09-11-2025, 00:41
Ich habe leider nicht soviel Zeit mich in Internetforen herumzutreiben. Wenn man nach längerer Zeit wiederkommt, ist man etwas
enttäuscht, dass gefühlt drei Viertel der Beiträge am Thema vorbeigehen. Mein Dank an dieser Stelle an Ulan, der sein bestes gibt, um
die Diskussion in der Spur zu halten.
Es scheint immer noch nicht allen klar zu sein was eigentlich Kapitalismus ist. Ich denke ein Blick in die Geschichte hilft:
In vorkapitalistischen Wirtschaftssystemen funktionierte die Wirtschaft nach dem Schema:
= Ware wurden in Geld getauscht um wieder Waren zu erhalten.
Im Kapitalismus lautet die Formel dann (zumindest in einem sehr großen Ausmaß):
G-W-G'
= Geld wird in Waren investiert, um anschließend noch mehr Geld zu generieren.
Die Eigenschaft von Geld als bloßes Tauschmittel verändert sich. Finanzkapital entsteht und bewirkt eine permanente Umverteilung von
unten nach oben mit einem inhärenten Wachstumszwang, welcher nun auch zu extremen ökologischen Problemen führt.
Zwar hat es auch im Alten Testament schon Zinsen gegeben. Da das Rechtssystem allerdings sehr schwach ausgebildet war, wurden Darlehen
nur gegen horrende Zinsen vergeben, so dass es sich bei der damaligen Darlehensvergabe um ökonomisch unbedeutende Einzelfälle handelte.
Und ein Pharao der seine Speicher vollmachte, bildete kein Kapital, sondern lagerte verderbliche Ware zu erhebliche Lagerkosten ein
was mit der Kapitalbildung im Kapitalismus rein gar nichts zu tun hat.
Max Weber hat dann beschrieben wie unter dem Einfluss des Calvinismus erstmalig vertrauenswürdige Kapitalanlagen entstanden, die
eine Transformation zur kapitalistischen Wirtschaftsweise in Gang setzten, die am Ende auf den Calvinismus nicht mehr angewiesen war
(wohl aber auf funktionierendes vertrauenswürdiges Rechtssystem).
Wenn man versteht, dass der Kapitalismus nicht irgendwie physikalisch oder genetisch determiniert ist, sondern durch Menschen vor gar nicht mal
allzu langer Zeit geschaffen wurde, dann versteht man auch, dass er durch Menschen wieder abgeschafft werden kann.
Es geht also darum einen Weg zu finden, wieder zu
W-G-W
zurückzukehren.
enttäuscht, dass gefühlt drei Viertel der Beiträge am Thema vorbeigehen. Mein Dank an dieser Stelle an Ulan, der sein bestes gibt, um
die Diskussion in der Spur zu halten.
Es scheint immer noch nicht allen klar zu sein was eigentlich Kapitalismus ist. Ich denke ein Blick in die Geschichte hilft:
In vorkapitalistischen Wirtschaftssystemen funktionierte die Wirtschaft nach dem Schema:
W-G-W
= Ware wurden in Geld getauscht um wieder Waren zu erhalten.
Im Kapitalismus lautet die Formel dann (zumindest in einem sehr großen Ausmaß):
G-W-G'
= Geld wird in Waren investiert, um anschließend noch mehr Geld zu generieren.
Die Eigenschaft von Geld als bloßes Tauschmittel verändert sich. Finanzkapital entsteht und bewirkt eine permanente Umverteilung von
unten nach oben mit einem inhärenten Wachstumszwang, welcher nun auch zu extremen ökologischen Problemen führt.
Zwar hat es auch im Alten Testament schon Zinsen gegeben. Da das Rechtssystem allerdings sehr schwach ausgebildet war, wurden Darlehen
nur gegen horrende Zinsen vergeben, so dass es sich bei der damaligen Darlehensvergabe um ökonomisch unbedeutende Einzelfälle handelte.
Und ein Pharao der seine Speicher vollmachte, bildete kein Kapital, sondern lagerte verderbliche Ware zu erhebliche Lagerkosten ein
was mit der Kapitalbildung im Kapitalismus rein gar nichts zu tun hat.
Max Weber hat dann beschrieben wie unter dem Einfluss des Calvinismus erstmalig vertrauenswürdige Kapitalanlagen entstanden, die
eine Transformation zur kapitalistischen Wirtschaftsweise in Gang setzten, die am Ende auf den Calvinismus nicht mehr angewiesen war
(wohl aber auf funktionierendes vertrauenswürdiges Rechtssystem).
Wenn man versteht, dass der Kapitalismus nicht irgendwie physikalisch oder genetisch determiniert ist, sondern durch Menschen vor gar nicht mal
allzu langer Zeit geschaffen wurde, dann versteht man auch, dass er durch Menschen wieder abgeschafft werden kann.
Es geht also darum einen Weg zu finden, wieder zu
W-G-W
zurückzukehren.

