09-08-2007, 01:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-08-2007, 04:37 von Alanus ab Insulis.)
melek schrieb:Deshalb würde mich interessieren , in welche Richtung dieses Buch abzielt , welches von Presbyter empfohlen wurde.
Ich glaube hier ist ganz passend, wenn ich den Text aus dem Einband zitiere um eine Andetung zu geben:
"Gibt es ein Ziel der Schöpfung, oder sind wir nur das Ergebnis eines kosmischen Zufalls? Nicht nur in den Vereinigten Staaten herrscht heftiger Streit zwischen Vertretern der einen und der anderen Annahme. Der Wiener Kardinal bezieht Stellung in dieser Debatte. Er erläutert zum einen, dass der christliche Schöpfungsglaube nichts zu tun hat mit fundamentalistischen Missverständnissen der biblischen Botschaft. Zum anderen wendet er sich gegen die Tendenz, aus der naturwissenschaftlichen Evolutionstheorie eine alles erklärende Weltanschauung zu machen, in der kein Raum mehr sein soll für den vernünftigen Glauben an einen Sinn der Schöpfung und des menschlichen Lebens.
»Die Vernunft sagt mir, dass es Plan und Ordnung, Sinn und Ziel gibt, dass eine Uhr nicht zufällig entstanden ist und noch viel weniger der lebendige Organismus einer Pflanze, eines Tieres oder gar des Menschen. Deshalb gilt es zu staunen, denn das Staunen ist der Anfang der Philosophie.« Christoph Kardinal Schönborn"
Grundlegend kann man sagen, dass sich Schönborn gegen zwei Positionen Stellung bezieht.
Erstens, gegen eine derartige Auslegung der naturwissenschaftlichen Methode und ihrer Theorien, in diesem Fall die synthetische Evolutionstheorie als Weiterentwicklung des Darwinismus, dass sie explizit oder implizit philosophische oder theologische Überzeugungen an Ziel (Teleologie) und Geschaffenheit (Protologie) ausschliest. Diese Art der abzulehnenden Interpretation nennt er "Evolutionismus".
In seiner zweiten Stellungnahme wendet Schönborn sich gegen eine auf den Literalsinn fixierte Hermeneutik der beiden Schöpfungsbreichte der Genesis, die besonders in der kreationistischen Lehre zu finden sind. Dabei macht er deutlich, dass die klassische Schöpfungslehre in ihren Prinzipien durchaus nicht unvereinbar sind mit der Evolutionstheorie und klärt über die Besonderheiten des biblischen Schöpfungsglauben im Bezug auf die aufgeworfenen Fragen auf.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)