17-11-2007, 10:54
An Mandingo:
Ich hab eine nicht provokative Frage an Dich, (im Anschluss an Deinen Beitrag von 17.7.07)
Ich zitiere Dich:
Wir können den Theologen dankbar sein,
wenn sie z.B. die Gewaltstellen der Tora, in der bei der Landnahme die unmenschlichsten Grausamkeiten auf den Befehl Gottes zurückgeführt werden, als reine "Herrschaftliteratur" entlarven.
Wer hier dabei bleibt, "Gott selber" in den Mord-Befehlen zu hören, der wird auch kaum verhindern können, dass Menschen heute mit derselben Gewalt gegen Andersgläubig vorgehen und sich auf Gott berufen.
Genau da liegt der Knackpunkt, der Reformen dringend nötig macht.
Meine Frage, die ich Dir hier stelle, hab ich auch in folgender Form an das Zeit-Magazin Chrismon geschickt. Ich wiederhole sie hier:
Müssen Christen immer noch die "feindlichen Bücher" des Alten Testaments (z.B. Dtn.7,1-2; Buch Josua 11,15 sowie ein Großteil der Psalmen z.Bsp. 18; 2,8;68,22ff;10,16;144,1 usw.) als Anweisung oder Vorbild für eigenes Verhalten akzeptieren oder nicht doch - ähnlich wie vom Koran zu fordern - die "feindlichen Suren" aus dem "Heiligen Buch" eliminieren? Kann also die Feier des "starken Gottes", der "die Feinde zerschmettert" und die "Landnahme" preist usw., für uns neutestamentarische Christen überhaupt noch gelten?
(Die Frage musste kurz gefasst werden. Sie enthält eigentlich ein riesiges Problem, das etwa Franz Buggle diskutiert in dem Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben...". Mit seinen Fragen wird die notwendige Besinnung auf kernhaft neutestamentarische Ethik deutlich, um Unterschiede zu überkommenen Texten des Alten Testaments und zu den schändlichen Geschehnissen der kämpferischen Kirchengeschichte ins Bewußtsein zu rücken und die entsprechenden kämpferischen Suren des Koran abwehren zu können: "Liebet eure Feinde" - gegen "Tötet eure Feinde".)
Zur Klärung:
Ich wend mich persönlich sehr gegen die Verwendung alttestamentarischer Texte der o.a. Sorte, stelle aber fest, dass die Texte immer noch in der Bibel sind und sogar (als Psalmen!) Verwendung finden in Gottesdiensten (auch teilweise von Nichtchristen als Vorwurf gegen den angeblich feindseligen Charakter "des Christentums" verwendet werden).
Wir müssen doch auch die Eliminierung*) der zahlreichen "unfriedlichen, feinseligen" Suren aus dem Koran verlangen, auf die sich so viele islamische Fundamentalisten berufen, um nicht als Abtrünnige zu gelten.
Also wo bleibt das öfftl. Bewusstsein für die (universitär bereits durchgeführte) Korrektur in Form von einer Verbannung alttestamentarischer Texte?
Zur Schärfung des Bildes vom Christentum ist doch die Unterscheidung in alttestamentarische Gewalttaten, die der "starke Gott" befiehlt, und in andrerseits die Moral des NT ("Liebet eure Feinde", Gewaltlosigkeit - statt AT : "Gott zerschmettert seine Feinde", bzw.Mohammed:"Tötet eure Feinde") dringend nötig.
Aber wie und wo geschieht sie?
*) Ergänzung: zumindest die Erstellung von Bibel- und Koranausgaben, in denen die inkriminierten Texte nur als Fußnote und kommentiert erscheinen, ähnlich wie man auch das Neue Testament getrennt vom Alten herausgibt (aber darin sind immer noch alle Arten von Psalmen). (Welch unnütze Arbeit war dagegen die Herausgabe der "Bibel in gerec hter Sprache"!)
Ich hab eine nicht provokative Frage an Dich, (im Anschluss an Deinen Beitrag von 17.7.07)
Ich zitiere Dich:
Wir können den Theologen dankbar sein,
wenn sie z.B. die Gewaltstellen der Tora, in der bei der Landnahme die unmenschlichsten Grausamkeiten auf den Befehl Gottes zurückgeführt werden, als reine "Herrschaftliteratur" entlarven.
Wer hier dabei bleibt, "Gott selber" in den Mord-Befehlen zu hören, der wird auch kaum verhindern können, dass Menschen heute mit derselben Gewalt gegen Andersgläubig vorgehen und sich auf Gott berufen.
Genau da liegt der Knackpunkt, der Reformen dringend nötig macht.
Meine Frage, die ich Dir hier stelle, hab ich auch in folgender Form an das Zeit-Magazin Chrismon geschickt. Ich wiederhole sie hier:
Müssen Christen immer noch die "feindlichen Bücher" des Alten Testaments (z.B. Dtn.7,1-2; Buch Josua 11,15 sowie ein Großteil der Psalmen z.Bsp. 18; 2,8;68,22ff;10,16;144,1 usw.) als Anweisung oder Vorbild für eigenes Verhalten akzeptieren oder nicht doch - ähnlich wie vom Koran zu fordern - die "feindlichen Suren" aus dem "Heiligen Buch" eliminieren? Kann also die Feier des "starken Gottes", der "die Feinde zerschmettert" und die "Landnahme" preist usw., für uns neutestamentarische Christen überhaupt noch gelten?
(Die Frage musste kurz gefasst werden. Sie enthält eigentlich ein riesiges Problem, das etwa Franz Buggle diskutiert in dem Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben...". Mit seinen Fragen wird die notwendige Besinnung auf kernhaft neutestamentarische Ethik deutlich, um Unterschiede zu überkommenen Texten des Alten Testaments und zu den schändlichen Geschehnissen der kämpferischen Kirchengeschichte ins Bewußtsein zu rücken und die entsprechenden kämpferischen Suren des Koran abwehren zu können: "Liebet eure Feinde" - gegen "Tötet eure Feinde".)
Zur Klärung:
Ich wend mich persönlich sehr gegen die Verwendung alttestamentarischer Texte der o.a. Sorte, stelle aber fest, dass die Texte immer noch in der Bibel sind und sogar (als Psalmen!) Verwendung finden in Gottesdiensten (auch teilweise von Nichtchristen als Vorwurf gegen den angeblich feindseligen Charakter "des Christentums" verwendet werden).
Wir müssen doch auch die Eliminierung*) der zahlreichen "unfriedlichen, feinseligen" Suren aus dem Koran verlangen, auf die sich so viele islamische Fundamentalisten berufen, um nicht als Abtrünnige zu gelten.
Also wo bleibt das öfftl. Bewusstsein für die (universitär bereits durchgeführte) Korrektur in Form von einer Verbannung alttestamentarischer Texte?
Zur Schärfung des Bildes vom Christentum ist doch die Unterscheidung in alttestamentarische Gewalttaten, die der "starke Gott" befiehlt, und in andrerseits die Moral des NT ("Liebet eure Feinde", Gewaltlosigkeit - statt AT : "Gott zerschmettert seine Feinde", bzw.Mohammed:"Tötet eure Feinde") dringend nötig.
Aber wie und wo geschieht sie?
*) Ergänzung: zumindest die Erstellung von Bibel- und Koranausgaben, in denen die inkriminierten Texte nur als Fußnote und kommentiert erscheinen, ähnlich wie man auch das Neue Testament getrennt vom Alten herausgibt (aber darin sind immer noch alle Arten von Psalmen). (Welch unnütze Arbeit war dagegen die Herausgabe der "Bibel in gerec hter Sprache"!)