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Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne
#13
Hallo
Ekkard schrieb:... Je mehr Vater Staat zahlt, umso mehr Menschen leben davon (statistisch gesehen; das scheint ein Naturgesetz zu sein). Also muss er wohl oder übel schmerzhafte Grenzen ziehen. Schließlich haben wir keinen Dukatenesel sondern müssen für unser Geld (jedenfalls im Allgemeinen) unangehm hart arbeiten, selbst dann, wenn uns der Job Freude und Befriedigung bringt. Es sollte überhaupt keine Staatsknete geben ohne Gegenleistung in irgendeiner Form.
Liest sich ein wenig so wie ein Outing à la 'bin auch auf neoliberale Ideologie hereingefallen ...

Klar: 'soziale (Geld-)Leistungen müssen irgendwie aufgebracht werden - und 'irgendwie' meint Steuern; also alle (die können) zahlen ... Und was mich betrifft: so lange ich's mir leisten kann, würd' ich meinen Nachbarn wohl auch 'durchfüttern' statt ihn zu verhungern lassen.

Was nun den "Dukatenesel" anbelangt: der Vergleich hinkt. Geld ist inzwischen eine abstrakte Verrechnungsgröße, seit Gold- oder sonstige Deckung weitgehend aufgegeben wurde; in Verantwortung der Notenbank, die es tatsächlich (fast) beliebig 'vermehren' kann (in der Praxis nicht so ganz, denn täte sie es 'beliebig', hätte dies wiederum teils unangenehme Wirkungen, die ich aber jetzt nicht diskutieren möchte). - Ist also auch ein wenig richtig, auch wenn 'Geld' statt (Gold-)Dukaten heute bedrucktes Papier ist - bis hin zu Zahlen auf Kontoauszügen, für die es nicht einmal mehr einen Gegen'wert' von Banknoten gibt.

Sehr schön auch: "Also muss er [der Staat]wohl oder übel schmerzhafte Grenzen ziehen" ... 'Willkürlich' wäre wohl besser formuliert, trifft den Sachverhalt aber auch nicht. Der Staat nämlich hat - noch unter Rot-Grün - mit seinen 'Reformen' Unternehmen, Unternehmer und sog. 'Besserverdienenden', die ja bekanntlich bereits am Hungertuch nagten, kräftig durch Steuerstreichungen entlastet. Ist ja klar: Manager, die bis zu 2-stellige Millionenbeträge im Jahr erhalten (verdienen?), müssen kräftig 'entlatet' werden. Und natürlich muss Arbeit auch billiger werden - da ersetzen doch locker 3 400-€-Jobs eine Vollzeitstelle ... Steuern und Sozialabgaben bringen die natürlich nicht; eine nette Subvention notleidender Unternehmer. Und wo das noch nicht hilft, gibt's die 1-€-Jobber, mit Steuergeldern finanziert, damit sie reguläre Stellen 'fressen' ... Nichts gegen Millioneneinkommen, so lange diese verhältnismäßig und leistungsgerecht sind. Ja, es ist "schmerzhaft" - wenn die Kluft zwischen 'arm' und 'reich' immer weiter auseinander geht ... und im Widerspruch des Verfassungsauftrages des Grundgesetzes, nach dem jeder nach seinem Vermögen seinen Beitrag zu leisten hat,

'Renten' nun ist eine andere Geschichte und gehört nicht in diesen Zusammenhang: der "Generationenvertrag" sieht vor; dass jeweils die, die arbeiten, auch die Renten tragen (derer, die vorher durch ihre Zahlungen in die Rentenkassen die Renten anderer trugen - ein Topf, in den jährlich ein- und von dem jährlich ausgezahlt wird, so dass am Jahresende idealerweise die Summe 'Null' dabei heraus kommt. Was natürlich so lange gut und mit tragbarer Belastung funktioniert, wie die Beiträge zweckentsprechend eingesetzt werden - und nicht etwa für 'Wiedervereinigungskosten' (wie geschehen(!)) verpulvert! - Und was die gegenwärtige Diskussion anbelangt: wem nützt es? - Sicher der Finanz- und Versicherungswirtschaft, denn es sind Milliarden - pro Jahr! - die in die Rentenkasse gehen. Dafür braucht's nicht einmal Werbung (=Kosten) ... Aber schöne Renditeversprechen, die gibt es - von 9% und mehr, wie sie einst mit der 'Neuen Technologie' gegeben waren - bis die Seifenblase platzte und aus Renditen Verluste wurden (so vor 5, 6 Jahren, neuere 'Blasen' lassen sich finden oder werden sich in Kürze zeigen, vielleicht mit dem Ausmaß der US-Immobilien-Flaute).

"Es sollte überhaupt keine Staatsknete geben ohne Gegenleistung in irgendeiner Form" - mit der Einschränkung 'sofern solche Gegenleistung erbracht werden kann': eine, wie ich finde, sinnvolle Forderung - schon, weil sich der 'Leistungsempfänger' (widerliches Wort) als 'irgendwie nützlich' empfinden kann. Und auch mit der weiteren Einschränkung, dass solche 'Gegenleistungen' nicht mit 'normalen' (u.a. sozialversicherungspflichtigen') Beschäftigungsverhältnissen konkurrieren wie 1-€-Jobs, die längst, letztlich getragen von Steuergeldern, auch sozialversicherungspflichtige Stellen ersetzen.
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RE: Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne - von Dieter - 25-11-2007, 15:59

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