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Wissenschaftslogik und Glaubenslogik
#92
(05-11-2025, 22:53)subdil schrieb:
(05-11-2025, 15:01)petronius schrieb: die eigentliche frage ist doch: warum glaubst du an solches leben nach dem tode?

Für mich ist einfach intuitiv klar, dass Bewusstsein eine Energieform ist, die nicht einfach so verschwinden kann. Und wir haben ja mittlerweile unzählige dokumentierte Nahtoderfahrungen, die einen Einblick ins Jenseits gegeben haben. Dazu habe ich schon des Öfteren Pim van Lommels Buch "Endloses Bewusstsein - Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung" empfohlen.

Unsere an "Mittelerde" und deren Narrative gewöhnte Intuition ist voll von Vorurteilungen über die Welt, über Pflanzen, Tiere und den Menschen. Deswegen ist Intuition ein miserabler Ratgeber, wenn es genau um diese Vorurteile geht. Nahtoderfahrungen sind solche eines dysfunktionalen Gehirns. Also sind es subjektive Narrative derer, die es angeht. Es sind also Märchen, die sich die betreffende Person genauso zurecht legt, wie Träume - auf jeden fall keine Fakten.
Fakt ist: Tiefe Bewusstlosigkeit (Koma, Vollnarkose) ist Zeitlosigkeit. Es geschieht also keine Verarbeitung von Sinneseindrücken oder Erinnerungsfetzen. Die meisten von uns haben genau diese Erfahrung (!): Es fehlt ein Stück Zeit durch Mangel an Reizverarbeitung (dasselbe wie Datenverarbeitung, nur halt in einem Organ). Im Tod hört die Reizverarbeitung definitiv auf, und dazu gehört auch das Abrufen von Erinnerungen. Was also soll eine weiterlebende Seele ohne diese Daten sein? Und wofür wird sie zur Rechenschaft gezogen, wenn alle Erinnerung dahin ist?


(05-11-2025, 22:53)subdil schrieb: ... ich hatte an anderer Stelle vor längerer Zeit schon einmal gesagt, dass ein Grund dafür, warum ich an Gott glaube, der ist, dass wir ohne einen gerechten und allmächtigen Gott wirklich komplett aufgeschmissen wären.
Philosophisch gesehen ist diese Aussage falsch. Denn der Glaube an Gott ist eine Konvention unter Gläubigen und hat überhaupt keinen anderen Grund. Bestenfalls können wir damit das allgemeine Verantwortungsgefühl einer höheren Macht entlehnen. Das aber ist nicht so notwendig, wie du behauptest:

(05-11-2025, 22:53)subdil schrieb: Und das meine ich in dem Sinne, dass es dann so viele mögliche Szenarien gäbe, die über die Menschen und alle sonstigen bewussten Lebensformen hereinbrechen könnten, dass man gar nicht daran denken will. Man muss sich dazu nur mit den Möglichkeiten simulierter Welten und Paralleluniversen beschäftigen. Da gibt es die übelsten Szenarien, die ein unglaubliches Maß an Leiden hervorbringen könnten.
Warum führst du "ungelegte Eier" also irgendwelche Horrorszenarien auf? Gibt es nicht genug Versagensformen in unseren, real existierenden menschlichen Gesellschaften - vor allem der frommen?

Streicht man einfach mal die "ungelegten Eier" weg und nimmt sich gerade die Gesellschaften vor, die besonders religiös gebunden sind, so bleibt ausschließlich Verzweiflung über deren Verantwortung "im Angesicht" ihres Gottes. Ein gefestigter Glaube ist kein Garant dafür, dass Menschen behutsam miteinander umgehen und Leiden anderer vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Wissenschaftslogik und Glaubenslogik - von Ekkard - 05-11-2025, 23:34

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