und verfehlt im Ganzen die Realitätsebene, auf welcher der Mythos angesiedelt ist: Nicht die äußere Welt historischer Fakten bildet den Inhalt der Religion, sondern die Welt der inneren Erfahrung." (Drewermann)'
Peter Rosien in 'Abschied von der Bibel?' (Publik-Forum Dossier 2003)
'Dabei ist überhaupt nicht einzusehen, dass wir eine Bibel in Händen halten, in der von der ersten bis zu letzten Seite immerfort von spirituellen Erfahrungen berichtet wird, und dass wir zugleich dem heutigen Menschen solche Erfahrungen grundsätzlich absprechen oder gar verbieten. Wissen wir gar nichts mehr vom 'inneren Zeugnis des Heiligen Geistes', durch das unsere eigene innere Erfahrung mit der Erfahrung der Menschen der Bibel verbunden werden soll?'
(Jörg Zink, ebdt.)
Zum einen sind die Deutungen der biblischen Autoren mit den heute in den Evangelien nach Ansicht vieler Forscher schemenhaft erkennbaren historischen Taten und Worten Jesu nur schwer unter einen Hut zu bringen...
Zum Zweiten ergibt sich das Dilemma, dass sich die Autoren auch noch untereinander kräftig widersprechen. Zum Beispiel über die Bedeutung des Christus, über die Erlösung, das Abendmahl, die Kirche, oder das göttliche Gericht. Für neutestamentliche Fachleute liegen diese Widersprüche offen zutage, aber sie werden theologisch oft harmonisiert.
Noch drastischer liegen die Dinge im Alten Testament. Dort beträgt der Abstand zwischen Ereignis und 'Bericht' oft viele Jahrhunderte, und inhaltliche Widersprüche sind mit Händen zu greifen...
Und so bleibt alles beim Alten: Was in Wahrheit Mythos, Sage, Legende oder eine andere literarische Erzählform ist, wird historisiert, dogmatisiert und auch noch kirchenhistorisch festgezurrt. "Das nötigt Theologen zu permanenter Unaufrichtigkeit, treibt die Gläubigen in den Aberglauben und verfehlt im Ganzen die Realitätsebene, auf welcher der Mythos angesiedelt ist: Nicht die äußere Welt historischer Fakten bildet den Inhalt der Religion, sondern die Welt der inneren Erfahrung." (Drewermann)'
Peter Rosien in 'Abschied von der Bibel?' (Publik-Forum Dossier 2003)
'Dabei ist überhaupt nicht einzusehen, dass wir eine Bibel in Händen halten, in der von der ersten bis zu letzten Seite immerfort von spirituellen Erfahrungen berichtet wird, und dass wir zugleich dem heutigen Menschen solche Erfahrungen grundsätzlich absprechen oder gar verbieten. Wissen wir gar nichts mehr vom 'inneren Zeugnis des Heiligen Geistes', durch das unsere eigene innere Erfahrung mit der Erfahrung der Menschen der Bibel verbunden werden soll?'
(Jörg Zink, ebdt.)