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Ein Name für alles
#10
Lea schrieb:Schade,
warum nutzt man nicht mehr als zwei Dimensionen des Denkens?

Einmal um die eigene Achse. Es wird schon keinem schwindelig werden.
Und was nützt schon eine Angstmacherei, sie führt zu Paranoia oder wird zur neurotischen Zwangsjacke des ewig geplagten Gesellschaftsmenschen.

Viel Geschrei um nichts. ;))

Nun, viel Geschrei um Nichts?

Ralph Giordano, ein zeitkritischer Geist, hat unlängst einige sehr interessante Aussagen veröffentlicht. So schreibt er, dass die Integration von muslimischen Migranten in Deutschland schlicht gescheitert ist, nur dass dies niemand wahrhaben will. Die Frage, ob Integration überhaupt möglich ist, wird erst gar nicht gestellt.

Seitens der Bevölkerungsmehrheit unterbleiben kritische Fragen aus dem einfachen Grund, dadurch in die politisch rechtsradikale Ecke gestellt zu werden (interessanterweise sind gerade Untersuchungen über die NPD und ihren Schulterschluss mit islamischen Verbänden veröffentlicht worden - Rechtsradikale in Kooperation mit Muslimen? Wie passt das zusammen?). Das Unwohlsein, hier als "Paranoia" dargestellt, bleibt dennoch.

Nehmen wir zwei Beispiele:

Auf der Islam-Konferenz des Bundesinnenministeriums, also einem Gremium, das für eine Integration arbeitet, erscheint der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Ayyub Axel Köhler, in Begleitung von Ibrahim Al-Zayat, einem bekannten muslimischen Hardliner. Ein Ergebnis dieses Treffens war die Verweigerung der islamischen Verbände, sich vorbehaltlos für das deutsche Grundgesetz auszusprechen.

Da macht sich durchaus "Unwohlsein" breit.

Anderes Beispiel: der Streit um den Moscheebau in Köln-Ehrenfeld. Giordano nennt den Bau (Gebetsraum für 2.000 Muslime plus Räumlichkeiten für muslimische Händler plus muslimische Friseure plus muslimische Versicherungen plus muslimische Banken plus muslimische Ärzte plus muslimische Rechtsanwälte usw.) eine "Kriegserklärung an die Integration". Denn kein Muslim wäre in irgendeiner Weise gezwungen, seine Parallelwelt zu verlassen und in Kontakt mit der Bevölkerungsmehrheit zu treten - weil man ja alles im Umfeld der Moschee hat. Träger der Moschee ist die DITIB, ein verlängerter Arm der Religionsbehörde Dyanet aus der Türkei, deren oberstes Ziel es ist, die türkischen Muslime unter Kontrolle zu halten. Es geht also um Macht und Einfluss. Wie schreibt Giordano dazu:

"Nicht nur meine eigenen Erfahrungen, auch die Auftritte von Funktionären der Ditib und anderer Migrantenverbände im Fernsehen bieten ein eher abschreckendes Bild – unliebsame Tatsachen werden nach dem Muster einer einstudierten Sprachregelung einfach bestritten. Ein kluger Kollege hat das einmal in einer scharfen Polemik gegen den Vorreiter dieser Taktik, den Schriftsteller Feridun Zaimoglu, einen „Krieg gegen die Empirie” genannt, also gegen nachweisbare Wirklichkeiten da, wo sie schmerzhaft werden. Kommt die Rede darauf, wird sofort auf Rot geschaltet — etwa, was die hohe Betroffenheit türkischer Frauen durch Gewalt in ihrer Paarbeziehung betrifft; das Problem der Zwangsehen; die Inflation aggressiver türkischer Jugendlicher, die ihre Lehrerinnen und Mädchen ohne Kopftuch als Schlampen beschimpfen; die Hassprediger; der extensive Antisemitismus; ein unverbergbares Sympathisantentum mit dem Terror im Namen Allahs; die inakzeptable Stellung der Frau auch in den türkischen Parallelgesellschaften - sofort wird geleugnet und geschönt. Ich habe noch im Ohr, wie der Funktionär eines Migrantenverbandes die Stirn hatte, Scharia und Grundgesetz vor der Kamera für vereinbar zu erklären.
Für mich war die Gigantomanie der zentralen Großmoschee in Köln-Ehrenfeld [...] ein hoch integrationsfeindlicher Akt ... "


Da macht sich durchaus "Unwohlsein" breit.

im "Stern" Ausgabe 35/2007 diskutierten die Brüder Rotter über den Islam in Deutschland. Der eine, Ekkehart, ist Historiker und Islamgegner;

Stern:
Herr Rotter, in Köln soll eine Zentralmoschee gebaut werden, und schon ist der städtische Frieden in Gefahr. Kein Tag vergeht ohne hitzige Debatten zwischen Muslimen und Moscheegegnern. Ralph Giordano erhält Morddrohungen, nachdem er sich gegen den Bau der Moschee ausgesprochen hat.


Ekkehart Rotter:
Hier soll ein Kritiker mundtot gemacht werden. Einer, der das arrogante Verhalten der Muslime nicht mehr erträgt. Und der vielleicht wie ich sieht, dass Muslime dabei sind, unter dem Deckmäntelchen der Religionsfreiheit Europa den Garaus zu machen.


der andere, Gernot, ist Islamwissenschaftler und Islambefürworter.

Gernot Rotter:
Ich beschäftige mich seit 50 Jahren mit dem Orient. In der Tat hat sich die Lage dort kontinuierlich verschlechtert. Den Muslimen fehlt es an Selbstkritik. Alle Probleme werden dem Westen angelastet. Das ist Selbstbetrug. Es gibt viele aufgeklärte Muslime, die das kritisieren. Aber die haben Angst, es offen zu sagen.


Dann stellte der "Stern" ziemlich heftige Fragen:

"Fundamentalistische Muslime fordern bereits, dem wachsenden Einfluss des Islam müsse in naher Zukunft Rechnung getragen werden. Gedanken der Scharia sollten in das Grundgesetz aufgenommen werden."

Das war dann sogar Gernot Rotter zu viel. Er distanzierte sich sogar vom unkontrollierten Moscheebau; und er lehnt die Integrationsgespräche des Bundesinnenministeriums ab (wohlgemerkt: Gernot, der Islambefürworter):

Ich bin ein absoluter Gegner dieser sogenannten Islamkonferenz, die Innenminister Schäuble abhält. Sie werden in den meisten islamischen Verbänden keine aufgeklärten Muslime finden, die wollen keinen Dialog. Und die Imame, die aus Konya im tiefsten Anatolien hierhergeschickt werden, sind sowieso die Pest. Die sprechen ja nicht mal Deutsch. Noch schlimmer sind all die selbst ernannten Imame, die ohne jede theologische Ausbildung sich als Sprecher aufspielen. Die meisten aufgeklärten Muslime sind gegen diese Verbände. Wir müssen die fortschrittlichen Muslime ermutigen, den Mund aufzumachen.

Und da soll sich kein "Unwohlsein" breitmachen? Alles nur "Paranoia"?

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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Ein Name für alles - von Moski - 20-08-2007, 14:06
RE: Ein Name für alles - von Lea - 20-08-2007, 14:19
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