Gestern, 20:43
(18-11-2025, 22:25)petronius schrieb:(18-11-2025, 21:57)Thomas der Ungläubige schrieb: zu 1.:
Ich hatte Kapitalismus als die Wirtschaftsform definiert in welcher Kapitaleigner einen wesentlichen Teil der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung
als leistungsloses Einkommen in Form einer Kapitalverzinsung erhalten. Diese Kapitalverzinsung gilt es abzuschaffen, weil mit der Kapitalverzinsung
der Wachstumszwang einhergeht und das Erreichen eines sozial und ökologisch nachhaltigen Optimums verhindert wird.
Die Kapitalbildung selbst ist unproblematisch solange das Kapital nicht verzinst wird. Auch können Wirtschaftsteilnehmer mit ihren
wirtschaftlichen Aktivitäten Gewinne erzielen, wenn es sich bei diesen Gewinnen nicht um eine Kapitalverzinsung handelt.
Es geht hier ja nicht darum, die Planwirtschaft wieder einzuführen und Gewinne und Kapital zu verbieten.
Ich denke in Richtung Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre. Natürliche freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus.
zu. 2. und 3.
Politische Fehlsteuerungen und Regelverstöße enstehen in allen Systemen. Das hat mit der Überwindung des Kapitalismus nun wirklich nichts zu tun.
bitte erkläre, was und warum ausgerechnet an der "kapitalverzinsung" (was meinst du damit genau? daß auf darlehen zinsen gezahlt werden?) so einzig böse sein soll
In einem kapitalistischen zinsbasierten Wirtschaftssystem gibt es keine wirtschaftlichen Aktivitäten, die einfach nur den Status quo erhalten. Jede Investition muss zusätzlich
einen Zins erwirtschaften also nicht einfach nur die Abschreibung und die Arbeitslöhne verdienen, sondern ein "Mehr" erzeugen. Das erzeugt den Wachstumszwang und dass dieser Wachstumszwang sozial und ökologisch massive Probleme nach sich zieht ist offensichtlich. Vielleicht kannst du etwas genauer formulieren warum du diesem Gedankengang nicht folgen kannst.

