01-10-2007, 13:34
Ekkard schrieb:Wenn ich zum Beispiel Naturwissenschaft betreibe, halte ich mich an die dazu festgelegten Grundsätze und Regeln. Meine Beschreibungen müssen Zeit und Ort bestimmen, Ursache und Wirkungen enthalten, die Voraussetzungen lückenlos benennen, möglichst wenige Annahmen treffen und darf diese nicht verschweigen. Schließlich sollen keine (weltanschaulichen) Bewertungen enthalten sein.Oh doch, völlig anders, dort ist es genau andersrum. Die Regeln der Wissenschaft werden in den Religionen mißachtet, sogar verachtet. Tatsachen werden nicht gefordert, sondern eher verleugnet oder gar als falsch abgelehnt. Annahmen sind in Religionen die Regel, Beweise zu fordern ist Lästerung. Ein Dogma ist wie ein Stock, der nur ein Ende hat: Ein völlig unmögliches Ding.
Im Prinzip ist das in den Religionen nicht anders.
Die unsinnigsten Behauptungen müssen vorbehaltlos geglaubt werden: Credo quia absurdum sagte Tertullian. Und genau das sagte Luther auf Deutsch.
Deshalb ist Theologie keine Wissenschaft.
Der grundlegende Lehrsatz der großen Religionen lautet: "Es gibt einen Gott". Dafür gibt es keinerlei Beweis. Und so stehen diese Religionen auf einer unbewiesenen Annahme und hängen völlig frei in der Luft. Jede weitergehende Diskussion ist im Grunde sinnlos.
Es kann nur darüber diskutiert werden, ob die Religionen irgendeinen Nutzen haben. Für Einzelpersonen ist das durchaus gegeben, für die Menschheit im Ganzen haben unsere großen monotheistischen Religionen nur Kummer, Leid, Not und Verzweiflung gebracht - und bringen das noch jeden Tag. Nutzen haben die Religionen nur für Priester und Politiker.