29-08-2025, 21:57
(29-08-2025, 14:46)petronius schrieb: was denn bitte konkret? was verstehst du nicht, was willst du wissen?
Im Grunde geht es mir um die Frage, was der Zweck dieser materiellen Ebene des Daseins ist, der Zweck dieses sich uns offensichtlich darbietenden Universums aus Galaxien, Sternensystemen, Planeten und dem irdischen Leben. Die religiösen und spirituellen Fragen beziehen sich ja immer aufs Jenseits, aber ich denke mir halt immer: Dieses materielle Universum ist so gigantisch und rätselhaft, da muss es doch eigentlich irgend eine Antwort darauf geben, wozu das ganze insgesamt da ist.
Auf der Gefühlsebene würde ich es so bezeichnen, wie es in Per Anhalter durch die Galaxis ausgedrückt wurde, aus der Erinnerung paraphrasiert: "Dieses seltsame Gefühl, dass irgendetwas Rätselhaftes hinter den Kulissen dieses Universums stattfindet". Und natürlich ist mir auch die Antwort darauf noch in Erinnerung: "Ach, das ist nur die ganz normale Paranoia, die hat jeder im Universum".
Kann ja durchaus sein, dass dieses Gefühl eine Illusion ist, aber dann stellt sich die Frage, warum es so stark ist.
(29-08-2025, 19:43)Ekkard schrieb: @Subdil: Ich muss @petronius Recht geben: Die Annahme, wir sind von Aliens gezüchtete Gehirne, denen sämtliche Sinneseindrücke nur vorgespielt werden, ist sinnfrei. Du fällst auf einenen offensichtlichen Denktrick herein, der darin besteht, einen Zusammenhang zu konstruieren, der nicht evident (empirisch belegbar) ist aber sehr sensationell klingt. Die Beispiele mit den "unsichtbaren grün-rosa gestreiften elefanten" oder Russels Teekanne lassen grüßen.
Um es klarzustellen: Ich glaube nicht wirklich, dass wir von Aliens gezüchtete Gehirne sind. Das war ein willkürliches Beispiel. Mir ging es ums Prinzip, also um das, was Descartes in seinem Gedankenexperiment den "bösen Dämon" nannte. Theoretisch ist es möglich, dass uns diese gesamte Wirklichkeit vorgegaukelt wird. Das einzige, was uns nicht vorgegaukelt werden kann, ist unsere bloße Existenz. Also wir können das sichere Wissen haben, zu existieren, mehr aber auch nicht.
Aber natürlich hast du recht. Nur weil etwas möglich ist, ist es nicht wahrscheinlich. Aber auch hier ist es für mich wieder das oben genannte Gefühl, dieses unbestimmte Ahnen, dass tatsächlich etwas sehr Mysteriöses hinter den Kulissen dieses Universums vor sich gehen könnte. Ist dir denn so etwas völlig unbekannt? Hattest du noch nie solche Ideen und Gedanken?
(29-08-2025, 19:43)Ekkard schrieb: Dazu ein Beispiel aus meiner Diplomarbeit: ...
Das, was du da über deine Diplomarbeit geschrieben hast, das war mir "zu hoch". Zu wissenschaftlich und zu mathematisch. Aber ich denke deine Grundaussage habe ich dennoch verstanden: Einfachere Erklärungen sind eleganter, praktischer und wahrscheinlicher. Die Frage ist halt, wie man das als naturwissenschaftlich nicht geschulter Mensch anwenden soll.
Durch die Diskussionen hier und anderswo verstehe ich die wissenschaftliche Methode zwar mittlerweile einigermaßen und verteidige sie sogar gelegentlich gegen Wissenschaftsfeinde (denn ich bin kein Wissenschaftsfeind), aber insgesamt lasse ich mich dann doch immer wieder auch auf eher phantastische Erklärungsversuche ein. Vielleicht steckt eben doch mehr hinter diesem Universum, als wir auf den ersten Blick erkennen können.

