(28-10-2025, 22:05)Ekkard schrieb: Willst du allen Ernstes den positivistischen Standpunkt aufgeben, dass die empirisch feststellbaren Wirkungen die sichersten Hinweise auf die objektive Realität sind?
Das hat er doch schon immer aufgegeben und erzaehlt uns das seit Jahren. Er findet Platons Höhlengleichnis gut.
"Es verdeutlicht den Sinn und die Notwendigkeit des Philosophierens, welches als ein Befreiungsprozess dargestellt wird. Das Ziel ist der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge – die mit einer unterirdischen Höhle verglichen wird – in die rein geistige Welt des Seins der unwandelbaren Ideen."
(Zitat von hier; Fettdruck von mir).
Das bewusste Wegwerfen des positivistischen Standpunkts wird also als Befreiung aus der Taeuschung durch das, was wir als reale Welt empfinden, gesehen. Es ist ein sehr zerstoererischer Gedanke, der gleichzeitig aber anscheinend ueber Gebuehr das Selbstwertgefuehl erhoeht (deshalb mein Hervorheben des Wortes "Aufstieg"), dass man "der Erkenntnis" (welche das dann sein soll, bleibt naturgemaess vage) angeblich naeher gekommen waere. Platoniker sahen sich schon in der Antike als etwas "Besseres" und sahen auf Naturphilosophen hinab.
Natuerlich ist das im Endeffekt eher eine Weltflucht, denn irgendeine konkrete Erkenntnis ist mit diesem Schritt dann doch nicht verbunden. Die angebliche Erkenntnis ist ja nur eine Idee; da Ideen aber als "realer" gesehen werden als die empirisch erlebbare Realitaet, ist eine solche Philosophie mal wieder selbstimmunisierend.

