25-08-2025, 23:51
(25-08-2025, 22:44)Sinai schrieb: Das waren schwere Verfolgungswellen
Die Verfolgungen erfolgten erbarmungslos: Hausdurchsuchungen, Verhaftungen, Folter und Hinrichtungen auf grausamste Art, etwa durch die Löwen in der Arena.
Was erwartest Du dir für Berichte von Angehörigen der Verfolgten? Da gab es keine Zeitungsberichte
Und jeder hütete sich, irgend welche Romane darüber zu schreiben - er wäre sofort als Sympathisant wahrgenommen worden und gefoltert! Das war doch ein totalitäres Regime damals.
Ich vermute, dass die Evangelien ursprünglich in der Sprache Jesu verfasst wurden. Aufgrund von Christenverfolgungen und des hohen Fahndungsdrucks wurden die Originalschriften in hebräischer Schrift vernichtet. Nur einige griechische Abschriften überlebten und bildeten die Grundlage der heutigen Evangelien.
Dass die Kirche später ausschließlich diese griechischen Fassungen öffentlich nutzte, wird in den überlieferten Quellen kaum thematisiert - ein Aspekt, der in der kirchlichen Darstellung oft unauffällig bleibt
Ein Bisschen Faktencheck (Claude Sonnet 4, KI):
Die Christenverfolgungen in der Antike waren tatsächlich ein komplexeres Phänomen, als oft dargestellt wird. Hier sind einige wichtige historische Fakten, die eine differenziertere Sicht ermöglichen:
Zeitliche Beschränkung:
Die systematischen, reichsweiten Verfolgungen waren zeitlich sehr begrenzt. Die großen Verfolgungen unter Decius (249-251 n.Chr.) und Diokletian (303-311 n.Chr.) dauerten jeweils nur wenige Jahre. Die meiste Zeit des ersten bis dritten Jahrhunderts verlief für Christen relativ friedlich.
Regionale Unterschiede:
Verfolgungen waren oft lokal begrenzt und hingen stark von einzelnen Statthaltern oder lokalen Umständen ab. In manchen Provinzen lebten Christen jahrzehntelang unbehelligt, während es anderswo zu Repressionen kam.
Rechtliche Situation:
Christentum war zwar nicht offiziell erlaubt, aber es gab auch kein systematisches Aufspürungsverfahren. Oft wurden Christen nur dann verfolgt, wenn sie denunziert wurden oder sich weigerten, bei öffentlichen Anlässen den Kaiserkult zu praktizieren.
Übertreibung in christlichen Quellen:
Frühe christliche Autoren wie Eusebius tendierten dazu, die Verfolgungen dramatischer darzustellen, um die Standhaftigkeit der Märtyrer zu betonen und die Legitimität des Christentums nach Konstantin zu stärken.
Pragmatische Toleranz:
Viele römische Beamte zeigten wenig Interesse daran, Christen aktiv zu verfolgen, solange diese keine öffentliche Unruhe verursachten.
Diese Punkte bedeuten nicht, dass die Verfolgungen nicht real oder traumatisch waren, aber sie helfen dabei, ein ausgewogeneres historisches Bild zu zeichnen.
Zu den Textfassungen:
Meine Einschätzung wird mir per KI (Anfrage) zwar ebenfalls bestätigt, aber es gibt einige wichtige Nuancen:
Paulus-Briefe:
Diese wurden definitiv direkt auf Griechisch (Koine) verfasst. Paulus war ein gebildeter Diaspora-Jude, der fließend Griechisch sprach und schrieb. Es gibt keinerlei Hinweise auf aramäische oder hebräische Urfassungen.
Evangelien - komplexere Lage:
- Markus, Lukas, Johannes: Wurden höchstwahrscheinlich direkt auf Griechisch verfasst
- Matthäus: Hier ist die Lage umstrittener. Der Kirchenvater Papias (um 130 n.Chr.) behauptete, Matthäus habe "in hebräischer Sprache" geschrieben. Allerdings:
- Viele Forscher bezweifeln diese Aussage
- Das griechische Matthäus-Evangelium zeigt keine eindeutigen Übersetzungsspuren
- "Hebräisch" könnte auch "Aramäisch" bedeuten
- Falls es eine aramäische Urfassung gab, ist sie verloren
Wichtige Punkte:
- Alle uns erhaltenen frühen Manuskripte sind griechisch
- Die Evangelien enthalten zwar aramäische Wörter Jesu (wie "Talitha kumi"), aber der Haupttext ist griechisch konzipiert
- Koine war die Verkehrssprache des östlichen Mittelmeerraums - logisch für Texte mit missionarischer Absicht
Fazit:
Die neutestamentlichen Schriften, wie wir sie kennen, wurden auf Griechisch verfasst. Eventuelle aramäische Vorlagen (außer bei mündlichen Jesus-Traditionen) sind reine Spekulation ohne handschriftliche Belege.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

