(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb: Und dies ist eben einer der wesentlichen Unterschiede in unserem Denken. Für mich folgt gar nichts davon aus den Beobachtungen der Welt. Im Gegenteil bin ich der Ansicht, dass man Gott auch aus der Schöpfung ableiten kann. Die unglaubliche Komplexität des organischen Lebens ist ein Beispiel, das Vorhandensein von Bewusstsein ist ein anderes, aber mir persönlich reicht schon eine schöne, naturbelassene Landschaft, um mir ganz sicher zu sein, dass so etwas Geordnetes und Ästhetisches nicht einfach aus Zufall entstehen konnte.
Deine erste Begruendung ist also Dein persoenlicher Mangel an Vorstellungskraft, Deine zweite eine aesthetische. Tut mir leid, aber beides sind reine Geschmacksurteile, die ueber die Details der Welt, die Du hier als romantisches Bild verklaerst, hinweg schwadronieren.
(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb: Die These, dass die Welt an sich ewig ist, ist mir bekannt, aber sie macht rational betrachtet weniger Sinn, als wenn ein ewiger Gott die Welt erschaffen hat.
Ein weiteres Geschmacksurteil, das keinerlei objektive Bedeutung hat.
(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb:(26-10-2025, 13:55)Ulan schrieb: Da das Diesseits nur eine Durchgangsstation ist, ist doch vollkommen egal, was damit passiert. Gott hat die Erde und die Tiere dem Menschen zum Geschenk gemacht, damit dieser sich hemmungslos ausbreiten und die Welt ausbeuten kann. Hoert man immer wieder, zum Teil von Paepsten.
Für mich ist dies nicht so eindeutig zu klären.
Ich wollte Dir nur aufzeigen, dass Deine eigene Argumentation ebenso gut funktioniert, um Deine Eingangsthese zu widerlegen. Oder in anderen Worten: Deine ganze Argumentation ist auf Sand gebaut.
Abgesehen davon fand ich schon immer die These beleidigend und auch nicht besonders intelligent, dass Ethik und Moral ohne Gottlgauben nicht existieren wuerden. Eigentlich sind gerade die Laender, die besonders glaeubige Menschen haben, die mit den hoechsten Kriminalitaetsraten. Da existiert wohl ein statistischer Zusammenhang, aber das ist nicht der, dass Religiositaet kriminell macht.
(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb: Ich denke, der Mensch sollte anstreben in Harmonie mit der Welt zu leben, ohne aber zu sehr im Materiellen aufzugehen. Das wirklich wichtige ist das Geistige, aber eine schöne Landschaft oder die Tierwelt kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, den Schöpfer aus der Schöpfung abzuleiten, was für manche Menschen zunächst ein wesentlich einfacherer Zugang zur Transzendenz ist als der eigentliche Glaube.
Und ein weiteres Geschmacksurteil
(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb: Im Bereich der Glaubenslogik ist es eben genau umgekehrt. Hier hat subjektives Erleben wesentlich mehr Bedeutung als gemessene Daten.
Dem ist durchaus so; nur hat Dein Vorgehen keinerlei intersubjektive Bedeutung, ganz im Gegenteil zu wissenschaftlicher Arbeitsweise, die auch fuer Leute gilt, die diese nicht anwenden. Ob Du sie akzeptierst oder nicht ist dafuer ohne Belang.
(26-10-2025, 18:05)subdil schrieb: Deshalb sagte ich ja bereits im Eingangsposting, dass schon hier - bei der grundlegendsten aller Fragen - nämlich der Frage nach dem Ursprung der Welt an sich, die Gotteslogik rationaler und einleuchtender ist als die Wissenschaftslogik.
Sprich, Du findest Deine "Erklaerung" (was sie ja letztlich nicht ist) aesthetisch ansprechender.
Kommt hier in dem Thread ausser den altbekannten Geschmacksurteilen sonst noch irgendetwas Relevantes?

