05-08-2025, 17:16
(05-08-2025, 13:25)Sinai schrieb: Wenn du sagst, der Autor habe kein Problem mit "polytheistischen Vorstellungen" gehabt, dann müsste man zumindest klären, was du damit meinst: mehrere Götter im klassischen Sinne? Oder ein differenzierteres, relationales Gottesverständnis, das verschiedene "Hypostasen" oder Weisen der göttlichen Selbstmitteilung zulässt?
Ich meinte damit, dass der Text noch ein protognostisches Verstaendnis mit seinen komplizierten Goetterhierarchien repraesentiert. Es geht dabei nicht nur um "Gott" und den "Logos", sondern noch mehr Goetter. Dass dieser hellenistische Autor an "Hypostasen" dachte, halte ich fuer unwahrscheinlich.
(05-08-2025, 13:25)Sinai schrieb: Auch wenn du an die göttliche Inspiration des Textes nicht glaubst, bleibt doch bemerkenswert, wie intensiv dieser Text über Jahrhunderte hinweg ausgelegt wurde - gerade weil er sich einfachen Dogmatisierungen entzieht.
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Das Johannesevangelium ist die Basis sehr vieler christlicher Dogmen und hat das Christentum mehr gepraegt als irgendein anderes Evangelium.
Mal abgesehen davon: Schreibt da jemand anderes unter Deinem Account? Die Antworten in diesem Thread klingen so ungewoehnlich differenziert.

