(20-11-2025, 23:28)Sinai schrieb:(19-11-2025, 22:13)Thomas der Ungläubige schrieb: Im Prinzip glaube ich an den Glauben.
" . . . dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!" Markus 5,34 Lutherbibel 2017
Auch hier muss ich leider etwas Wasser in den berauschenden "Glaubens"-Wein schütten und erneut den SUBSTATIVIERUNG-WORTVERSINNLOSUNGS-ALARM auslösen. Denn "der Glaube" ist nichts weiter als die Substantivierung des Verbes "glauben", welches durch diese rein sprachliche Umformung nichts, aber auch gar nichts an inhaltlicher Veränderung erfährt.
Weil aber das Verb "glauben" ohne die notwendig dazu gehörige Angabe, was genau denn nun jeweils "geglaubt" würde, eine inhaltsleere Vokabel und Worthülse ist, verhält es sich mit deren bloßer Substantivierung exakt ebenso. Und wie es auch bei deren vielen Geschwistern (also z.B. "Wahrheit", "Hoffnung", "Liebe" usw.) der Fall ist, sind leere Worthülsen ausgeprochen beliebt, wenn es darum geht, ausschließlich nebulöse Emotionen auszulösen, ohne dabei jedoch irgendetwas Konkretes auszusagen:
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Korinther 13,13)
Was für ein erhaben klingendes Gesülze, aber letztlich eben doch nur Leere-Worthülsen-Gesülze!

