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Der Papst als Bremsklotz
#6
Die Bremsklötze in Rom machen weiter
- und blamieren sich, so gut sie eben können.

Obwohl nichts Neues formuliert wurde,
sondern der alte Alleinseligmacher-Anspruch weiter langweilen soll, ist doch der Zeitpunkt der Neuformulierung interessant.
Offensichtlich hat die Kirche Angst vor ihren eigenen Schäfchen,
die sich immer offensichtlicher nicht mehr um das kümmern, was ihre Funktionäre und Sakral-Greise im Vatikan von ihnen gern hätten.

So versteigen sich die Nachfolger der Inquisition
in dem hybriden Satz:
"Die Kirche Jesu Christi ist in der röm.-kath. Kirche verwirklicht."
Sie merken nicht einmal, was für eine Hybris hinter dieser Erfolgsmeldung steckt. Statt bescheiden darauf hinzuweisen, dass die Kirche unterwegs ist (Theologia Viatorum!) und sich bestenfalls dem annähert, was Jesus von seinen Nachfolgern erwartet, können die Vatikan-Geweihten schon ihren Erfolg und das Erreichen des Ziels melden.

Dieses Kirchenverständnis passt wunderbar
zum albern-hybriden Unfehlbarkeitsdogma, das den Papst "ex kathedra" unfehlbare Sprüche absondern lässt. Wo bleibt da die Bescheidenheit der Jünger Jesu, bei denen der Niedrigste der Höchste ist? So haben die geweihten Greise schon trickreich die Alt-Katholiken vertrieben, die Jesus allemal besser verstanden haben als der Vatikan mit seinem Unfehlbarkeitsdünkel.

Da wird deutlich, was die Formulierer unter "Kirche Jesu" verstehen:
das entscheidende Kriterium ist die "sakramentale Weitergabe des Priesteramtes".

Materialisierter und entgeistigter geht es kaum:
Nur wer von einem geweihten Priester wiederum geweiht wird, kann sich mit Recht als Mittler zwischen Gott und Normalmensch verstehen und in aller Erhabenheit die Kirche mit repräsentieren. Gottes Geist wird schließlich von einem kleinen Menschlein zeremoniell auf den anderen übertragen. Andere Wege kann es nach röm.-kath. Sicht nicht geben.
Wie verlockend für kleine Geister mit dem Drang zum Höheren, sich mit ihrer Weihe über andere Menschen erheben können! Ein solches Privileg muss man doch verteidigen.
Da kann man doch nicht anderen Kirchen, die sich diesen materialisierten Aberglauben nicht leisten mögen, dieselbe Kirchlichkeit zugestehen!

Nicht mehr: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen" (Matthäus 18,20), Kirche als Gemeinschaft von Menschen, die in Gottes Geist das Kreuz auf sich nehmen und Jesus nachfolgen!
Nein: Geweiht müssen sie sein, wie Jesus es nie im Sinn hatte, und wenn von einem erbärmlich schwachen Priesterlein, das seiner Gemeinde in der Praxis den Rücken zukehrt und von der Bergpredigt-Ernstnahme meilenweit entfernt ist, Hauptsache: Er ist geweiht!

Da nimmt man gern den Fetisch einer sog. "Apostolischen Sukzession" für den Papst in Anspruch,
die vollkommen umstritten und weder theoretisch noch praktisch überzeugen kann (Matthäus 16,18).
Abgesehen von der zweifelhaften Echtheit des Jesuswortes an Petrus ("Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen!"), kann Jesus statt der Person des Petrus ebensogut sein vorangegangenes Glaubensbekenntnis gemeint haben. Außerdem erging das Wort an den Jünger Petrus ohne jeden Hinweis auf etwaige Nachfolger auf einem ohne jede biblische Legitimation institutionalisierten Papststuhl, und wenn man die späteren Päpste sieht, die zeitweise vor theologischer Ignoranz und politischer Machtgeilheit und krimineller Energie nur so strotzten, dann fragt man sich, wie eine Kirche da eine lückenlose Sukzession im Geiste Jesu verwirklicht sehen kann.

Gott ist also materiell nach dieser Theorie angewiesen
auf eine solche menschliche Dynastie und Sukzession, will er seine Kirche weiter leben lassen!
Man fasst es nicht, wie man derart unreif von unserem himmlischen Vater denken kann. Die Bremser sollten sich etwas schämen. Sie stehen den Fundamentalisten anderer Religionen näher als Christen im Geiste und in der Nachfolge Jesu.

Man fragt sich:
Wo hätten die Vatikan-Greise der Glaubenskongregation den 27-jährigen Jesus wohl hinplatziert?! Wagte er doch als junger Ungeweihter der durchhierarchisierten Jerusalemer Priesterschaft ihre Grenzen zu zeigen, und zwar die Grenzen im Geiste des Vaters, während sie sich auf die "Sukzession" beriefen, "Abraham zum Vater zu haben" und ihr "heiliges Priesteramt".

[Bild: Benedikt_Urbi_et_orbi.jpg] [Bild: jesuslach.jpg]
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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Nachrichten in diesem Thema
Der Papst als Bremsklotz - von Mandingo - 08-07-2007, 19:26
RE: Papst als Bremsklotz für Reformen - von Lea - 09-07-2007, 07:45
RE: Papst als Bremsklotz für Reformen - von Mandingo - 12-07-2007, 12:43
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Lea - 12-07-2007, 20:57
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Mandingo - 12-07-2007, 21:54
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Lea - 13-07-2007, 08:21
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Mandingo - 13-07-2007, 16:14
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Lea - 13-07-2007, 18:19
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Mandingo - 19-07-2007, 11:26
RE: Der Papst als Bremsklotz - von adagio - 11-08-2007, 18:07
RE: Der Papst als Bremsklotz - von adagio - 05-09-2007, 08:55
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Fritz7 - 20-09-2007, 07:27
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Mandingo - 30-09-2007, 18:55
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Gerhard - 21-09-2007, 10:23
RE: Der Papst als Bremsklotz - von Fritz7 - 21-09-2007, 11:12

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