01-11-2025, 01:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-11-2025, 01:24 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
)
@bellevue:
Glaube muss zunächst einmal Bekenntnis sein und Haltung. Das sind alles gesellschaftliche Qualitäten, die darauf ausgerichtet sind, ein soziales Gefüge aufrecht zu erhalten gegen alle Egoismen. Der Gottesmythos ist darin ein Baustein, der Verantwortlichkeit verlangt - vor Gott (heute drücke ich das gesamtgesellschaftlich aus). Glaube muss sich aller Äußerungen enthalten, die ihn als Folge von etwas erklären möchte. Das ist Unsinn, weil Glaube aus sich heraus zu bekennen ist. Sonst ist er kein Glaube sondern Welterklärung und hat in diesem Moment seine Daseinsberechtigung an die Wissenschaft verloren.
Und das ist auch der Grund für die teils heftigen Widersprüche: Hier wird etwas "erklärt", was durch das Bekenntnis längst und hinlänglich festgelegt ist. Was ich glaube kann ich zumindest für mich selbst genau benennen. Dabei ist das mitmenschliche Element, die Lebensbejahung das Entscheidende und nicht der persönliche, phantasievolle Mythos (der Ablauf in jenseitigen Sphären).
Wir können die mitmenschlichen Aspekte z. B. die Philosophie hinter der so genannten Bergpredigt gerne diskutieren. Aber du (@Subdil oder @Reklov) verliert in dem Augenblick, wenn der Mythos die Welt erklärt.
Ich weiß nicht, ob dir "man-splaining" etwas sagt. Aber genau so fühlt sich dein Mythos an.
Ideologie trennt immer die Guten (mich, uns, die Gläubigen) von den Anderen (Ungläubigen, Bösen, Feinden, Nihilisten, ...). Daran erkennt man Ideologien sicher. Also urteile selbst, wie du gesehen werden willst! Und schiele nicht dauernd auf einen Mythos, der dir alles und anderen gar nichts bringt.
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Ich habe mit dir bisher noch nie diskutiert, aber von dem her was du schreibst, scheinst du hier schon eine Weile mitzulesen. Dann dürfte dir also aufgefallen sein, dass dieses Forum hier als RELIGIONS-Forum betitelt ist. Es ist also zunächst einmal nicht die Frage, warum Leute wie ich und Reklov hier immer wieder posten, sondern vielmehr warum so viele Atheisten und Materialisten hier so hartnäckig am Ball bleiben - ja sogar das Forum leiten und moderieren!Weil es u. a. mich betrifft: Was würde denn ein gläubiger Mensch anders machen? Oder, weil ich von der Glaubensseite herkomme, was wäre anders, wäre ich immer noch der gläubige Christ von früher? Oder: Wie muss sich Glauben äußern, ohne bei mir anzuecken?
Glaube muss zunächst einmal Bekenntnis sein und Haltung. Das sind alles gesellschaftliche Qualitäten, die darauf ausgerichtet sind, ein soziales Gefüge aufrecht zu erhalten gegen alle Egoismen. Der Gottesmythos ist darin ein Baustein, der Verantwortlichkeit verlangt - vor Gott (heute drücke ich das gesamtgesellschaftlich aus). Glaube muss sich aller Äußerungen enthalten, die ihn als Folge von etwas erklären möchte. Das ist Unsinn, weil Glaube aus sich heraus zu bekennen ist. Sonst ist er kein Glaube sondern Welterklärung und hat in diesem Moment seine Daseinsberechtigung an die Wissenschaft verloren.
Und das ist auch der Grund für die teils heftigen Widersprüche: Hier wird etwas "erklärt", was durch das Bekenntnis längst und hinlänglich festgelegt ist. Was ich glaube kann ich zumindest für mich selbst genau benennen. Dabei ist das mitmenschliche Element, die Lebensbejahung das Entscheidende und nicht der persönliche, phantasievolle Mythos (der Ablauf in jenseitigen Sphären).
Wir können die mitmenschlichen Aspekte z. B. die Philosophie hinter der so genannten Bergpredigt gerne diskutieren. Aber du (@Subdil oder @Reklov) verliert in dem Augenblick, wenn der Mythos die Welt erklärt.
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Fun Fact: Ich habe vor kurzem jemandem davon erzählt, dass ich in einem Religionsforum schreibe, dass dieses Religionsforum aber ausschließlich von ungläubigen Atheisten moderiert wird. Die Person hat fast einen Lachanfall bekommen, obwohl ich dies ganz sachlich dargelegt habe, weil ich mich inzwischen an diesen kafkaesken Umstand gewöhnt habe. Da musste ich dann direkt auch lachen.Der Fehler liegt in dem, was auch in der Bibel zu finden ist: Religiöses Bekenntnis als Welterklärung. Das können Wissenschaftler besser. Aber gemäß einem Bekenntnis mit einer anständigen Haltung zu leben, das ist ein völlig anderes Kaliber - übrigens durchaus einem Religionsforum angemessen.
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Nun, ich bin ja der erste, der zugibt, dass das Getrenntsein von Gott und der geistigen Welt ein riesiges Problem ist. Wir befinden uns hier eben in einem gefallenen Bereich der Wirklichkeit und deshalb brauchen wir den Glauben als Brücke zu Gott.Was soll dieses Geschwafel im Sinne mythischer Erzählungen. Selbst vor dem Hintergrund meines christlichen Glaubens, ist ein "Getrenntsein von Gott" gar kein "Problem" sondern ein völlig unsinniges Detail, wenn nicht gar eine Lüge. Denn es ist die Aufgabe der Religion, sich zum Mitmenschen zu bekennen. Ob ich dabei die Welt als "gefallen" auffasse oder nicht, ist nicht entscheidend.
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Außerdem habe ich nie behauptet, so ganz besonders tief gläubig zu sein. Andererseits bin ich aber auch nicht schwach in meinem Glauben.In Wahrheit hast du keinen Glauben im Sinne einer Selbstbestimmung durch Haltung. Sondern du hast dich, durch dein persönliches Erleben in eine mythologisch durchkonstruierte Geschichte hinein begeben, die du nun versuchst weiterzugeben. Komischerweise will davon niemand etwas wissen. Warum nur?
Ich weiß nicht, ob dir "man-splaining" etwas sagt. Aber genau so fühlt sich dein Mythos an.
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Also ja, ich wachse im Glauben. Und was ist mit dir? Bist du Atheist? Oder Nihilist? Oder schlimmeres?Was ist an Atheismus "schlimm"? Bist du ein besserer Mensch, nur weil dir ein ausgefeilter Mythos im Kopf herum schwirrt. Wohl kaum!
(31-10-2025, 23:00)subdil schrieb: Man muss euch vor euch selber retten, weil ihr euren kleinen menschlichen Verstand über Gott stellt. Allerdings mache ich mir da keine Illusionen. Ich schreibe hier hauptsächlich für die zahlreichen stillen Mitleser.Du hast eine Ideologie am Leib, die dich über andere stellt: Ich, der gute, rettende Subdil!
Ideologie trennt immer die Guten (mich, uns, die Gläubigen) von den Anderen (Ungläubigen, Bösen, Feinden, Nihilisten, ...). Daran erkennt man Ideologien sicher. Also urteile selbst, wie du gesehen werden willst! Und schiele nicht dauernd auf einen Mythos, der dir alles und anderen gar nichts bringt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

