18-08-2007, 12:16
Naja, der Zweck eines Gottes bzw. von Göttern oder Geistern ist geschichtlich gesehen untrennbar mit der Religionen (wobei Götter, etc.
das ganze ungreifbare als Personifikation greifbarer machen sollen)
a) die Erfüllung bestimmter Bedürfnisse
b) der Schutz/ die Legitimation von etablierten Wertvorstellungen und/oder
Rechtsvorstellungen durch immateriellen, allmächtigen, unangreifbaren
Schutzherrn.
In der Frühzeit waren die Menschen ( und auch nahe Verwandte wie der
Neandertaler) nicht die Spitze der Nahrungskette, sie wußten wenig und waren ständig Gefahren ausgesetzt.
Für das Überleben notwendig war es nötig Jagdglück zu haben, sich zu vermehren, nicht krank oder verstümmelt zu werden und die Naturgewalten besänftigen zu können. Und Monstren die durch Phantasie und Missverständnis von Naturphänomenen entstanden abzuhalten. Höhlenzeichnungen von Jagdtänzen, Venusfigurinen und anderes belegen das ganze. Zudem kommt mit der Zeit das Bedürfnis die Frage, der Bestimmung nach dem Tod zu klären und es kommt zu rituellen Bestattungen in Grabhügeln, Höhlen, Monolithgräber usw., was auf den Glauben an ein Leben nach dem Tod schließen läßt, die Sitte der Grabbeigaben bestätigen das ganze.
Mit der Erfindung der Landwirtschaft ändern sich die Bedürfnisse, neben
Furchtbarkeit der Menschen wird nun die Fruchtbarkeit von Vieh und Land wichtig, während die Jagd an Bedeutung verliert. Vorallem in Gebieten außerhalb des fruchtbaren Halbmonds (hier entstanden die erst Landwirtschaft), die Mangel an Wasser hatten, gewinnen Regen- und Wettergottheiten an Bedeutung bzw. stehen dem jeweiligen Pantheon vor.
Beispiel hierfür ist etwa das antike Ägypten, dessen Religion stark vom Nil
geprägt oder die Bedeutung von Regengöttern
Mit der Entwicklung der ersten Hochkulturen und Städten und den daraus resultierenden Veränderungen der Gesellschaft, Besitzverhältnisse und Vorgaben entstehen Götter die Königtum (Königspriestertum, etc. ) bzw. Herrschaftlegitimieren, die Ordunung ( die durch die Große Menge von Menschen an einem Ort, unterschiedliche Besitzverhältnisse) aufrecht erhalten sollen und in Kriegen Glück bringen sollen. Daneben entstehen Götter, die Handwerk,Kunst, Kultur, Lebensfreude und anderes schützen oder bringen sollen. Der neuentstandene Handel (der vorallem wichtig geworden war, um an Dinge zu gelangen, die man nicht hatte), aber auch das rentabel gewordene Diebesgewerbe erhalten ebenso ihre Götter.
Dank eines regen Austausches von Legenden, Zivilisationskrankheiten,
Krankheiten und Glücksmotiven entwickeln sich auch der Glaube an Glücksdämonen und Unglücksgeistern weiter. Beispiel ist hier Sumer mit seinen Königspriestern und die Religionen Mesopotamiens.
Danach passierte nicht viel, außer daß etwa in Griechenland die Philosophie
praktiziert wurde und zum ersten mal Religion philosophisch hinterfragt wurde. Und in Griechenland und im Römischen Reich entstanden zahlreiche
Mysterienkulte, die in Konkurrenz zum griechisch-römischen Pantheon standen mit eigenen Riten und der Konzentration auf einen Aspekt des jeweiligen Pantheons und dem Versprechen vom ewigen Leben. Im römischen Reich gab für nahezu alles einen Gott (Fides, Concordia, etc.) und zugleich wurden Götter von ebenwürdigen, aber auch barbarischen Kulturen mit römisch-griechischen gleichgesetzt oder in den Pantheon integriert. Mit dem Kaiserreich begann schließlich der Glaube an den Gottimperator von Rom, was aber mehr im Ostteil verbreitet war, der dem Imperium als vereinigende Galleonsfigur diente, der Glaube bestimmter Adelsgeschlechter von Göttern abzustammen war dabei natürlich ganz hilfreich.
Im 4 Jhd. passierte es dann, daß das Christentum sich etablieren konnte und Konkurrenten wie die Mysterienkulte, die Stoa und andere hinter sich ließ. Die Problematik des Umganges mit Sklaven (was Philosophen schon Jahrhunderte beschäftigte), das Bedürfnis von Sklaven und Frauen nach mehr Freiheit und Anerkennung, das Versprechen der Unsterblichkeit und des ewigen Glücks im Jenseits, wie auch erste Zersetzungserscheinungen
der Polytheistischen Religion und die Möglichkeiten des Christentums die
Macht des Kaisers zu stärken führte dann schließlich zum Triumph im römischen Reich.
Bei der Missionierung trafen dann das neue Christentum, das sich auf Volksreligion spezialisiert hatte, auf verschiedene Barbarenvölker und ab der Völkerwanderungszeit bis ins 8. Jhd. nach Christus gab es eine christlich-heidnische Parallelkultur, die Gläubigen bekannten sich oftmals zu beiden Religionen und sicherten sich so ab für dem Fall, daß doch ein Gott stärker. Das sieht man an Grabbeigaben vers. germanischer Gräber, in denen Goldblechkreuze, Thorshämmer und die typisch die heidnischen Grabbeigaben, wie Waffen und Trinkgefäße gefunden wurden. Die germanische Religion reagierte teils mit Immitierung christlicher Bräuche, wie
etwa die Verehrung einer Trinität aus Thor, Odin und Freyr oder vermischte beides auf Runensteinen (Man kann nicht erkennen, ob es jetzt Jesus, Odin
oder ein Märtyrer ist). Zudem lag auch wie Religionswissenschaftler meinen
der germanische Polytheismus im Sterben, was die Geschichten um Ragnarök belegen soll. Das Christentum setzte sich zum Schluß durch, vorallem weil es den Fürsten, Häuptlingen und Herrschern eine bessere Machtgrundlage und Verwaltungsmöglichkeiten bot und Priester und Missionare den Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur und Verwaltung unterstützten. (Gilt sowohl für Germanien, als auch Skandinavien)
Heute leben wir in einer Zeit die vorallem durch Erkenntnisse der Wissenschaft geprägt ist, aber auch durch Philosophische Strömungen des 19 Jhd. und der Aufklärung. Die christlichen Kirchen haben an Macht und Einflusss verloren und sehen sich mit Menschen konfrontiert, die andere
rekigiöse Bedürfnisse haben als früher, während wichtige Einflußgebiete
, wie etwa die Sicherung der Fruchtbarkeit in der Landwirtschaft, ganz verloren gingen und die Menschen über das Handeln und Wirken nachdenken und enttäuscht sind. Zudem beharren die heutigen Menschen mehr auf ihre Individualität und gehen verschiedene Wege. Einige sehen sich nach mehr Mystik, andere nach mehr Kontrolle und Strenggläubigkeit, andere nach mehr Naturverbundenheit und ähnlichen und beleben die alten Polytheistischen Religionen, an Hand sehr individueller Sichtweisen. Die wichtigsten Bedürfnisse die Religionen (dazu zähle ich auch philosophische
Ansätze und den Atheismus) heute erfüllen sollen, sind grundverschieden und nicht auf eine Art und Weise unter einem Hut zu kriegen (zumindest in einer pluralistischen, freiheitlichen Gesellschaft), etwa Mystik (von Gotterfahrung bis hin zu universellen Weisheiten), Klärung des Sinn des Lebens, Wahrung der Tradition, vollkommenen Maßstab für Handelsweisen, Verbindung der Wissenschaft mit dem Menschsein, Rechtfertigung von Macht, Rechtfertigung antiquierter Moralmaßstäbe, Zufriedenheit, Freiheit, Individualität, eine Zukunft für die Menschen, eine Weltrevolution Richtung vollkommener Gleichheit, Freiheit, geistige Freiheit und Unabhägigkeit, Gerechtigkeit und Lebensqualität, Leitfaden, Toleranz, Intoleranz, usw. ...
das ganze ungreifbare als Personifikation greifbarer machen sollen)
a) die Erfüllung bestimmter Bedürfnisse
b) der Schutz/ die Legitimation von etablierten Wertvorstellungen und/oder
Rechtsvorstellungen durch immateriellen, allmächtigen, unangreifbaren
Schutzherrn.
In der Frühzeit waren die Menschen ( und auch nahe Verwandte wie der
Neandertaler) nicht die Spitze der Nahrungskette, sie wußten wenig und waren ständig Gefahren ausgesetzt.
Für das Überleben notwendig war es nötig Jagdglück zu haben, sich zu vermehren, nicht krank oder verstümmelt zu werden und die Naturgewalten besänftigen zu können. Und Monstren die durch Phantasie und Missverständnis von Naturphänomenen entstanden abzuhalten. Höhlenzeichnungen von Jagdtänzen, Venusfigurinen und anderes belegen das ganze. Zudem kommt mit der Zeit das Bedürfnis die Frage, der Bestimmung nach dem Tod zu klären und es kommt zu rituellen Bestattungen in Grabhügeln, Höhlen, Monolithgräber usw., was auf den Glauben an ein Leben nach dem Tod schließen läßt, die Sitte der Grabbeigaben bestätigen das ganze.
Mit der Erfindung der Landwirtschaft ändern sich die Bedürfnisse, neben
Furchtbarkeit der Menschen wird nun die Fruchtbarkeit von Vieh und Land wichtig, während die Jagd an Bedeutung verliert. Vorallem in Gebieten außerhalb des fruchtbaren Halbmonds (hier entstanden die erst Landwirtschaft), die Mangel an Wasser hatten, gewinnen Regen- und Wettergottheiten an Bedeutung bzw. stehen dem jeweiligen Pantheon vor.
Beispiel hierfür ist etwa das antike Ägypten, dessen Religion stark vom Nil
geprägt oder die Bedeutung von Regengöttern
Mit der Entwicklung der ersten Hochkulturen und Städten und den daraus resultierenden Veränderungen der Gesellschaft, Besitzverhältnisse und Vorgaben entstehen Götter die Königtum (Königspriestertum, etc. ) bzw. Herrschaftlegitimieren, die Ordunung ( die durch die Große Menge von Menschen an einem Ort, unterschiedliche Besitzverhältnisse) aufrecht erhalten sollen und in Kriegen Glück bringen sollen. Daneben entstehen Götter, die Handwerk,Kunst, Kultur, Lebensfreude und anderes schützen oder bringen sollen. Der neuentstandene Handel (der vorallem wichtig geworden war, um an Dinge zu gelangen, die man nicht hatte), aber auch das rentabel gewordene Diebesgewerbe erhalten ebenso ihre Götter.
Dank eines regen Austausches von Legenden, Zivilisationskrankheiten,
Krankheiten und Glücksmotiven entwickeln sich auch der Glaube an Glücksdämonen und Unglücksgeistern weiter. Beispiel ist hier Sumer mit seinen Königspriestern und die Religionen Mesopotamiens.
Danach passierte nicht viel, außer daß etwa in Griechenland die Philosophie
praktiziert wurde und zum ersten mal Religion philosophisch hinterfragt wurde. Und in Griechenland und im Römischen Reich entstanden zahlreiche
Mysterienkulte, die in Konkurrenz zum griechisch-römischen Pantheon standen mit eigenen Riten und der Konzentration auf einen Aspekt des jeweiligen Pantheons und dem Versprechen vom ewigen Leben. Im römischen Reich gab für nahezu alles einen Gott (Fides, Concordia, etc.) und zugleich wurden Götter von ebenwürdigen, aber auch barbarischen Kulturen mit römisch-griechischen gleichgesetzt oder in den Pantheon integriert. Mit dem Kaiserreich begann schließlich der Glaube an den Gottimperator von Rom, was aber mehr im Ostteil verbreitet war, der dem Imperium als vereinigende Galleonsfigur diente, der Glaube bestimmter Adelsgeschlechter von Göttern abzustammen war dabei natürlich ganz hilfreich.
Im 4 Jhd. passierte es dann, daß das Christentum sich etablieren konnte und Konkurrenten wie die Mysterienkulte, die Stoa und andere hinter sich ließ. Die Problematik des Umganges mit Sklaven (was Philosophen schon Jahrhunderte beschäftigte), das Bedürfnis von Sklaven und Frauen nach mehr Freiheit und Anerkennung, das Versprechen der Unsterblichkeit und des ewigen Glücks im Jenseits, wie auch erste Zersetzungserscheinungen
der Polytheistischen Religion und die Möglichkeiten des Christentums die
Macht des Kaisers zu stärken führte dann schließlich zum Triumph im römischen Reich.
Bei der Missionierung trafen dann das neue Christentum, das sich auf Volksreligion spezialisiert hatte, auf verschiedene Barbarenvölker und ab der Völkerwanderungszeit bis ins 8. Jhd. nach Christus gab es eine christlich-heidnische Parallelkultur, die Gläubigen bekannten sich oftmals zu beiden Religionen und sicherten sich so ab für dem Fall, daß doch ein Gott stärker. Das sieht man an Grabbeigaben vers. germanischer Gräber, in denen Goldblechkreuze, Thorshämmer und die typisch die heidnischen Grabbeigaben, wie Waffen und Trinkgefäße gefunden wurden. Die germanische Religion reagierte teils mit Immitierung christlicher Bräuche, wie
etwa die Verehrung einer Trinität aus Thor, Odin und Freyr oder vermischte beides auf Runensteinen (Man kann nicht erkennen, ob es jetzt Jesus, Odin
oder ein Märtyrer ist). Zudem lag auch wie Religionswissenschaftler meinen
der germanische Polytheismus im Sterben, was die Geschichten um Ragnarök belegen soll. Das Christentum setzte sich zum Schluß durch, vorallem weil es den Fürsten, Häuptlingen und Herrschern eine bessere Machtgrundlage und Verwaltungsmöglichkeiten bot und Priester und Missionare den Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur und Verwaltung unterstützten. (Gilt sowohl für Germanien, als auch Skandinavien)
Heute leben wir in einer Zeit die vorallem durch Erkenntnisse der Wissenschaft geprägt ist, aber auch durch Philosophische Strömungen des 19 Jhd. und der Aufklärung. Die christlichen Kirchen haben an Macht und Einflusss verloren und sehen sich mit Menschen konfrontiert, die andere
rekigiöse Bedürfnisse haben als früher, während wichtige Einflußgebiete
, wie etwa die Sicherung der Fruchtbarkeit in der Landwirtschaft, ganz verloren gingen und die Menschen über das Handeln und Wirken nachdenken und enttäuscht sind. Zudem beharren die heutigen Menschen mehr auf ihre Individualität und gehen verschiedene Wege. Einige sehen sich nach mehr Mystik, andere nach mehr Kontrolle und Strenggläubigkeit, andere nach mehr Naturverbundenheit und ähnlichen und beleben die alten Polytheistischen Religionen, an Hand sehr individueller Sichtweisen. Die wichtigsten Bedürfnisse die Religionen (dazu zähle ich auch philosophische
Ansätze und den Atheismus) heute erfüllen sollen, sind grundverschieden und nicht auf eine Art und Weise unter einem Hut zu kriegen (zumindest in einer pluralistischen, freiheitlichen Gesellschaft), etwa Mystik (von Gotterfahrung bis hin zu universellen Weisheiten), Klärung des Sinn des Lebens, Wahrung der Tradition, vollkommenen Maßstab für Handelsweisen, Verbindung der Wissenschaft mit dem Menschsein, Rechtfertigung von Macht, Rechtfertigung antiquierter Moralmaßstäbe, Zufriedenheit, Freiheit, Individualität, eine Zukunft für die Menschen, eine Weltrevolution Richtung vollkommener Gleichheit, Freiheit, geistige Freiheit und Unabhägigkeit, Gerechtigkeit und Lebensqualität, Leitfaden, Toleranz, Intoleranz, usw. ...