WiTaimre schrieb:Unser Moski also fasst es zusammen als sogar seinen Stolz, dann eben "islamophob" zu heissen.
Henryk M. Broder in der »Wiener Zeitung« vom 18.09.2007:
Zitat:Wenn aber in manchen evangelischen Gemeinden in Deutschland der Geburtstag Mohammeds gefeiert wird, und wenn wir es hinnehmen, dass vermummte Frauen mitten durch Europa laufen, obwohl die Möglichkeit, einander ins Gesicht zu sehen, ein wichtiges Element des kultivierten Umgangs miteinander ist, dann ist der Kampf auf einigen wichtigen Terrains schon verloren.
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Wenn eine hochkulturelle Gesellschaft wie die deutsche keine anderen Sorgen hat als das Dosenpfand, die Homo-Ehe und die Kilometerpauschale, dann gefällt mir das wirklich gut. Es zeigt aber leider auch, dass die Kraft fehlt, sich mit substanziellen Fragen des Lebens und Überlebens auseinanderzusetzen. Deshalb tun wir so, als ob es um ein religiöses Problem ginge, obwohl doch ein harter politischer Konflikt stattfindet: Eine vermutlich kleine, aber doch sehr handlungsbereite und hoch motivierte Gruppe von Menschen unternimmt den Versuch, anderen ihren Lebensstil aufzuzwingen.
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Es gibt einen gewissen Rassimus, von dem Juden und Araber gleichermaßen betroffen werden. Der ist nicht hinzunehmen. Aber die Behauptung, die so genannte „Islamophobie“ sei der Antisemitismus von heute, ist schlichtweg Hochstapelei. Der Vorwurf, die Israelis würden die Palästinenser heute genau so behandeln, wie die Nazis früher die Juden behandelt haben, dient nur dazu, sich vor der Geschichte aufzuwerten.
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Im Übrigen kann ich das Wort „islamophob“ nicht als Schimpfwort auffassen. Leider gibt es eine gewisse Verbindung zwischen Islam und Terror. Wenn ich also „islamophob“ bin, dann heißt das nur, dass ich die begründete Angst habe, zur falschen Zeit in einem Café zu sitzen, in dem vielleicht gerade jemand das Bedürfnis hat, sich in die Luft zu sprengen. Wenn er unbedingt in die ewigen Jagdgründe eingehen will, sage ich: Nur zu! Aber mitkommen möchte ich nicht.
Islamophobie:
Eine vermutlich kleine, aber doch sehr handlungsbereite und hoch motivierte Gruppe von Menschen unternimmt den Versuch, anderen ihren Lebensstil aufzuzwingen ... Die begründete Angst, zur falschen Zeit in einem Café zu sitzen, in dem vielleicht gerade jemand das Bedürfnis hat, sich in die Luft zu sprengen ... wenn wir es hinnehmen, dass vermummte Frauen mitten durch Europa laufen, obwohl die Möglichkeit, einander ins Gesicht zu sehen, ein wichtiges Element des kultivierten Umgangs miteinander ist, dann ist der Kampf auf einigen wichtigen Terrains schon verloren.
Komisch - ich bin noch immer islamophob und stolz darauf.
Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)

